Der deutsche Geheimdienst wusste mehr über die Umtriebe der NSA in Deutschland als bisher bekannt. „Die stecken unter einer Decke“, sagt Edward Snowden in einem Interview. Auch gegen die Briten erhebt der Whistleblower Vorwürfe.
Seit Wochen hält Edward Snowden die Geheimdienstwelt mit immer neuen Enthüllungen in Atem. Ob die amerikanische NSA oder die GCHQ aus Großbritannien, Systeme wie Prism oder Tempora: Der Whistleblower lässt wohldosiert Skandalöses über die inter-nationalen Schnüffeldienste durchsickern. In einem Interview, das der SPIEGEL in seiner neuen Ausgabe veröffentlicht, beschreibt Snowden die Nähe zwischen US- und deutschem Geheimdienst – und die Datensammelwut der britischen Spione.
In Deutschland hatten die Berichte über die umfangreichen Spionage-Tätigkeiten der USA für Überraschung und Entsetzen gesorgt – auch unter Politkern. Die Version von der vollkommenen Unwissenheit der Deutschen will Snowden so nicht gelten lassen. Im Gegenteil: Die NSA-Leute steckten „unter einer Decke mit den Deutschen“, erklärte der Whistleblower dem amerikanischen Chiffrier-Experten Jacob Appelbaum und der Dokumentarfilmerin Laura Poitras mit Hilfe verschlüsselter E-Mails, kurz bevor er weltweit bekannt wurde.
Snowden beschreibt die Zusammenarbeit der Geheimdienste detailliert. In der NSA gebe es für solche Kooperationen mit anderen Ländern eine eigene Abteilung, das sogenannte Foreign Affairs Directorate. Dabei enthüllt er ein bemerkenswertes Detail zum Schutz von Entscheidungsträgern: Die Zusammenarbeit werde so organisiert, dass Behörden anderer Länder „ihr politisches Führungspersonal vor dem ‚Backlash‘ schützen“ können, falls herauskommen sollte, wie „massiv die Privatsphäre von Menschen missachtet wird“, sagt der US-Amerikaner.
Nach SPIEGEL-Recherchen ist die Zusammenarbeit zwischen der NSA und dem Bundes-nachrichtendienst (BND) offenbar tatsächlich deutlich intensiver als bislang bekannt. So lieferte die NSA die Analyse-Tools für den Lauschangriff des BND auf ausländische Datenströme, die durch Deutschland führen. Im Fokus des BND steht unter anderem die Nahost-Strecke, über die Datenpakete etwa aus Krisenregionen verlaufen.
BND-Chef Gerhard Schindler hat den Mitgliedern des Parlamentarischen Kontroll-gremiums die Zusammenarbeit mit der NSA bestätigt.
Doch nicht nur die Umtriebe des BND stehen im Fokus des Gesprächs mit Snowden. Auch über den britischen Geheimdienst Government Communications Headquarters (GCHQ) gibt der 30-Jährige weitere neue Details preis. So läuft in Großbritannien ein Versuch der Komplettdatenspeicherung. Das Tempora-System der Briten sei „der erste ‚ich speichere alles‘-Ansatz (‚full take‘) in der Geheimdienstwelt“, sagt Snowden.
Daten bleiben drei Tage im Pufferspeicher
Der Umfang dieses „Full Take“-Systems ist gewaltig. Im Rahmen von Tempora werden dem Whistleblower und dem „Guardian“ zufolge Verbindungsdaten bis zu 30 Tage, aber auch alle Inhalte bis zu drei Tage lang gespeichert, in einem sogenannten Pufferspeicher. „Dieser Zwischenspeicher macht nachträgliche Überwachung möglich, ihm entgeht kein einziges Bit“.
Auf Rückfrage, ob man dieser Totalerfassung aller Internetkommunikation entgehen könne, antwortet er: „Na ja, wenn man die Wahl hat, sollte man niemals Informationen durch britische Leitungen oder über britische Server schicken.“
Entgehen könne man dem Zugriff durch die GCHQ nur, wenn man keine Informationen über britische Leitungen oder britische Server schicke, so Snowden. Deutsche Internet-Experten halten dies in der Praxis allerdings für kaum durchführbar.
