Sterben die Bienen weiterhin so schnell wie in den vergangenen zehn Jahren, wird es einige Lebensmittel bald nicht mehr geben. Der wirtschaftliche Schaden geht in die Milliarden. Wechselwirkungen zwischen Pestiziden und Pilzschutzmitteln sind vermutlich für das Massensterben der Bienenvölker verantwortlich.
Kirschen, Wassermelonen, Kiwis oder Avocados werden es bald nicht mehr auf den Lebensmittelmarkt schaffen, sollte das Bienensterben weiter voranschreiten. Etwa 35 Prozent unserer Nahrungsmittel sind auf die Bestäubung von Insekten angewiesen. Den Hauptanteil dieser Arbeit übernehmen Bienen.
Eine neue Studie fand heraus, dass Insektizide und Fungizide die Grundlage für das Massensterben der Bienen bilden. Dabei kommt es auf die Wechselwirkung dieser chemischen Produkte an, die noch immer nicht hinreichend untersucht werden konnten.
Die Produkte der Chemieindustrie gelangen über die Pollen an die Arbeiter-Bienen, die diese für sie giftigen Stoffe in den Bienenstock tragen. Fungizide hemmen die Abwehr-kräfte der Bienen, Pestizide führen dann schneller zu ihrem Tod.
Der tatsächliche Zusammenhang von Bienensterben und Pestiziden konnte in der Studie jedoch nicht belegt werden. Die WirtschaftsWoche berichtet:
„Die Autoren der Studie hatten ursprünglich einen starken Fokus auf Pestizide legen wollen, was jedoch durch die Regierungen der betroffenen Länder untersagt wurde. Ein möglicherweise fataler Fehler, deuten doch aktuelle Studien auf einen erheblichen Einfluss der Pestizide beim Bienensterben hin. Was das extrem hohe Bienensterben im Winter auslöst, konnte deshalb nicht geklärt werden.“
Es reicht nicht aus, auf den Einsatz von Pestiziden zur Flugzeit der Bienen zu verzichten. Vielmehr muss der Einsatz aller potenziell gefährlichen Stoffe zunächst verboten werden, bevor nicht die Wechselwirkungen der chemischen Stoffe auf Bienen hinreichend unter-sucht wurden. Doch die Chemieindustrie wehrt sich dagegen.
Der wirtschaftliche Schaden durch das Bienensterben ist immens. In den USA sind in den vergangenen 6 Jahren Bienenvölker im Wert von 2 Milliarden Dollar gestorben. Die weltweite Bestäubungsleistung der Bienen beziffern Forscher mit 260 Milliarden Euro jährlich.
Honigbienen in Ostafrika trotzen tödlichen Krankheitserregern
Bienen in Kenia bleiben trotz Parasiten und Viren, die amerikanische und europäische Bienenstöcke ausrotten, gesund.
Eine überraschende Erkenntnis über die ostafrikanischen Honigbienenverleiht dem Kampf gegen das Sterben der Bienenstöcke im Westen neue Hoffnung.
Wissenschaftler haben entdeckt, dass Bienen in Kenia einen starken Widerstand gegen den Erreger entwickelt haben, der für den Tod von Milliarden von Bienen anderswo in der Welt verantwortlich ist. (Siehe “Gold Dusters” in National Geographic magazine)
Entomologe Elliud Muli, ein Imkerei-Experte am International Center for Insect Physiology and Ecology (ICIPE), arbeitete gemeinsam mit Forschern der Penn State University zusammen, um Bienenstöcke in Kenias wichtigsten Ökosystemen zu untersuchen: in der Savanne, den Bergen, an der tropischen Küste und in der Wüste. Sie maßen die Größe der Bienenstöcke und zählten die Bienen und testeten sie auf Parasiten und Pestizidverunreinigungen.
Die Online-Zeitung PLOS ONE veröffentlichte am 21. April einen Artikel, dass die Forscher berichtet hätten, dass Honigbienen in Kenia mit den gleichen fiesen Schädlingen und Krankheiten befallen sind, die anderswo die Bienenstöcke auslöschen. Überraschend aber sei, dass sie nicht daran zugrunde gehen. Die Bienenvölker sind gesund und bleiben es auch dort, wo gleich mehrere Krankheitserreger vorhanden ist.
