Lehrer haben ein schlechtes Ansehen in Deutschland -

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Lehrer werden hierzulande dem Status nach Sozialarbeitern gleichgesetzt; in China wird der Lehrerberuf dagegen mit dem Arzt verglichen.

Warum fällt die Wertschätzung für die Arbeit der Lehrer in Deutschland so schlecht aus? In einer internationalen Studie, die den Status der Lehrer in 21 Ländern miteinander in Vergleich setzt, findet sich Deutschland im unteren Tabellendrittel, auf Platz 16, vor Japan, Italien, der tschechischen Republik, Brasilien und dem abgeschlagenen Schlusslicht Israel. An der Spitze liegen China, Griechenland, die Türkei und Südkorea.

Die 1000 befragten Deutschen stellen den Lehrern „ein lausiges Zeugnis“ aus, berichtet Die Welt: Lehrer würde hierzulande statusmäßig Sozialarbeitern gleichgesetzt werden, wogegen man in China den Arztberuf als Statuspendant heranziehe.

Das zeigt sich dann auch in den Berufsempfehlungen an die Kinder. Die Hälfte der befragten Chinesen raten ihren Kindern zum Lehrerberuf. In Deutschland sind es 19 Prozent, Rang 17. Aus keinem anderen europäischen Land kommt solch‘ schwache Ermunterung für einen Beruf, der, so der Eindruck unter Grundschuleltern, eine tatsächlich wichtige Rolle für das Familienleben spielt. Wie sich die Kinder in der Schule fühlen, ob sie mit Vergnügen Neues lernen, wie sie mit den Leistungstests zurecht-kommen, hat unmittelbare Auswirkungen auf das Klima zuhause.

Wie lässt sich die zentrale Rolle der Lehrer mit ihrem schlechten Ansehen verbinden? Damit, dass 40 Prozent der in Deutschland Befragten der Ansicht sind, dass Schüler hierzulande ihre Lehrer nicht respektieren? „Nicht einmal jeder fünfte Befragte in Deutschland geht davon aus, dass Kinder und Jugendliche die Pädagogen eher achten“, wird die Untersuchung wiedergegeben. Woher kommt die beinahe verächtliche Einstellung gegenüber den Pädagogen?

Pennälerhafte Max-und Moritz-Aversion dem Lehrer Lämpel gegenüber? Neid auf die gute Bezahlung der Beamten und die langen Ferien? Sind Gespräche mit Eltern von Schulkindern ein Anhaltspunkt, dann könnten auch schulfächerübergreifende überzogene Forderungen an die Lehrer Grund für deren schlechtes Ansehen sein.

Mittelschichtseltern haben heute eher selten einfach nur mehr Kinder, sondern kleine Menschen, in die viel investiert wird, meist sehr begabte Hoffnungsträger, die nach dem neuesten Stand gefördert werden sollen. Selbstverständlich individuell, unabhängig von der Klassengröße, mit ausgeprägter Einfühlung für deren Eigenheiten, auch wenn diese zum Beispiel darin bestehen, sich über die Lehrer zu mokieren, wie das zuhause gerne gemacht wird, oder sie zu belehren. Denn Eltern waren schon immer die besseren Lehrer.

Eine andere Erklärung geht auf schlechte Lebenserfahrungen zurück. Es gibt schlechte Lehrer und man vergißt sie nicht; das prägt die Schullaufbahn, nicht nur die eigene.

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