Auf der russischen Fernost-Halbinsel Kamtschatka sind die Vulkane Kisimen und Schiwelutsch wieder erwacht. Sie schleudern Asche in sechs Kilometer Höhe. Die Alarmstufe Orange wurde ausgerufen. Die Frage ist nun, ob die Aschepartikel die Luftfahrt gefährden können.
Die Halbinsel Kamtschatka ist eine der schönsten Regionen in Russland – dort lässt sich die kolossale Energie des Erdinneren spüren. So steht es zumindest im Reisehandbuch.
Dank der Aschenwolke kann man diese Energie nun auch sehen. Das ist eine prächtige Touristen-Attraktion, die Einheimischen sind aber längst daran gewöhnt. Gleich mehrere Vulkane seien ständig auf Kamtschatka aktiv, sagt Tatjana Tschurikowa, Forscherin des Instituts für Vulkanologie und Seismologie der Fernost-Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften:
„Der Vulkan Schiwelutsch (Webcam-Foto von Sonntagmorgen) speit regelmäßig Asche und Feuer – ein oder zweimal jährlich. Eine starke Eruption hat es im Jahr 1964 gegeben. Generell sind sechs bis acht Kilometer hohe Aschensäulen für diesen Vulkan eine Routinesache. Der Vulkan Kisimen hat Hunderte Jahre lang geschwiegen. Im Jahr 2009 begannen dann wieder Ausbrüche, die bis heute dauern. Das sind Andesit-Vulkane mit dickflüssiger Lava. Für sie sind explosive Ausbrüche charakteristisch. Deswegen schleudern sie das Gas-Staub-Gemisch hoch in die Atmosphäre“.
Die vom Ausbruch geschleuderte Asche breitet sich derzeit über Hunderte Kilometer aus. Die Konzentration ist laut Tschurikowa jedoch zu niedrig, um Flugzeuge und Städte ernsthaft zu gefährden. Künftig könne sich die Situation allerdings ändern:
„Bei diesem kräftigen Ausstoß wurde viel Energie freigesetzt, weiter wird der Ausbruch wahrscheinlich ruhig verlaufen. Es ist aber nicht auszuschließen, dass die Alarmstufe Rot in einigen Monaten erreicht wird“.
Die Forscherin warnt davor, über eine angebliche Ausdehnung der Erdkruste im Zusammenhang mit Vulkan-Ausbrüchen auf Kamtschatka zu spekulieren. Denn die Statistik der Eruptionen weltweit hat sich seit Jahrhunderten praktisch kaum geändert.
Der Vulkan Schewelutsch auf der russischen Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten bleibt nach wie vor aktiv. Am Freitagabend hat er Asche in 10 Kilometer Höhe gespuckt.
Wie der russische Zivilschutzdienst mitteilte, besteht für die Ortschaften in der Nähe des Vulkans keine Gefahr.
Der 3.283 Meter hohe Schiwelutsch befindet sich 450 Kilometer östlich der Halbinsel-Hauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski und ist der aktivste Vulkan auf Kamtschatka. Seit 1980 ist er ständig aktiv.
Hier der Link zu der russischen Beobachtungsseite mit allen Webcams.
Quellen: Stimme Russlands vom 27.07.2013
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