Ein sterbender Stern im Sternbild Wasserschlange hat den Planetarischen Nebel Abell 33 ausgestoßen. Mit dem Very Large Telescope der ESO gelang eine detaillierte Aufnahme.
Ein sterbender Stern im Sternbild Wasserschlange hat diesen wunderschönen bläulichen Planetarischen Nebel mit der Bezeichnung Abell 33 ausgestoßen. Er erscheint für ein Objekt seiner Art ungewöhnlich kreisrund. So lässt sich verstehen, warum manche solcher Nebel für frühere Beobachter mit kleinen Teleskopen wie ein verwaschenes Planetenscheibchen erscheinen, was ihnen ihre Bezeichnung einbrachte.
Aber Planetarische Nebel sind ungleich weiter entfernt sehr viel größer als ein Planet unseres Sonnensystems. Von Abell 33 trennen uns rund 2500 Lichtjahre und sein Durchmesser beträgt rund 3,2 Lichtjahre. Könnte man ihn in die Nähe der Sonne platzieren, so würde er sich bis auf ein Lichtjahr heran zu unserem nächsten Nach-barstern Alpha Centauri erstrecken.
Planetarische Nebel werden von Sternen mittlerer Masse erzeugt, der Bereich erstreckt sich von etwas mehr als einer bis hin zu rund acht Sonnenmassen. Gehen in ihnen die Vorräte an nuklearem Brennstoff zur Neige, so entwickeln sie sich zunächst zu Roten Riesen. Sie blähen sich gewaltig auf, bis sie das Vielhundertfache ihres ursprünglichen Durchmessers erreichen. Während dieser Zeit geben sie durch einen starken Sternwind einen signifikanten Bruchteil ihrer Masse in den umgebenden Raum ab, der eine Hülle um den Roten Riesen bildet, die sich stetig weiter ausdehnt.
Schließlich erlöschen die energieerzeugenden Fusionsreaktionen im Kernbereich, wodurch dieser zu schrumpfen beginnt und sich in der Folge zu einem Weißen Zwerg entwickelt. Dieser ist etwa so groß wie die Erde, kann aber die bis 1,4-fache Masse unserer Sonne enthalten. Durch die Schrumpfung ist dieser durch die Kompressions-wärme extrem heiß, so dass er große Mengen ultravioletter Strahlung freisetzt. Diese regt die vorher ausgestoßenen Gasmassen zum Leuchten im sichtbaren und infraroten Licht an, ein Planetarischer Nebel leuchtet auf.
Die meisten Planetarischen Nebel erscheinen uns nicht wie eine runde Blase am Himmel, sondern zeigen komplexe Strukturen, die auf Vorgänge bei ihrer Entstehung zurück-gehen. Häufig befinden sich in ihrem Inneren Doppelsterne, bei denen der Partner das Abströmen der Gase des sterbenden Sterns beeinflusst. Auch das Rotationsverhalten des Verursachers beeinflusst die Form seiner Hülle. Im Fall von Abell 33 zeigt sich der Weiße Zwerg nicht exakt in der Mitte der Blase, sondern ist etwas in Richtung „1 Uhr“ versetzt. Der helle Stern am rechten unterem Rand von Abell 33 ist ein uns wesentlich näher stehender Vordergrundstern mit der Katalogbezeichnung HD 83535. Er befindet sich nur zufällig in der gleichen Richtung. Abell 33 ist das 33. Objekt im Katalog des US-amerikanischen Astronomen George Abell (1927 – 1983) aus dem Jahr 1966, in dem dieser 86 verschiedene Planetarische Nebel aufführte.
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=5AXmo6gXsO0
Quellen: Spektrum/Sterne und Weltraum vom 10.04.2014
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