«Smartphone-Zombies» leben gefährlich

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Wie Zombies wackeln alle aus der S-Bahn: Die Augen starr nach unten gerichtet, ungelenk sind die Bewegungen, die Beine steif, die Arme schlapp. Wie in Zeitlupe schaffen es die taumelnden Gestalten, sich auf den Weg zu machen. 

In einem tranceähnlichen Zustand scheinen sie zu sein, nichts erregt ihre Aufmerksamkeit.

Auch ein bellender Vierbeiner oder das Kind, das zu ihren Füßen gestürzt ist, lässt die schlafwandlerisch anmutende Schar nicht aufschrecken.

Dabei sind es gar keine Untoten: Es sind nur unzählige Schnarchnasen, die mit ihren blöden Smartphones rumspielen, keinen Blick für die Welt mehr haben und den ganzen Verkehr aufhalten.

Dieser Text entstammt nicht etwa der Feder eines unabhängigen Blogs oder eines anderen alternativen Mediums, sondern fand sich in der Druckausgabe der spießigen Offenbach Post am 21. März 2014.

«Smartphone-Zombies» leben gefährlich

Beim Gehen den Blick auf dem Handy statt den Kopf bei der Umgebung: Australische Forscher zeigen, wie sich die verbreitete Gewohnheit auf Gleichgewicht und Gang auswirkt.

Die Situation ist Pendlern nur allzu vertraut: Die Zugtüren öffnen sich und genau die Person vor einem setzt sich nicht etwa zügig in Bewegung, sondern taumelt aufreizend langsam mit ungleichmässigem Gang und unbestimmter Gehrichtung vor einem her. Gelingt das Überholen dann endlich, verschafft ein kurzer Seitenblick schnell Gewissheit: Das Verkehrshindernis hantiert an seinem Handy herum und befindet sich gerade in einer eigenen Welt.

Dass solche «Smartphone-Zombies» nicht nur ihre Mitmenschen nerven, sondern sich auch durchaus selber gefährden, zeigt nicht erst das Beispiel einer chinesischen Touristin. Die ist vergangenes Jahr in Melbourne mit festem Blick auf ihr Smartphone über eine Mole hinaus marschiert und ins Meer gestürzt. Aus Australien erreicht uns nun auch der wissenschaftliche Nachweis dafür, dass und wie sich die Handynutzung aufs Gehen auswirkt.

Gehen wie ein Roboter

Forscher der Universität von West-Sydney liessen dafür 26 Testpersonen geradeaus laufen – einige ungestört, andere auf dem Handy lesend und wieder andere SMS schreibend. Ihre Bewegungen wurden elektronisch erfasst und dreidimensional analysiert.

Das Fazit der Wissenschaftler: «Auf einem Mobiltelefon SMS schreiben, beeinträchtigt besonders stark die Fähigkeit zu laufen und das Gleichgewicht zu halten.» Laut Hirnforscherin Siobhan Schabrun bewegen sich Menschen, die beim Laufen SMS schreiben, wie Roboter. «Sie halten das Telefon und bewegen alles parallel, damit es nicht so wackelt und ihre Augen fokussieren können.» Die gesamte Motorik gerät dadurch aus der Balance, was zum typisch schleppenden Gang mit unberechenbaren Schlenkern führt.

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Unfallursache mit wachsender Bedeutung

Die Erkenntnisse der Forscher erscheinen wenig überraschend, sie wurden aber weltweit erstmals im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie gewonnen.

Dass die Telefonnutzung beim Gehen ein reales Problem darstellt, ist jedenfalls schon länger klar. So zeigt zum Beispiel eine US-Studie eindrücklich die Zunahme von Fuss-gängerunfällen infolge Ablenkung durchs Mobiltelefon: 2010 mussten aus diesem Grund schätzungsweise über 1500 Verletzte in der Notaufnahme behandelt werden. Mehr als sieben Mal so viele wie 2005 – obwohl die Gesamtzahl verletzter Fussgänger in diesem Zeitraum rückläufig war.

Immer diese Handyoten…

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Wer mehr über die tödlichen Strahlen und die negativen Auswirkungen auf das Sozialverhalten in der Gesellschaft wissen will, liesst die entsprechenden und unten verlinkten Artikel.

Quellen: PRAVDA TV/srf.ch vom 26.03.2014

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20 comments on “«Smartphone-Zombies» leben gefährlich

  1. Zum Glück habe ich gar keine dieser neumodischen Verblödungsgeräte, ich hab noch einen Festnetzanschluß. Es ist aber wirklich erschrecken, wenn man noch noch offenen Augen herumläuft, wie (fast) alle Anderen um dich herum wie hypnotisiert wirken.

  2. TRANSYLVANISCHE MOBILFUNK-KULTUR

    Das Bild da oben ist transylvanische Mobilfunk-Kultur. Man freue sich aber nicht, denn durch die Personenfreizügigkeit in fast ganz Europa, ist das Infektionsrisiko erschreckend hoch. Ich habe gelesen, dass Herstellung und Verkauf von Kreuzen, Holzpfählen mit grossen Hämmern und Zwiebel/Knoblauchbünde stark ansteigen. Das Interesse ist enorm. 🙂

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