Am Montag will Tepco mit der Entfernung der Brenn-Elemente aus der Atom-Ruine von Fukushima beginnen. Der Nuklear-Ingenieur Arnie Gundersen warnt: Die Skandal-Firma ist nicht in der Lage, die riskante Operation durchzuführen. Er habe Informationen, dass eine wichtige Dichtungs-Chemikalie zerstört sei. Ein Fehler kann zu einer verheerenden Katastrophe führen.
Am Montag beginnt die Betreiber-Firma Tepco in der Atom-Ruine von Fukushima mit der Bergung der zerstörten Brenn-Elemente. Über dem Block 4 von Fukushima Daiichi wird das Unternehmen damit beginnen, die 1.533 Brennelemente zu bergen. Tepco will zur Übung damit beginnen, die 202 unbenutzten Brennelemente zuerst zu bergen. Danach sollen die 1.331 beschädigten Elemente geborgen werden.
(Foto: Internationale Experten bei simulierten Bergungsmaßnahmen an Reaktor 4 am 15. November)
Die Operation soll ein Jahr dauern. Das Unternehmen will die Erfahrung nutzen, um danach die Aufräumarbeiten in den ebenfalls zerstörten Blöcken 1 bis 3 durchzuführen. Dort ist die Lage noch kritischer, weil es zu Kernschmelzen gekommen ist. Am Donnerstag gab Tepco bekannt, dass auch aus dem Reaktor 1 radioaktive Flüssigkeit entweicht. Offenbar sind als Folge einer Wasserstoff-Explosion Lecks in dem Gebäude entstanden, berichtet Yomiuri Shimbun. Bereits jetzt fließen täglich 300 Tonnen verseuchtes Wasser aus Fukushima in den Pazifik.
TEPCO veröffentlichte bereits jetzt Videoaufnahmen, als auch Fotos von einer seit Mittwoch laufenden Testbergung.
Dabei wurde mit simulierten Brennelementen alle wichtigen Schritte der Bergung durchgeführt. Zu sehen ist auf den Aufnahmen die Kontrolle, sowie der Transfer des Transportbehälters innerhalb der Anlage. Auch der Einsatz des Deckenkrans zur Handhabung der simulierten Brennelemente wurde dokumentiert.
(Foto: Test des Deckenkrans am 14. November)
Die Japan Times schreibt, dass die Bergung aller radioaktiven Abfälle insgesamt Jahrzehnte dauern wird.
Der Nuklear-Ingenieur Arnie Gundersen warnt davor, dass Tepco mit dieser höchst gefährlichen Aufgabe betreut wird. Er habe Informationen „von einem Insider bei Tepco“, dass die wichtige Dichtungs-Chemikalie Bor zwischen den Brenn-Elementen an entscheidenden Stellen zerstört sein soll: Zwischen den Elementen befindet sich normalerweise eine Bor-Schichte, die verhindern soll, dass es zu einer Ketten-Reaktion kommt.
Gundersen, der selbst als Ingenieur solche Behälter gebaut hat, sagte in einem Interview für den Sender Coast to Coast AM, das Bor sei vermutlich dadurch zerstört worden, dass die Brenn-Elemente mehrere Wochen nicht ordnungsgemäß gekühlt worden seien. Außerdem seien die hoch radioaktiven Teile mit Salzwasser aus dem Meer gekühlt worden – eine Methode, für die die Teile nicht gebaut seien.
Gundersen fürchtet, dass der geringste Fehler dazu führen könnte, dass das Abkling-becken sofort zu kochen beginnt. Wenn es Tepco nicht gelingt, die Brenn-Elemente in diesem Fall sofort wieder in das Wasser zu befördern, droht die Gefahr einer Ketten-Reaktion. Tritt diese ein, müsste Tepco die Arbeiten sofort einstellen und die Arbeiter vom Gelände evakuieren.
Im Fall einer Ketten-Reaktion werden enorme Mengen von Radio-Aktivität freigesetzt. Die Radioaktivität kann in die Atmosphäre gelangen – mit unabsehbaren Folgen für Japan – und je nach Windrichtung, für die ganze Erde.
Das Unternehmen stellt in einem Werbe-Video die gefährliche Aktion als Kinderspiel dar: In einer bemerkenswerten Analyse hat Gundersen das Video analysiert und deckt die Märchen von Tepco schonungslos auf (Video am Ende des Artikels).
Gundersen kritisiert, dass Tepco aus finanziellen Überlegungen unzureichend für die komplexe Bergung ausgerüstet sei. Die japanische Regierung habe internationale Unternehmen, die ihre Hilfe angeboten haben, abgewiesen und will, dass das Skandal-Unternehmen Tepco die Beseitigung des radioaktiven Mülls allein durchführt.
Die Zukunft Japans, die Zukunft des Pazifik – möglicherweise die Zukunft der Mensch-heit liegt also ab Montag in den Händen einer korrupten und ausschließlich auf Profit orientierten Atom-Firma.
Die internationale Gemeinschaft schaut weg und hofft, dass in den kommenden Jahr-zehnten kein Fehler passiert.
Verantwortung ist offenkundig kein Begriff aus dem Vokabular von Geschäftemachern und Globalisierung-Ideologen.
Videos
Gundersen zu der Bergungsaktion
http://www.youtube.com/watch?v=BP6kQPUJhw4
Bericht im japanischen Fernsehen
http://www.youtube.com/watch?v=n58kLenV2Dg
Quellen: PRAVDA TV/Tepco/spreadnews.de/Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten vom 16.11.2013
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Hat dies auf h0rusfalke rebloggt.
