Der 1. Mai: Was die Nachrichten Ihnen verschweigen

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In jedem Jahr zelebrieren wir den 1. Mai als Feiertag. Doch finden Sie es in der heutigen Zeit noch passend, dass wir Adolf Hitlers Arbeitergedenktag feiern?

Am 10. April 1933 hat die NSDAP den 1. Mai durch die damalige Reichsregierung zum »Tag der nationalen Arbeit« bestimmen lassen. Die Maifeiern wurden als propaga-ndistisches Großereignis geplant (Foto: 1. Mai 1933, Lustgarten in Berlin). Die Funktionäre der Partei erhielten den Auftrag, überall im Reich große Versammlungen zu organisieren. Das, was die rechtsextremen Nazi-Sozialisten damals groß gefeiert haben, das feiern heute die linken Sozialisten – und brüllen die gleichen Parolen, wenn sie verzückt und grölend durch die Straßen ziehen. Wenn zur Zeit der braunen Sozialisten der 1. Mai in der Hauptstadt gefeiert wurde, dann säumten Tausende von Polizisten die Straßen – heute, bei den roten Sozialisten, ist es wieder das gleiche Spiel. Nur wissen die roten Sozialisten wahrscheinlich häufig nicht, dass sie am »Tag der nationalen Arbeit« eine Tradition der Nazis fortsetzen.

Ganz anders ist die Tradition bei den grünen Männchen, die jedes Jahr am 1. Mai aus der Deckung kommen. Vom 1. Mai an dürfen nämlich bundesweit wieder Wildtiere (etwa Rehböcke) von Jägern gejagt werden. In diesem Jahr wird die Jagdsaison wohl eher traurig werden – für die Tiere. Weil die rot-grüne Landesregierung in Baden-Württemberg die Rehe verhungern lassen will. Dazu soll es eigens ein neues Gesetz geben.

Dabei wäre es wahrscheinlich erheblich sinnvoller, das Unwesen der Jagdschulen zu regulieren als die Fütterung der Wildtiere in Notzeiten zu verbieten. In einer Jagdschule kann jeder Depp (für viel Geld) in Rekordzeit (meist zwei Wochen) einen Jagdschein machen. Früher dauerte so eine Ausbildung zum Jäger mindestens ein Jahr. Und man ging bei einem erfahrenen Mentor in die Schule, ging mit zur Drückjagd und Treibjagd, auf den Hochsitz und auf die Pirsch. Früher konnten Jäger danach eine Eibe von einer Buche unterscheiden und wussten auch, dass man nicht auf Leitbachen aus der Rotte schießen darf, weil es in der Rotte sonst keine Rauschsynchronisation mehr gibt (nein, das hat nichts mit Drogen zu tun, sondern mit der Fortpflanzungsfähigkeit).

Heute können Jäger, die von Jagdschulen kommen, nicht mehr die Blattzeit von der Brunftzeit und einen Überläufer-Keiler nicht von einer Kuh unterscheiden. Also er-schießen Jäger heute Kühe statt Wildschweine. Und das passiert regelmäßig, seitdem es Jagdschulen gibt, die für viel Geld in kurzer Zeit Jäger ausbilden. Wer von der Jagdschule kommt, darf sich so viele Langwaffen kaufen, wie er will – von der Pumpgun bis zum Drilling.

Wer heute noch bei einem Mentor das Jagdwesen lernt, der liest wie früher gute Bücher wie Erfolgreich Raubwild bejagen oder Rehwild-Report. Der lernt dann, jene zu ver-achten, die Menschen »aus Versehen« anschießen. Denn so etwas ist vorprogrammiert, weil Jäger, die aus Jagdschulen kommen, nie wieder auf dem Schießstand vor Zeugen belegen müssen, dass sie auch noch ein Ziel treffen.

Da laufen dann ab dem 1. Mai oft Menschen mit Langwaffen durch den Wald, bei denen die Waffe viele Monate lang im Schrank gestanden hat. Gehen Sie mal in diesen Tagen auf einen Schießstand – das kann jeder. Und schauen Sie mal denen zu, die dort so ehrlich sind und für den Schuss auf eine lebende Kreatur wenigstens noch üben, damit sie das Tier sofort töten und nicht durch einen Nieren- oder Laufschuss qualvoll verenden lassen. Aber viele Jäger (die aus Jagdschulen kommen) gehen gar nicht auf den Schießstand, sondern zum 1. Mai gleich auf den Hochsitz.

