Verbraucher müssen für Nahrungsmittel immer tiefer in die Tasche greifen. Dabei steigen die Preise seit einiger Zeit schneller als die allgemeine Inflation. Zumindest in diesem Jahr ist das durchwachsene Wetter ein Grund.
Die Preise für Nahrungsmittel sind in den vergangenen beiden Jahren kräftiger gestiegen als die Verbraucherpreise insgesamt. Zwischen Oktober 2011 und Oktober 2013 verteuerten sich Lebensmittel um durchschnittlich 7,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Inflationsrate lag im selben Zeitraum bei 3,3 Prozent.
Die größten Preissprünge mussten Verbraucher bei Obst mit 13,1 sowie bei Gemüse mit 10,5 und bei Fleisch und Fleischwaren mit 9,0 Prozent hinnehmen.
40 Prozent mehr für Kartoffeln
Ein Grund für den Anstieg in diesem Jahr war unter anderem das vergleichsweise schlechte Wetter. Darüber hinaus erwiesen sich die weltweit gestiegene Nachfrage nach Lebensmitteln sowie die knappe Versorgungssituation bei vielen landwirtschaftlichen Rohstoffen als Preistreiber, berichtet die „Bild“ unter Berufung auf Zahlen des Deutschen Bauernverbands. Bauernpräsident Joachim Rukwied wollte den Agrar-Report eigentlich erst zur Wochenmitte vorstellen.
Dem Bericht zufolge mussten Verbraucher für Kartoffeln zuletzt bis zu 40 Prozent mehr zahlen. Gurken verteuerten sich um 27 Prozent. Butter wurde um gut ein Drittel teurer.
Im Schnitt liege demnach der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln bei vier Prozent. Für 2014 ist demnach ein Anstieg der Lebensmittelpreise in der Höhe der allgemeinen Inflationsrate von zwei Prozent zu erwarten.
Zu leiden hatten die Landwirte beispielsweise unter dem ungewöhnlich langen Winter. Im Frühsommer kam es dann unter anderem wegen der Flutkatastrophe zu Ernte-ausfällen.
Inflationsrate zieht wieder an
Für November wiesen das Statistische Bundesamt auf Jahressicht eine Teuerungsrate von 1,3 Prozent aus, 0,1 Punkte mehr als im Vormonat. Dagegen schwächte sich der Preis-anstieg bei Lebensmitteln im Monatsvergleich ab: Nach 4,2 Prozent im Oktober waren es im November noch 3,2 Prozent. Die genauen Daten für November wollen die Statistiker kommenden Mittwoch vorlegen.
Im Oktober indes betrug der Preisanstieg etwa bei Butter 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Molkereiprodukte und Eier verteuerten sich um 8,5 Prozent. Bei Milch belief sich das Plus sogar auf ein Fünftel. Fleisch und Fleischwaren schlugen mit fast vier Prozent mehr zu Buche. Obst und Gemüse waren 4,2 und 2,5 Prozent teurer.
Wenig „Goldener Oktober“ verteuert Wein
Vor wenigen Wochen hatte das Deutsche Weininstitut (DWI) die Verbraucher bereits auf höhere Preise vorbereitet. Der Weinjahrgang 2013 könnte wegen geringerer Ernteerträge mancherorts etwas teurer werden, hatte es geheißen. In einigen Regionen wie Mosel, Baden und Württemberg sei die eine oder andere Preiserhöhung zu erwarten. Insgesamt rechneten die Experten mit Ertrag von 8,3 Millionen Hektoliter Weinmost – das zehnjährige Mittel liegt bei 9,26 Millionen.
„Der ‚goldene Oktober‘ ist im Grunde genommen ins Wasser gefallen“, hatte ein DWI-Sprecher erklärt. Wahrscheinlich würden die Preise aber nur um einige Cent pro Liter angehoben. Mit den Qualitäten indes sind die Winzer nach DWI-Angaben zufrieden.
Quellen: dpa/n-tv.de vom 03.12.2013
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