Mehr als zwei Jahre nach der Fukushima-Katastrophe hat der Atomkraftwerksbetreiber Tepco mit dem Abpumpen radioaktiv verseuchten Grundwassers aus der Anlage begonnen. Am Freitag seien in sechs Stunden die ersten 13 Tonnen Wasser abgesaugt worden, teilte Tepco mit.
Das Pumpsystem soll bis zu einer Leistung von 100 Tonnen pro Tag hochgefahren werden – obwohl nach Behördenangaben schätzungsweise bis zu 300 Tonnen täglich ins Meer sickern. Tepco hatte nach langem Abwiegeln erst im Juli eingeräumt, dass radioaktiv verseuchtes Grundwasser ins Meer gelangt.
Wie hoch die Belastung ist, wurde bislang noch nicht mitgeteilt. Am Freitag bezeichnete es ein Unternehmenssprecher als „dringende Aufgabe“, das Grundwasser so rasch wie möglich abzupumpen. Es soll dann gefiltert und zur Kühlung der Reaktoren genutzt werden.
Am Freitag begann der Kraftwerksbetreiber TEPCO um 14:10 Uhr mit dem Herauf-pumpen des radioaktiv kontaminierten Grundwassers. Das in einem Bohrloch von 2,5 Metern und gleicher Tiefe gesammelte Wasser wird dann in einen senkrecht unterirdisch verlaufenden Schacht entleert.
Bei dieser Maßnahme handelt es sich um eine offensichtliche Notlösung um den beiden Hauptproblemen – der weiteren Verbreitung des kontaminierten Wassers in das Meer und dem Risiko, dass aufsteigendes radioaktives Grundwasser an die Erdoberfläche gelangen könnte – zu begegnen.
Grundwasser-Kontrollpunkt am 9. Juli 2013
Als zusätzlicher Schritt sollen 30 Rohre an mehreren Stellen nahe des Bohrlochs bis zu drei Meter tief herabgelassen werden. Das Unternehmen hofft, nach Fertigstellung der Anlagen durch die Pumpmaßnahmen täglich bis zu 100 Tonnen der jeden Tag anfallenden 300 Tonnen an radioaktivem Wasser hochpumpen zu können. Das Wasser soll schließlich in Behältern auf dem Gelände gelagert werden.
Tonnenweise radioaktive Abwässer aus Fukushima belasten Pazifik täglich
Wie die Behörde für Natürliche Ressourcen und Energie am Mittwoch mitteilte, dringen bereits jetzt täglich 300 Tonnen an stark radioaktiv belastetem Wasser von der Kraft-werksanlage Fukushima Daiichi in den Pazifischen Ozean.
Nach Angaben der Behörde, die dem Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) untergeordnet ist, bleibt bislang noch unklar, ob es sich tatsächlich ausschließlich um kontaminiertes Grundwasser handelt, oder ob möglicherweise auch Kühlwasser aus den Reaktoren ins Meer gelangt.
Erste Barrieren gegen Kontamination von Meerwasser am 6. Mai 2011
Die Regierung betont jedoch, bislang ist lediglich auf den zum Meer gelegenen Seiten der Anlage ein Strahlungsanstieg nachgewiesen worden.
Da bereits beim normalen Betrieb im Kühlkreislauf und dem standardmäßigen Ab-pumpen aus den Untergeschossen der Reaktor-Turbinengebäude täglich Tonnen an radioaktivem Wasser anfallen, dessen Menge durch das geplante Abpumpen des Grund-wassers noch vervielfacht werden wird, sind die Lagerkapazitäten von TEPCO bedroht.
Schon jetzt dringt radioaktives Wasser über die unterirdischen Barrieren aus chemisch gehärtetem Boden – aktuelle Daten über den gegenwärtigen Grundwasserpegel gibt es von TEPCO nicht.
Video: RT America Interview zu der Situation
http://www.youtube.com/watch?v=_34GW4KU290
Quellen: Reuters/taz.de/Tepco/spreadnews.de vom 11.08.2013
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