Metadaten liefern Orientierung im Datenmeer
Der Versuch der Komplettdatenspeicherung ist bemerkenswert, war doch bisher im Zusammenhang mit den Abhörskandalen meist von Metadaten die Rede. Auch Snowden betont noch einmal wie wichtig die Metadaten – etwa Telefonnummern, IP-Adressen und Verbindungszeiten – eigentlich sind. Und wie sie genutzt werden. Die Metadaten seien meist „wertvoller als der Inhalt der Kommunikation“, sagt Snowden.
Wer die Metadaten hat, weiß, wer wann mit wem kommuniziert hat. Auf dieser Basis lässt sich dann entscheiden, welche Datensätze, welche Kommunikationsinhalte man sich genauer ansehen möchte. „Die Metadaten sagen einem, was man vom breiten Datenstrom tatsächlich haben will“, so Snowden.
So wird nach und nach klar, wie die Überwachungsprogramme von NSA und GCHQ, Prism, Tempora und Boundless Informant zusammenwirken:
Die Metadaten-Abfrage gibt Analysten Hinweise, für welche Kommunikationen und Inhalte sie sich vielleicht interessieren könnten, dann, sagt Snowden sinngemäß, lässt sich per Knopfdruck festlegen, dass von einer Person oder einer Gruppe alle verfügbaren Inhalte im Volltext mitgeschnitten oder anderweitig erfasst werden. Zum Zielobjekt könne man aber auch „aufgrund des eigenen Facebook-Profils oder der eigenen E-Mails“ werden.
Quellen: Reuters/SpiegelOnline vom 08.07.2013
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Solangsam werde ich etwas Skeptisch was die Sache angeht.
Die „Enthüllungen“ kommen zu schnell.
Die Leute stumpfen betreffs des Themas ab (Nicht das es sie vorher interessiert hätte).
Aber wir sind schon bei: „Ach das schon wieder“ angekommen. (Bei den Kommentaren von Leuten).
„Konsequenzen drohte sie aber nicht an“ Welche Konsequenzen sollen das sein? Als würde unsere Bundesregierung sich so etwas trauen. Fakt ist: Es sind schwere Verfassungsverstöße geschehen, die ungestraft bleiben. Der Einzige, der massiv verfolgt wird, ist Edward Snowden. Dabei werden ihm Rechte genommen und es wird nach Lust und Laune der Luftraum gesperrt. Da sagt kaum jemand etwas dagegen. Es waren ja keine Russen, Chinesen oder die „bösen“ Araber.
Auf der gleichen Seite hier wird Snowden sehr begründet und nachvollziehbar angezweifelt und als CIA-Täuschungsmanövermann dargestellt:
http://pravdatvcom.wordpress.com/2013/07/13/cia-tauschungsoperation-snowden-wikileaks-und-watergate/
Gerade seine ausgesuchten „Fluchtländer“ China und Russland sind schon allein sehr verdächtig, weil sie die stärksten Gegenmächte Amerikas darstellen, und er erzeugt mit diesem gemanagten Schauspiel dort die folgenschwersten Spannungen, da in indirektem Zusammenhang damit stehend Syrien und Iran auf der gierigen Zielliste der USA stehen, was einen offenen 3. WK provozieren könnte.
Sehr geschickte Ablenkung, extrem schlaue Manipulation mit emotional geladener Geschichte, die in allen Massenmedien Schlagzeilen einnimmt.; einer, der der den Menschen Gutes tun will, aber in Wirklichkeit eIn weiterer Wolf im Schafspelz ist und vielleicht Auslöser für das Unglück sehr vieler Menschen wird.
Der arme Held wird dafür sicher gut bezahlt – ein perfekter CIA-Mitarbeiter.
Denn was hat er schon viel Neues aufgedeckt … dass die Mächtigen sich alle gegenseitig bis ins Detail überwachen, weiß man eigentlich schon seit Jahren.