“Diese Widerstandsfähigkeit – Ich bin über die fehlende Offensichtlichkeit der Krankheiten bei den Bienen erstaunt”, sagt Muli.
Die Flucht der Bienen in den Westen
In den mit colony collapse disorder (CCD) befallenen Bienenstöcken – diesen Namen erhielt ein mysteriöser Zustand, der seit 2006 in den USA Bienen tötet – verschwinden ausgewachsene Bienen einfach von der Bildfläche und lassen ihre Königin zurück. Laut eines Berichtes des US-Landwirtschaftsministeriums haben seit dieser Zeit kommerzielle Imker einige 10 Millionen Bienenstöcke und 2 Milliarden US$ verloren.
Obwohl laut des Berichtes das Verschwinden einiger von ihnen auf einen normalen Verlust im Winter zurückzuführen ist, geht man davon aus, dass CCD die normalen Verluste zumindest verdoppelt und in einigen Fällen mehr als 90 Prozent der Bienen-stöcke ausgelöscht hat. Für die Nutzpflanzen, die durch Bienen von kommerziellen Imkern – die ihre Bienen in LKWs von einem Einsatzort zum nächsten bringen – bestäubt werden, eine große Bedrohung. Besonders betroffen waren kalifornische Mandelbäume, die die Dienste von 60 % aller kommerziellen Bienenstöcke in den USA in Anspruch nehmen.
Für CCD gab es keinen schlagenden Beweis; Wissenschaftler entschieden schließlich, dass weder Krankheitserreger noch ein chemisches oder ein Umweltproblem die Schuld daran getragen haben. Stattdessen seien es vielen Faktoren gewesen, die alle, auch weiterhin – fast ein Jahrzehnt später – Bienenstöcke schwächen oder ganz ausradieren. Varroamilben plagen Bienen-Kolonien in der gesamten westlichen Welt, und “verursachen überall ein Sterben der Bienenstöcke” seit einer Invasion im Jahr 1987, sagt Christina Grözinger von der Penn State, eine Mitautorin der Kenia-Studie. Der Darm-Parasiten Nosema ist eine weitere Bedrohung. Imker führen eine konstante chemische Schlacht gegen diese beiden Mörder, die sie aber oft verlieren. (Siehe “The Plight of the Honeybee“)
Obwohl viele Pestizide als sicher für den Einsatz gelten, schwächen einzelne Komponenten in ihnen die Widerstandsfähigkeit der Bienen, so wie andere Chemikalien, die auf Pflanzen angewendet werden, welche sie bestäuben. Eine schlechte Ernährung aus dem Angebot der Monokulturen, sowie der Stress, von Staat zu Staat gekarrt zu werden, sind Faktoren die dazu beitragen. Es sind auch Viren, die gemeinsam mit Parasiten die Insekten umbringen. “Wir gehen nun davon aus, dass unsere Honigbienen aufgrund der synergetischen Effekte der multiplen Stressfaktoren auf ihr Immunsystem sterben “, sagt Grözinger. “Wir haben sie nach und nach verbraucht, bis sie nicht mehr konnten.”
Die “afrikanisierten” Honigbienen (auch als Killer-Bienen für ihre Aggressivität bekannt), die in den amerikanischen Südwesten eingedrungen sind, werden als widerstandsfähiger gegen Schädlinge als andere Honigbienen eingestuft. Sie kommen aus einem Bestand, der in den späten 1950er Jahren von Afrika nach Brasilien gebracht worden ist, der dann mit den europäischen Bienen gekreuzt wurde – sie sind nicht mit den afrikanischen Bienen zu verwechseln, dass haben Muli, Grözinger und ihre Kollegen untersucht.
Zurück zur Natur?
Weitreichende Veränderungen – bis hin zu “zurück zur Natur” nach dem kenianischen Stil -sind von kommerziellen Landwirten in den Vereinigten Staaten unwahrscheinlich. Dennoch, die Verbesserung der Bienengesundheit durch Praktiken, wie die Reduzierung der verwendeten Chemikalien und dem Ermöglichen des Zugangs zu verschiedenen Blütenpflanzen für Bienen, können einen Unterschied in der Gesundheit der Insekten ausmachen, sagt Grözinger. “Das Interesse der Landwirte, einen bestäuber-freundlichen Lebensraum auf ihrem Land zu erhalten, steigt”, sagt sie. “Unterschiedliche Landschaften führen zu vielfältigen Bestäuber-Populationen, die zu einer besseren Bestäubung von Nutzpflanzen führen, von der letztlich Landwirte und Verbraucher gleichermaßen profitieren.”
