Deutsche Forscher prognostizieren, dass noch in diesem Jahr ein El Niño einsetzen könnte. Damit hätte die Stagnation der Klimaerwärmung wahrscheinlich ein Ende. Die Folgen für die Erde wären katastrophal.
Unser Planet erwärmt sich einfach nicht mehr, oder allenfalls nur ein bisschen – und dies, obwohl die Menschheit ungebremst alljährlich Milliarden Tonnen an Treibhausgasen in die Luft bläst (bitte beachten Sie: Der IPCC-Lügenbericht und die CO2-Lüge). Der Stillstand hält bereits seit 1998 an. Allerdings stagniert die Erdtemperatur auf hohem Niveau. So lagen die zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 134 Jahren alle in der Zeit nach 2000, wobei 2010 und 2005 die Rekordhalter sind. Das vergangene Jahr 2013 war je nach Messreihe das viert- oder fünftwärmste Jahr.
(Bild: Bei einem El Nino bewirken schwächere Passatwinde, dass sich der Humboldt-strom vor der Westküste Südamerikas abschwächt. Dann strömt warmes Oberflächen-wasser nach Osten. Das Phänomen beeinflusst weltweit das Wetter. Zuletzt trat es 2010 auf)
Passatwinde sollen Klimawandel aufhalten
Nun rätseln die Klimatologen über die Ursache der Erwärmungspause und sie haben eine Erklärung gefunden. So zeigte eine internationale Forschergruppe anhand von Messungen und Klimasimulationen, dass sich die Passatwinde über dem Pazifik seit den 1990er Jahren deutlich verstärkt hatten. Die Strömungen kühlten die Luft an der Erdoberfläche etwa im Jahr 2012 um 0,1 bis 0,2 Grad Celsius. Dieses Phänomen könne einen Großteil des Temperaturstillstands seit 2001 erklären, schrieben die Forscher in ihrer in im Fachjournal „Nature Climate Change” veröffentlichten Studie.
Die Stärke der Passatwinde hängt wiederum von einer Art Klimaschaukel ab, die mit zyklischen Erwärmungs- und Abkühlungsphasen im äquatorialen Pazifik einhergeht: Die Pazifische Dekadische Oszillation (PDO), deren Zyklen sich über 20 bis 30 Jahre er-strecken können. Dazwischen liegen kürzere Schwankungen. Mit der PDO wiederum sind die Klimaphänomene El Niño und La Niña verbunden.
Bei einem warmen El Niño verschieben sich die pazifischen Windsysteme. Als Folge davon schwächt sich der kalte Humboldtstrom vor der Westküste Südamerikas ab und eine Schicht warmen Oberflächenwassers wandert von Südostasien durch den tropischen Ostpazifik nach Südamerika. Vor dessen Küsten erwärmt sich das Meer auf diese Weise, während in australischen und indonesischen Gewässern die Wassertemperatur sinkt.
Ein solches Ereignis hat weitreichende Folgen
Weil die mit dem kalten Humboldt-Strom von Süden heranziehenden Fischschwärme die peruanische Küste meiden, bleiben die Netze der Fischer leer. Im Bergland der Anden setzen heftige Regenfälle ein, die auf den Äckern die Ernte zerstören. In Teilen Süd-amerikas, Indonesiens und Australiens dagegen fehlt derNiederschlag, es kommt zu ausgedehnten Dürren. Durch die Karibik pfeifen Wirbelstürme, und über dem indischen Subkontinent ändert sich der Monsun. In Nordamerika und selbst Europa macht sich El Niño in Form strengererWinterbemerkbar. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts starben durch solche durch El Niño verursachten Extremereignisse in Brasilien, Indien und China zwischen 30 und 50 Millionen Menschen.
Während der kalten La-Niña-Phasen kehren sich die Verhältnisse um. Dann prasseln Starkregen über Australien nieder und führen zu starken Überschwemmungen – wie 2011 in Queensland, wo die ergiebigsten Niederschläge seit Beginn der Wetteraufzeichnungen fielen. Damals waren die Meeresgebiete rund um den fünften Kontinent so warm wie noch nie seit Aufzeichnungsbeginn, so dass viel Wasser verdunstete. Zugleich hatte sich die Oberfläche des Zentralpazifiks zwischen Indonesien und Südamerika großflächig abgekühlt.
Im vergangenen Jahrzehnt häuften sich die kalten La-Niña-Ereignisse, der wärmere El Niño trat dagegen seltener auf – zuletzt von Juli 2009 bis Ende April 2010. Er ging mit einem kräftigen Anstieg der Temperaturen im Pazifik einher, was dazu beitrug, dass 2010 zum neuen Wärme-Rekordjahr wurde. Seither herrscht ein La Niña, der zu den ausge-prägtesten seit Aufzeichnungsbeginn zählt.
Irgendwann wird die pazifische Klimaschaukel auch wieder in die andere Richtung schwingen. Tatsächlich kommt der nächste El Niño bestimmt. Doch wann dies sein wird, wusste bislang niemand. Die bisherigen Klimamodelle erlauben keine zuverlässigen Prognosen über längere Zeiträume hinweg.