Manch einer von ihnen wird eine Kuh, einen Hund oder einen Menschen treffen. Und die Politik findet es am wichtigsten, die Rehe verhungern zu lassen. Das ist politisch korrekt. Könnte es sein, dass wir auch zum 1. Mai inzwischen alle ein wenig verrückt sind? Der 1. Mai – der Tag der Verrückten?

Der 1. Mai und die Nationalsozialisten

Eine unabhängige Arbeiterschaft mit freien Gewerkschaften – für das NS-Regime undenkbar. Mit einer Mischung aus Populismus, Propaganda und Terror brachten die Nazis die Arbeiterschaft unter ihre Kontrolle.

Im April 1933 herrschte in ganz Deutschland geschäftige Betriebsamkeit. Kinder und Erwachsene studierten Lieder ein, Häuser und Straßen wurden festlich geschmückt – vor allem mit Hakenkreuzfahnen. Den 1. Mai 1933 hatte Propagandaminister Joseph Goebbels zu einem „einzigartigen Massenereignis“ erkoren. Der traditionelle Tag der Arbeit sollte dem Ziel der Nationalsozialisten dienen, die deutsche Arbeiterschaft für sich zu gewinnen. Die Vereinnahmung der Arbeiter war ein wichtiger Schritt für den mittler-weile mit diktatorischen Vollmachten ausgestatteten Reichskanzler Adolf Hitler. Bislang war ein Großteil der Arbeiterschaft Anhänger der Sozialdemokraten oder Kommunisten.

Ein bezahlter Feiertag

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Bereits seit dem späten 19. Jahrhundert feierte die internationale Arbeiterbewegung den 1. Mai als „Tag der Arbeit“. Ein staatlicher Feiertag war der erste Tag des Monats Mai bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland aber keineswegs. Wer an diesem Tag zu den Umzügen und Feiern ging, musste einen Tag Urlaub nehmen. Oder gar auf seinen Tageslohn verzichten.

Mit dem Beginn der nationalsozialistischen Diktatur änderte sich dies. Schon am 7. April 1933 erklärte das Kabinett Hitler den 1. Mai zum „Feiertag der nationalen Arbeit“. Damit war ein neuer staatlicher – und damit arbeitsfreier – Feiertag geschaffen. Und noch ein „Geschenk“ machte Hitler den Arbeitern: Sie erhielten trotzdem den vollen Lohn.

Am 1. Mai bot die NSDAP ein gigantisches Spektakel auf, um die Menschen zu beein-drucken: Es gab riesige Umzüge, an deren Spitze die Organisationen der NSDAP marschierten: die Hitlerjugend, die Schutzstaffel SS sowie die Sturmabteilung SA. An dem Widerspruch, dass die SA in den Wochen zuvor auch viele Arbeiterführer mit Terror und Gewalt verfolgte, mochten sich die Verantwortlichen nicht stören. In Berlin fand die zentrale Kundgebung statt, auf der Adolf Hitler persönlich sprach. Per Radio wurde die Rede auch in den letzten Winkel Deutschlands übertragen. Paraden, Musik, Darbietungen von Kunstfliegern und zum Schluss ein gewaltiges Feuerwerk: Die Nazis boten den Hunderttausenden von Berlinern ein wahres Massenspektakel. Joseph Goebbels war überaus zufrieden: „Überwältigend. Ganz unfassbar noch in seinen Ausmaßen.“

Der wahre Plan

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Kaum jemand ahnte, dass Hitler mit den Feierlichkeiten zum 1. Mai einen ganz anderen Plan verfolgte. Dazu hatte Goebbels in seinem Tagebuch vermerkt: „Am 1. Mai wird es ganz groß. Am 2. Mai werden wir dann die Gewerkschaftshäuser besetzen.“ Gemeint waren die Häuser der freien Gewerkschaften, in denen sich die Arbeiter organisierten. Ihre Unabhängigkeit vom Staat war den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge, sie wollten die alleinige Vertretungsmacht über die Arbeiter besitzen. Denn, so das Kalkül, eine organisierte Arbeiterschaft hätte durch Massenstreiks den Nazis Widerstand bei der Errichtung ihrer Diktatur leisten können.

