Dem revolutionären Sonnenobservatorium der NASA sind außerordentliche Aufnahmen von extrem heißen Blasen auf der Sonnenoberfläche gelungen, dem so genannten »koronalen Massenauswurf«. »Der gezeigte Bildausschnitt ist ungefähr fünfmal so breit und 7,5-mal so hoch wie die Erde«, teilte die NASA in dem Video mit, auf dem man sieht, wie die Sonne Partikel in den Weltraum ausstößt.
Ein Koronaler Massenauswurf ist nicht selten und tritt je nach Aktivität der Sonnen-flecken bis zu zwei- oder dreimal die Woche auf. Doch dieses Mal wurde der Prozess erstmals im Detail gefilmt, und zwar vom NASA-Weltraumteleskop Iris.
Das knapp 2,5 Meter lange UV-Teleskop ist seit Juni 2013 im All und blickt von dort aus tief in die niedrigsten Schichten der Sonnenatmosphäre. »Iris« beobachtet, wie sich Sonnenmaterie bewegt, an Kraft gewinnt und sich aufheizt. Mit einer derartig hohen Bildauflösung sind diese Prozesse noch nie zuvor beobachtet worden.
Man benötige für diese Aufnahmen »einige fundierte Annahmen und ein gutes Maß an Glück«, heißt es bei der NASA. Der Grund: Die Kamera wird immer einen Tag im Voraus auf die Sonne ausgerichtet und deckt stets einen vergleichsweise kleinen Abschnitt der Sonne ab.
»Wir konzentrieren uns auf aktive Regionen in der Hoffnung, einen Flare oder einen Massenauswurf beobachten zu können«, sagte Bart De Pontieu, Leiter der Iris-Mission im Lockheed Martin Solar and Astrophysics Laboratory im kalifornischen Palo Alto. »Und dann heißt es hoffen und warten, dass wir etwas einfangen. Das ist für Iris die erste klare Aufnahme von einem koronalen Massenauswurf, insofern ist das Team sehr auf-geregt.«
Die spektakulären Aufnahmen stammen vom 9. Mai, das Video wurde aber erst am 30. Mai von der NASA freigegeben.
Video:
Ein koronaler Massenauswurf ist eine gewaltige Eruption auf der Sonnenoberfläche. Dabei werden Wellen von magnetisch aufgeladenem Plasma in das Solarsystem geblasen. Wenn diese Teilchen auf die Erdatmosphäre treffen, kann es zu Schwankungen im elektromagnetischen Feld der Erde kommen.
Die Existenz der koronalen Massenauswürfe wurde erstmals in den frühen 1970er-Jahren vom NASA-Satelliten OSO 7 bewiesen.
(Blick auf die aktiven Sonnenflecken. Die Sonne ist wieder sehr ruhig, heute kam es zu einem M 1.3 Flare von Fleck 2077, der kein koronaler Massenauswurf war)
Sonnenaktivität Mai und Juni 2014
Im Mai waren täglich zahlreiche Sonnenflecken auf der Sonne auszumachen, die zumeist keine komplexe Struktur aufwiesen. Die Sonnenfleckenrelativzahlen variierten zwischen 70 und 164 – einem tiefen bis moderaten Niveau. Das Erdmagnetfeld wurde in vier kurzen Phasen nur geringfügig gestört, der gemessene Kp-Level von 4 bedeutet, dass von Nord-skandinavien aus Polarlichter auszumachen gewesen wären, hätte dort nicht Polartag geherrscht.
Video: M 1.3 Solar-Flare
Die Sonnenaktivität bewegte sich im Mai zumeist auf einem tiefen Niveau, nur in der zweiten Maiwoche erreichte sie ein moderates Niveau. Es wurden eine Handvoll Strahlenausbrüchen (Flares) der zweithöchsten Klasse M beobachtet. Es wurde nur ein erdgerichteter koronaler Masseauswurf festgestellt.
Auch die geomagnetische Aktivität lag auf tiefem bis moderaten Niveau. In vier kurzen Phasen wurde ein Kp-Level von 4 erreicht (auf der zehnstufigen Skala für die Störung des Erdmagnetfeldes von 0 bis 9). Ansonsten lag die Aktivität bei Kp<=3, der Median-Wert sogar nur bei 1.7.
Die Sonnenfleckenrelativzahl pendelte zwischen 70 (22. Mai 2014) und 164 (12. Mai 2014), also auf einem niedrigen bis moderaten Niveau. Die Sonnenflecken waren allesamt recht klein.
(Sonnenaktivität vom 01. bis 03. Juni pendelt im schwachen B-Bereich)
Sonnenflecken
Seit dem Durchgang durch das Aktivitätsminimum gegen Ende 2008 sind nun über fünf Jahre vergangen und es zeigen sich seit 2011 täglich Flecken auf der Sonne, die durch ein speziell geschütztes Sonnenteleskop zu beobachten sind. Die grösste Anzahl von Sonnen-flecken kann man während der Jahre um das Sonnenaktivitätsmaximum beobachten (2001, 2013). Die Flecken entstehen durch Magnetfelder, durch die die unterste Schicht der Sonnenatmosphäre (Photosphäre) um einige hundert Grad abgekühlt wird.
Die Aktivität der Sonne ist mit der Sonnenfleckenrelativzahl korreliert. Diese Sonnen-fleckenrelativzahl berechnet sich aus der Summe der zehnfachen Anzahl Fleckengruppen und aller Einzelflecken. Heute beträgt die Sonnenfleckenrelativzahl 56.
Nachdem wir längere Zeit auf den richtigen Start des 24. Sonnenzyklus warten mussten und dieser sich im Jahr 2011 und zu Beginn von 2012 gemessen an der Sonnenflecken-relativzahl einigermassen normal entwickelte, zeigte sich im Sommer 2012 ein uner-warteter Durchhänger, der bis zum Jahreswechsel 2012/2013 andauerte. Im Frühjahr 2013 konnte nochmals ein Ansteigen der Aktivität verzeichnet werden, ohne allerdings das Niveau vom Herbst 2011 zu erreichen.
Nach einem weiteren Durchhänger stiegen die Sonnenfleckenrelativzahlen im Oktober 2013 nochmals steil an und erreichten im November 2013 den höchsten Wert des Zyklus, was im Februar 2014 fast noch einmal erreicht wurde. Überflieger war aber der April 2014, der mit 296 die höchste Sonnenfleckenrelativzahl des laufenden Zyklus erreichte.
(Aktuelles Doppelmaximum)
Allerdings kann dieser Wert über den Zyklus betrachtet eher als Ausreisser betrachtet werden, beziffern sich die Werte an den benachbarten Tagen doch deutlich unter diesem Niveau und zeigten sich auf der Sonne nur kleine Flecken. Mit diesem Doppelmaximum Oktober 2013 und Februar 2014 dürften wir nun die aktivste Phase des Zyklus gesehen haben.
Video: Die kommenden Monate wird die Sonnenaktivität niedrig bleiben, wahrscheinlich wird die Aktivität im August 2014 wieder zu nehmen. In der danach abschwächenden Phase bis Dezember 2014 sind dennoch sehr starke Massenauswürfe möglich, wie im vorherigen Sonnenzyklus 23 im Oktober 2003 X 10 und X 17, sowie im September 2005 ein X 17.
Quellen: PRAVDA TV/NASA/info.kopp-verlag.de/news.astronomie.info vom 03.06.2014
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Hat dies auf Oberhessische Nachrichten rebloggt.
Respekt – welch Verarsche!