Hat dies auf volksbetrug.net rebloggt.
> Die internationale Gemeinschaft schaut weg und hofft, dass in den kommenden Jahr-zehnten kein Fehler passiert.
Genau so ist das. Die grosse Kollektiv-Dummheit lässt grüssen!
Jeder tut halt was er kann. Wegschauen ist schon fast Kultur. Und weil es grad passt: Was ist eigentlich die „internationale Gemeinschaft“? Komisch, beim Aussprechen dieses Wortkonstruktes bleibt mir das zweite Wort im Hals stecken. Keine Ahnung woher das denn kommt…
Mal sehen, vielleicht besorg ich mir einen Geigerzähler. Ist doch eine tolle Nebenbeschäftigung nach der „Tepco-Kettenreaktion“, zu messen wie auch bei uns die Radioaktivität ansteigt. Nach dem Tschernobil-Bumms durfte man im Comersee nicht mehr fischen. Wenn’s in Japan bummst, muss man vielleicht ganz mit dem Essen aufhören…
Die japanische Regierung hat ihre Nasen ganz schön weit oben mit ihrer arroganten Ablehung von ausländischer Unterstützung. Und was mich etwa gar nicht staunt ist, dass es im Verhältnis zu diesem Megadesaster kaum nennenswerte Opposition gibt. Vielleicht hat das mit der japanischen Kultur der pathologischen Unterwürfigkeit gegenüber Vorgesetzten zu tun. Jedenfalls kann ich mir diesen Zusammenhang recht gut vorstellen.
Warum schießen sich alle Berichterstatter über dieses Thema immer wieder darauf ein, dass es ein Erdbeben gegeben hat (nachweislich keine Erdbebenschäden in der gesamten Region!) und dass es angeblich Wasserstoff gewesen sei, der den ganzen Mist ausgelöst hat. Leute, denkt doch mal nach und rechnet ein bisschen. Wasserstoff wäre niemals in der Lage eine 4 – 6 m dicke Stahlbetonmauer aus ihrem Verbund zu reißen und die Trümmer über einen enormen Radius zu verteilen. Bitte recherchieren und rechnen – dann ist das Erkennen der Wahrheit recht einfach. Nachplappern von vorgefertigten Meinungen und Ansichten bringt nichts.
> und dass es angeblich Wasserstoff gewesen sei, der den ganzen Mist ausgelöst hat. Leute, denkt doch mal nach und rechnet ein bisschen. Wasserstoff wäre niemals in der Lage eine 4 – 6 m dicke Stahlbetonmauer aus ihrem Verbund zu reißen und die Trümmer über einen enormen Radius zu verteilen.
Offenbar hast Du selbst gerechnet oder/und Du kannst Dein Wissen sonst woher seriös ableiten. Ich bitte Dich höflich uns hier mit rational nachvollziehbaren Unterlagen zu informieren, damit wir ebenfalls das nachvollziehen können, worüber Du offenbar Bescheid weisst.
Besten Dank fuer Deine wohlwollende Unterstützung zum Voraus.
Gruss
der CH-Thomas
Hallo CH-Thomas,
keinesfalls wollte ich unhöflich sein oder brüskieren. Es ist nur so, dass ich diesem Thema persönlich einen sehr hohen Stellenwert beimesse und entsprechend „allergisch“ reagiere, wenn offensichtliche Fakten einfach unbeachtet bleiben.
Um nicht alles wiederholen zu müssen, hier zwei Links zu den Kommentaren, die ich bereits vor langer Zeit unter meinem damaligen Pseudonym Kupferteufel geschrieben habe. Wie man beim Lesen selbst feststellen kann, muss man kein Prophet sein, um zu erkennen, dass hier eine recht schräge Nummer abläuft.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2012/11/07/fukushima-super-gau-verursacht-schaden-von-fast-100-milliarden-euro/
http://www.handelsblatt.com/politik/international/japans-ex-regierungschef-kan-raeumt-versaeumnisse-bei-fukushima-ein/6681946.html
Parallel dazu – ein ganzes Jahr später – dieser Bericht beim Honigmann:
http://derhonigmannsagt.wordpress.com/2013/10/16/nochmal-fukushima-und-die-erdbeben-luge-das-japanische-911-heist-311/
Es ist allerdings so, dass jedesmal wenn ich genauere Angaben ins Netz zu stellen versuchte (Berechnungen etc.), das Ganze entweder sofort gelöscht wurde oder ich nach kurzer Zeit mein Postfach wechseln musste, weil ich zu viele Schmähmails bekam. Das zeigte mir allerdings auch, dass ich offensichtlich nicht weit von der Wahrheit weg war, denn getroffene Hunde bellen ja bekanntlich….
Ich hoffe, ich konnte Dir mit dieser Lektüre für’s Erste einen kleinen Eindruck einer der größten Lügen seit 9/11 ermöglichen. Weiter möchte ich heute nicht mehr einsteigen, denn ich bin einfach zu alt für diese Schxxxxx. Ich kann nur inständig für den Rest des Planeten hoffen, dass es den paar Technikern gelingen möge, die Brennstäbe ohne Havarie zu bergen. Genau diesen ist vollkommen klar, dass sie innerhalb des geplanten Bergungsjahres mit 100%-iger Wahrscheinlichkeit tödlich verstrahlt werden und sie somit keine sonderlich lange Lebenserwartung haben werden – das nur so nebenbei. Daher: Chapeau an diese Menschen!
Es gibt, wie bereits gesagt, keine Silbermedaille für den zweiten Platz.
Gruss
Max