Diese Gefahr war allerdings gering: Der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund, der ADGB als Dachorganisation der freien Gewerkschaften, hatte sich im Februar 1933 für politisch neutral erklärt – obwohl gleichzeitig die SA auf offener Straße Kommunisten und andere Regimegegner aus dem Arbeitermilieu verfolgte. Bei den Feiern zum 1. Mai beteiligte sich der ADGB sogar. „Der deutsche Arbeiter soll am 1. Mai standesbewußt demonstrieren und ein vollberechtigtes Mitglied der deutschen Volksgemeinschaft werden“, forderte der Bundesvorstand des ADGB alle Arbeiter auf.

Goebbels konnte sich seines Sieges also ziemlich sicher sein: „Ein paar Tage Krach, dann gehören sie uns.“ Bestens organisiert schlug die SA am 2. Mai los. Fast widerstandslos besetzten ihre Trupps Gewerkschaftsbüros, Arbeiterbanken und Redaktionen von Gewerkschaftsblättern. Viele leitende Funktionäre wurden in Gefängnisse und Konzentrationslager gebracht, die Konten und Gelder beschlagnahmt. Die Arbeiter nahmen die „Zerschlagung“ ihrer Vertretungen hin – fast nirgendwo kam es zu Widerstand. Befriedigt schrieb Goebbels in sein Tagebuch: „Das geht wie am Schnürchen.“

Die Deutsche Arbeitsfront

Die Nationalsozialisten setzten den freien Gewerkschaften ihre eigene Organisations-struktur entgegen: Am 10. Mai 1933 gründeten sie die Deutsche Arbeitsfront, DAF. Sie sollte von nun an die Interessen der Arbeiter vertreten. Vorrangiges Ziel der DAF war es, die Arbeiter zu kontrollieren und im nationalsozialistischen Sinn erziehen. Auch die Arbeitgeber waren zur Mitgliedschaft in der DAF angehalten. Somit waren nun Arbeiter und Arbeitgeber in einer einzigen, von den Nationalsozialisten kontrollierten Organisation vereint.

Die Mitgliedschaft war „freiwillig, aber erwünscht“. 1942 hatte die DAF 25 Millionen Mitglieder und war damit die größte Organisation im sogenannten Dritten Reich. Bereits der nächste Mai-Feiertag wurde schon nicht mehr als Tag der Arbeit gefeiert. Er war nun der Nationale Feiertag des deutschen Volkes. Das Wort Arbeit entfiel stillschweigend.

Sein Ziel hatte Hitler ohnehin erreicht: Mit den freien Gewerkschaften war seit dem 2. Mai 1933 eine weitere Institution ausgeschaltet worden, die den Nationalsozialisten hätte gefährlich werden können.

Quellen: PRAVDA TV/dw.de/PA/info.kopp-verlag.de vom 29.04.2014

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6 comments on “Der 1. Mai: Was die Nachrichten Ihnen verschweigen

  1. In jedem Jahr zelebrieren wir den 1. Mai als Feiertag. Doch finden Sie es in der heutigen Zeit noch passend, dass wir Adolf Hitlers Arbeitergedenktag feiern?

    Na sowas aber auch,wir müssen sofort den ersten Mai abschaffen um die Verärung
    des abzuluten Bösen NAZI Feiertages zu benden,und dieser unerträglichen Verärung
    von AH zu benden

  2. Genau das hätte auch von mir sein können. 😉 Also ganz ehrlich die Frage ist so unglaublich lächerlich, es sollte vielleicht eher heißen: „Darf man den 1. Mai in der heutigen Zeit wieder feiern?“

  3. Hauptsache Feiertag und frei.
    Mir egal wegen was.
    Sorry, ich gehöhre zu den netten Leuten, die leider keine 1 – 3 Wochen Urlaub haben, die Feiertage sind die einzigen freien Tage die ich habe, also immer her mit, egal für was.

  4. Tja, leider hängen noch zuviele Leute an den Lippen der Politiker, ohne ihre Sinnhaftigkeit zu hinterfragen. Nazis hin Sozis her, für mich ist Politik nicht mehr uptodate. Es ist jedoch jeder einzelne von uns persönlich dafür verantwortlich, damit wir alle endlich frei sein können, aber dazu bräuchte es eben Menschen die wirklich diesen ganzen Schwachsinn hinterfragen, dabei erkennen, dass dieses gegenwertige System gegen uns ist und sich dannach nach echten Alternativen umsehen und mitmachen, aber nicht mitlaufen! Ansonst reicht es mir an 2-3 Tagen in der Woche zu arbeiten, da wir sowieso schon Überproduktiv sind und zwar weltweit!

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