Aufständische wollen auf eigene Faust Öl exportieren und haben einen wichtigen Hafen besetzt. Der Konflikt droht zu eskalieren.
Der Konflikt in Libyen um die von Rebellen besetzten wichtigen Ölhäfen eskaliert. Ministerpräsident Ali Seidan drohte am Samstag damit, einen unter nordkoreanischer Flagge fahrenden Tanker zu bombardieren, sollte die Besatzung nach dem Auslaufen aus Es Sider nicht den Anweisungen der Marine Folge leisten. Allein das Anlegen sei bereits ein krimineller Akt gewesen.
Die Behörden hätten die Festnahme der Besatzung angeordnet, so Seidan. Die Auf-ständischen teilten zuvor mit, trotz eindeutiger Warnungen der Regierung damit begonnen zu haben, auf eigene Faust Öl zu exportieren. Angeblich wurde der Tanker mit Öl beladen. „Wenn irgendwer angreift, werden wir darauf reagieren“, sagte der selbst ernannte Ministerpräsident der Autonomiebewegung in Libyens Osten, Abb-Rabbo Albarassi.
Die Regierung hat die Abgabe von Öl über die östlichen Häfen Es Sider, Ras Lanuf und Sueitina als illegal eingestuft. Die Aufständischen hatten die Anlegestellen im ver-gangenen Sommer besetzt. Öl ist die wichtigste Einnahmequelle Libyens. Bis zur Besetzung der Häfen wurden über diese täglich 600.000 Barrel exportiert.
Der Konflikt um die Häfen zeigt, wie schwer sich die Regierung nach dem USA-Nato-Sturz des langjährigen Machthabers Muammar Gaddafi im Sommer 2011 immer noch damit tut, das nordafrikanische Land wieder in stabile Bahnen auf dem Weg zur Demokratie zu lenken. Mehrere Milizen, die beim Kampf gegen Gaddafi mithalfen, wollen sich nicht unterordnen. Auch die Gruppe, die die Häfen besetzt hält, wird von einem einstigen Helden der Revolution angeführt. Die Regierungsgegner fordern Autonomie und gehören zu einer Bewegung, die im Osten Libyens eine eigene Regionalregierung ernannt hat.
Quellen: APA/Reuters/diepresse.com vom 08.03.2014
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