Modell zur Vorhersage der Klimaphänomene
Dies könnte sich künftig ändern, denn eine Forschergruppe um die Physiker Armin Bunde und Josef Ludescher von der Universität Gießen vermeldete unlängst dies-bezüglichen einen methodischen Durchbruch. Sie entwickelten ein statistisches Ver-fahren, das Prognosen über einen recht langen Zeitraum gestattet. So soll sich ein El Niño künftig zwölf bis 18 Monate vor seinem Auftreten vorhersagen lassen, statt wie bisher gerade sechs Monate. Gleichzeitig, so die Gießener, habe sich die Treffsicherheit der Warnungen deutlich verbessert.
Ihre Berechnungen beruhen auf Daten, sie ein seit den 1950er Jahren im tropischen Pazifik existierendes Messnetz liefert. Es meldet die Veränderungen der Wasser- und Lufttemperatur. Die Messungen erfolgen an 14 Punkten auf der west-östlichen Zugbahn des El Niño und 193 Punkten außerhalb dieser Zugbahn im Pazifik. Dabei werden die Temperaturschwankungen zwischen zwei Messpunkten in einen statistischen Zusammenhang gesetzt.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit tritt 2014 ein El Niño ein
Die Forscher sprechen von einer El-Niño-Episode, wenn der resultierende Temperatur-Index mindestens fünf Monate lang um 0,5 Grad Celsius über dem Normalwert liegt. Wie sich zeigte, verstärkt sich die Korrelation bereits im Jahr vor dem Ausbruch eines El Niño. Diesen Effekt nutzten Bunde und Ludescher für die Erstellung eines Prognose-Algorithmus. Mit seiner Hilfe konnten sie die Quote falscher Alarme auf unter zehn Prozent senken und 70 Prozent der Ereignisse zutreffend ankündigen.
Jetzt gehen die Gießener Physiker einen Schritt weiter: In einer Studie, veröffentlicht im US-Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ verkünden sie, die Wahrscheinlichkeit, mit der ein El Niño noch in diesem Jahr eintritt, liege bei 76 Prozent. „Wir können zeigen dass unsere Methode das Fehlen von El-Niño-Ereignissen in den Jahren 2012 und 2013 bis zur Gegenwart korrekt vorher sagte“, schreiben sie in ihrer Arbeit. „Jetzt geben wir bekannt, dass unser Verfahren bereits im September 2013 die Wiederkehr von El Niño im Spätjahr 2014 erkennen ließ.“
Träfe die Prophezeiung ein, könnte der Erwärmungsstillstand mit einem Schlag enden und die Erdtemperatur deutlich nach oben schnellen. Denn tatsächlich hat sich die Erde auch in den vergangenen Jahren erwärmt. Ihre Strahlungsbilanz, die von den Treib-hausgasen beeinflusst wird, blieb positiv, unser Planet absorbierte also netto zusätzliche Energie. Nur heizte diese nicht seine Oberfläche, sondern wurde von den Ozeanen aufgenommen und gespeichert.
Dies ergaben Messungen, die unter anderem mit den über 3000 Bojen des „Argo-Systems“ erfolgten. Etwa zwei Drittel der empfangenen Wärme landeten den Messungen zufolge im oberen Ozean in bis zu 700 Meter Tiefe. Der Rest drang in tiefere Schichten vor. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen auch weitere Analysen. Bei einem neuerlichen El Niño würde ein Teil der in den Weltmeeren gespeicherten Wärme frei – mit potenziell katastrophalen Folgen für weite Teile des Globus.
Vulkanausbrücke tragen zur Erwärmungspause bei
Daneben senkten Vulkanausbrüche im vergangenen Jahrzehnt die Temperatur der unteren Atmosphäre in einem statistisch signifikanten Ausmaß und trugen so zur Erwärmungspause bei. Dies legt der US-Klimatologe Benjamin Santer vom Lawrence Livermore National Laboratory in einer in „Nature Geoscience“ online veröffentlichen Studie dar. Die bei den Eruptionen freigesetzten Staubteilchen (Aerosole) reflektieren das Sonnenlicht und wirken somit kühlend.
Santer hatte anhand von Satellitendaten bestimmt, welche Mengen an Aerosolen bestimmte Feuerberge in die Luft bliesen. Die Daten führte er in Klimamodelle ein, die zuvor eine starke Erwärmung der Erde anzeigten, hauptsächlich bestimmt von den Treibhausgasen. Unter Berücksichtigung der Kühlwirkung der Staubteilchen reduzierte sich der Aufwärtstrend der Erdtemperatur zwischen 1998 und 2012 dann um bis zu 15 Prozent.
„Das Fehlen der vulkanischen Einflüsse in Klima-Modellrechnungen für das 21. Jahrhundert kann erklären, dass diese Simulationen die globale Erwärmung gegenüber den Beobachtungen überschätzen“, schlussfolgern Santer und seine Mitautoren. Die Aerosole werden jedoch mit der Zeit aus der Atmosphäre ausgewaschen. Erfolgen keine weiteren starken Vulkanausbrüche, die Nachschub an Staubteilchen liefern, entfällt die planetare Kühlung. Dann trägt auch dieser Effekt zum Ende der Erwärmungspause bei, und die Fieberkurve unseres Planeten dürfte wieder zügig steigen.
Quellen: PRAVDA TV/Nasa/FocusOnline vom 24.02.2014
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Hat dies auf Haunebu7's Blog rebloggt.