Lesen Sie den gesamten Text über die afrikanischen Honigbienen im unteren Link netzfrauen.org weiter.
Quellen: netzfrauen.org/Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten vom 22.04.2014
Weitere Artikel:
Pestizide machen Bienen orientierungslos: Ey Mann, wo ist mein Stock?
Forscher sagen Deutschland Bienen-Katastrophe vorher – Trügerischer «Frühling» für die Bienen
Elektrische Felder im Stock – Wie Bienen kommunizieren
Drama in der Golden Bay: 39 Wale in Neuseeland gestrandet und verendet (Video)
Wie Pestizide Bienen verwirren
Massensterben: Millionen von toten Tieren weltweit
Ferkel in Deutschland – massenhaft brutal erschlagen (Video)
Warum 2013 kein gutes Jahr für unsere Vögel ist
Plastik-Fische vor Müll-Inseln
Kälte in Deutschland: Zugvögel fliegen wieder nach Süden
Vorwürfe gegen Tierrechtsorganisation: Peta tötete Zehntausende Tiere
Massensterben der Silberkarpfen in Thüringen gibt Rätsel auf
Transgene Nahrungsmittel-Matrix: Blinde Kühe im Koma, unfähig zu leiden
Tiersterben: Millionen Heringe in Island verendet – Tonnen an toten Garnelen in Chile
Transgene Nahrungsmittel-Matrix: Blinde Kühe im Koma, unfähig zu leiden
Angeschwemmter Pottwal: Vollgestopft mit Plastikmüll
Plastik-Müllstrudel in den Meeren wachsen weiter
USA: BP belügt den Kongress, die Öffentlichkeit und die Welt
Peru sperrt Strände nach Massensterben
China: Schon 13.000 Schweine-Kadaver aus Fluss gefischt
Mauretanien zieht Plastiktüten aus dem Verkehr
Immer mehr Plastikmüll in der Arktis
Globales Tiersterben geht weiter
Rangliste zeigt Problemzonen der Weltmeere
Australien: Mehr als 90 Wale und Delfine gestrandet
Es stinkt – Tiere können weder auf Politiker noch auf Verbraucher hoffen
Vögel des Südpazifiks starben durch Menschenhand
“Nächte tausend Mal heller als früher”: Licht-Verschmutzung gefährdet Mensch und Tier (Videos)
Hat dies auf Haunebu7's Blog rebloggt.
Hallo zum Thema Bienensterben hier einige Berichte und Studien
http://www.diagnose-funk.org/themen/umwelt-und-landwirtschaft/effekte-bei-bienen/index.php
vielleicht hilft es den einen oder Anderen weiter.
Liebe Grüße
Christian
Inzwischen freut man sich über jede Biene, Hummel und Schmetterlinge, die vorbefliegen. Sie sind alle sehr selten anzutreffen, was einen sehr sehr nachdenklich macht. Man hat den Eindruck, das es fast keine Insekten mehr gibt. Selbt Fliegen, die eher als lästig gelten, sieht man kaum mehr. Was ist da los? Von der Logik her müsste es massenweise Insekten geben, der Winter war ja extrem mild. Oder hat der Mensch inzwischen alles soweit vergiftet, das die Insekten aussterben? Was zurzeit eher eine Plage ist, ist der überall klebende genmanipulierte Raps-Staub, tötet dieser die Insekten? Ist es die anhaltende Trockenheit? Irgendwas stimmt jedenfalls nicht. Als nächstes sind die Vögel betroffen,auch die sind bereits immer seltener anzutreffen. Der Mensch vernichtet sich in seiner Gier letztendlich selbst, weil er zu blöd ist, die Umwelt und den Lebensraum aller Arten zu schützen und zu erhalten, obwohl er eigentlich die Intelligenz haben müsste, um endlich umzudenken, das die Ausbeute des Planeten Erde und all seiner Lebewesen so nicht weitergehen kann.