Tornado-Kampfjet stürzt unweit vom Luftwaffenstützpunkt Büchel in Rheinland-Pfalz ab. Friedensgruppen schlagen Alarm, Bundeswehr wiegelt ab.
Nach dem Absturz eines Tornado-Kampfjets der Bundeswehr am Donnerstag abend in der Eifel hat es zum Glück nur einen Verkehrsstau gegeben und keine tödliche
Katastrophe für Hunderttausende in der Region. Die Maschine gehörte zum
Taktischen Luftwaffengeschwader 33, das mit 27 Tornados auf dem Fliegerhorst
Büchel stationiert ist. Dort befinden sich auch bis zu 20 Atombomben der USA. Der Absturzort Laubach ist nur wenige Flugsekunden von dem Lager der Massenver-nichtungswaffen entfernt.
(Foto: Mußte per Leiter geborgen werden: Tornado-Pilot in der Baumkrone, acht Flugsekunden vor Büchel)
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) bekräftigte am Freitag seine Forderung nach der Schließung des Atomwaffenlagers. Der Tornado sei offenbar im Landeanflug Richtung Fliegerhorst Büchel unterwegs gewesen, als er abstürzte. »Ein
Absturz über dem Atomwaffenlager hätte eine Katastrophe verursachen können«, so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. Er forderte Aufklärung darüber, ob und welche Munition sich an Bord der abgestürzten Maschine befunden hat.
Bundesregierung und Bundeswehr wiegelten und riegelten am Freitag ab.
Die beiden Piloten haben sich Militärangaben zufolge mit dem Schleudersitz aus dem Kampfflugzeug gerettet. Einer landete in einem Baum und zog sich leichte Verletzungen zu, der zweite blieb unverletzt. Der Tornado war laut dpa um 21.20 Uhr südöstlich von Laubach im Kreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz in einem Waldstück nahe der Anschlußstelle zur A 48 abgestürzt. Die Autobahn mußte für Stunden voll gesperrt werden.
Armeeangaben zufolge befand sich der Tornado auf einem Übungsflug. »Die Maschine war in der normalen Einflugschneise, die wir tagtäglich fliegen «, sagte Oberst Andreas Korb vom Fliegerhorst Büchel am Freitag. Munition habe sich bei dem Nachtübungsflug
nicht an Bord befunden. Letzteres kann von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Die Bundeswehr errichtete rund um die Absturzstelle eine sogenannte militärischen Sperrzone. Soldaten suchten die Teile des Flugzeugs zusammen und schirmten das, was vom Kampfjet übrig blieb, weiträumig ab.
Das Verteidigungsministerium erklärte am Freitag in Berlin, die Untersuchungen
können bis zu einem halben Jahr dauern. Nach jetzigem Erkenntnisstand lägen keine technischen Ursachen für den Unfall vor.
Friedensgruppen haben in der Vergangenheit immer wieder den Abzug der in Büchel stationierten US-Atomwaffen aus der Bundesrepublik gefordert. »Abstürze von Kampf-jets sind immer erschreckend und führen uns vor Augen, welche Gefahr von ihnen auch
ohne Munition und Bomben ausgeht«, erklärt Markus Pflüger von der Arbeitsgemein-schaft Frieden Trier am Freitag.
Die schwarz-rote Bundesregierung müsse sich für den Abzug aller in Deutschland ver-bliebenen US-Atomwaffen einsetzen, forderte Elke Koller vom Initiativkreis gegen Atomwaffen. Es sei eine Schande, daß diese Forderung nicht im Koalitionsvertrag
steht. »Damit werden NATO-Bündnisverpflichtungen mit nuklearer Abschreckung
über die völkerrechtlich gebotene Abschaffung dieser Massenvernichtungswaffen
gesetzt. Mit dieser fragwürdigen Sicherheitspolitik hat ein neues Wettrüsten schon begonnen, und die Gefahr eines zweiten Kalten Krieges wird heraufbeschworen.«
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=NUCQWKPXkdw
Quellen: dpa/jungewelt.de vom 18.01.2014
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100% pro, das der Tornado einer elektronischen Kanone zum Opfer gefallen ist. Wenn (nicht nur) Atomwaffen in der Nähe sind, werden sich nähernde unbekante Flugkörper mittels gerichteter EMP Pulskanonen mit lokalen Energiedichten im Gigajoulebereich außer Gefecht gesetzt. Knacken kann man damit mittlerweile fast jede gehärtete Miltärelektronik. Die Amis werden wohl ein Probepulsen veranstaltet haben oder man hat schlicht den Ausschalter vergessen, als der Tornado kam. Erfahren werden wir es wohl nie, war bestimmt menschliches Versagen. Erstaunlich schon, dass die Schleudersitze noch funktionierten. Wahrscheinlich wird der Treibsatz beim Auslösen ohne Beteiligung der Steuerelektronik mittels Piezozünder o.ä. per Hand betätigt.