Auf Sardinien werden noch immer zahlreiche Menschen vermisst. Viele Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten. Die Stadt Olbia steht unter Wasser.
Schwere Unwetter haben auf der italienischen Urlauberinsel Sardinien gewütet und mindestens 17 Menschen in den Tod gerissen. Hunderte Bewohner mussten vor den sintflutartigen Regenfällen in Sicherheit gebracht werden. Straßen wurden über-schwemmt, Orte von der Außenwelt abgeschnitten. Rettungskräfte waren in der Nacht zum Dienstag unermüdlich im Einsatz. Italiens Ministerpräsident Enrico Letta sprach von einer nationalen Tragödie.
Medien berichteten von bis zu 17 Opfern, der Chef des italienischen Zivilschutzes, Franco Gabrielli, sprach am Dienstagmorgen im Fernsehsender Rai News zunächst von 16 Toten. Die Lage sei unklar, da einige Orte noch immer nicht erreicht werden könnten.
Der Wirbelsturm „Cleopatra“ war am Montag über die Mittelmeer-Insel gezogen und hatte Flüsse in reißende Fluten verwandelt. Straßen wurden unpassierbar, Brücken stürzten ein. Züge konnten nicht weiterfahren. Flüge und Fähren waren verspätet. Teilweise fiel der Strom aus.
Die Höhe der Schäden war zunächst unklar. Ministerpräsident Letta kündigte eine Soforthilfe von 20 Millionen Euro an. Der Präsident der Region, Ugo Cappellacci, sagte in einem Telefoninterview mit Rai News: „Die Situation ist leider wirklich dramatisch.“ Die italienischen Behörden haben den Notstand ausgerufen.
In dem schwer betroffenen Ort Torpè wurden drei Leichen entdeckt. Unter den Opfern waren nach Medienberichten ein Polizeibeamter und zwei Frauen im Alter von 64 und 90 Jahren. Aus einem Keller in der Kleinstadt Arzachena wurde eine vierköpfige brasilianische Familie tot geborgen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Nicht nur Sardinien ist betroffen
Schulen und Behörden blieben vielerorts geschlossen. Verletzte wurden in Kranken-häuser gebracht. Ein großer Teil der rund 55 000 Einwohner zählenden Stadt Olbia im Norden der Insel stand unter Wasser. Am Morgen konnte der Flughafen der Stadt wieder geöffnet werden.
Auch in anderen Regionen Italiens gab es wolkenbruchartige Regenfälle. Ein Sturm wütete in der Nacht über der Insel Capri vor Neapel. Der Fährverkehr lief aber weiter, nur die schnellen Verbindungen mussten ausgesetzt werden. Auch in Teilen Kalabriens gab es Regenfälle und schwere Schäden. Straßen waren wegen Schlamms unpassierbar, in vielen Kommunen blieben die Schulen am Dienstag geschlossen, in ihren Autos eingeschlossene Menschen mussten gerettet werden.
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Quellen: AFP/dpa vom 19.11.2013
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