Wer die Morgenmahlzeit auslässt oder nachts zum Kühlschrank geht, hat ein deutlich erhöhtes Risiko.
Nicht nur was man isst, sondern auch wann man dies tut beeinflusst die Gesundheit. Neue Hinweise darauf haben US-Forscher in einer Langzeitstudie gefunden. In ihr hatten Männer, die regelmäßig das Frühstück ausließen, ein deutlich höheres Risiko für Herz-infarkt und andere Herzerkrankungen. Bei denjenigen, die nachts zum Kühlschrank gehen, stieg das Risiko sogar um mehr als 50 Prozent, wie die Forscher im Fachmagazin „Circulation“ berichten.
Schon länger mehren sich die Hinweise darauf, dass neben der Kalorienmenge auch das richtige Timing darüber entscheidet, ob Essen uns gesund erhält, oder ob wir Fett an-setzen und unserer Gesundheit langfristig schaden. In einer Mäusestudie begrenzten Forscher beispielsweise die Essenzeiten der Tiere auf nur acht Stunden, ließen diese aber dafür in dieser Zeit unbegrenzte Mengen fettreichen Futters fressen. Während Mäuse, die fressen durften, wann immer sie wollten, schnell zunahmen, zu hohen Blutdruck und hohe Cholesterinwerte zeigten, blieben die nur Tagsüber-Fresser schlanker und gesünder.
27 Prozent mehr Herzinfarkte bei Frühstücks-Schwänzern
Leah Cahill von der Harvard School of Public Health in Boston und ihre Kollegen haben die Wirkung dieses Timings nun in einer Langzeitstudie an 26.902 US-amerikanischen Männern zwischen 45 und 82 Jahren überprüft. 16 Jahre lang untersuchten sie regel-mäßig die Gesundheit der Probanden, ihre Essensgewohnheiten, ob und wie viel sie Sport trieben und andere Aspekte ihrer Lebensweise. Regelmäßig wurden sie dazu befragt, ob und was sie beispielsweise zum Frühstück aßen, ob sie nachts für einen „Snack“ noch einmal aufstanden und zum Kühlschrank gingen. „Das Frühstück auszulassen könnte einen oder mehrere Risikofaktoren begünstigen, darunter Übergewicht, hohen Blutdruck, hohe Cholesterolwerte und Diabetes“, erklärt Cahill. Das wiederum könne später einen Herzinfarkt verursachen.
Tatsächlich bestätigten die Ergebnisse diese Vermutung: Männer, die regelmäßig auf die Morgenmahlzeit verzichteten, bekamen im Laufe der 16-jährigen Studienperiode 27 Prozent häufiger einen Herzinfarkt oder starben an einer anderen koronaren Herz-erkrankung. Diejenigen, die nachts noch einmal zum Kühlschrank gingen, hatten sogar ein um 55 Prozent höheres Risiko, wie die Forscher berichten. Dieser Zusammenhang sei auch dann noch signifikant geblieben, wenn sie Unterschiede in der Bewegung, dem Rauchen oder anderen Faktoren berücksichtigten.
Frühstück ist wichtig für den gesunden Stoffwechsel
Nach Ansicht der Forscher könnte dieses Ergebnis darauf hindeuten, dass gerade die morgendliche Mahlzeit wichtig ist, um einen gesunden Stoffwechsel aufrechtzuerhalten. Aber auch das regelmäßige Essen wirke offenbar förderlich. Interessanterweise traten die negativen Effekte bei den Frühstücks-Schwänzern auf, obwohl diese die Mahlzeit nicht etwa zu einer anderen Tageszeit nachholten, wie die Wissenschaftler berichten. Im Durchschnitt hatten sie eine Mahlzeit weniger als diejenigen, die frühstückten. Offensichtlich glichen sie dies eher dadurch aus, dass sie bei den anderen regulären Mahlzeiten einfach mehr aßen.
Obwohl an dieser Studie nur Männer teilnahmen, halten die Forscher es für sehr wahr-scheinlich, dass die Ergebnisse auch auf Frauen übertragbar sind. Ihr Fazit: „Lassen Sie das Frühstück nicht ausfallen“, sagt Cahill. Der Stoffwechsel profitiere offenbar von dieser Mahlzeit. „Gesunde Lebensmittel in die Morgenmahlzeit zu integrieren ist ein einfacher Weg, um dem Körper einen guten Start in den Tag zu bereiten.“
Quelle: scinexx.de vom 24.07.2013
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