Jobcenter: Hartz IV Bezieher sollen Möbel verkaufen und Leitungswasser trinken

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Neuer Jobcenter Ratgeber: Kein Fleisch mehr essen, Leitungswasser trinken und Möbel verkaufen.

Vegetarier werden und kein Fleisch mehr essen, weniger heizen und im Winter frieren oder Möbelstücke verkaufen und auf dem Boden sitzen? Das sind in etwa die Spartipps für Hartz IV Betroffene, die das Jobcenter Pinneberg mithilfe einer neuen Broschüren publiziert. Der Vizechef der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt, befindet, dass der „Ratgeber toll“ sei. Linkspartei und Sozialverbände sprechen hingegen von „absoluten Unsinn“.

Das Jobcenter Pinneberg macht momentan bundesweit Schlagzeilen. Nicht etwa, weil die Vermittlungsquote dort sehr hoch sei, nein, vielmehr rühmt man sich in dem Hause mit einer neuen Hartz IV Ratgeber Broschüre. In dieser wird nicht nur erläutert, wie und welche Anträge gestellt werden können, sondern auch, wie Hartz IV Bezieher Geld einsparen, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Die Hinweise muten stellen-weise allerdings anmaßend und menschenverachtend an.

So schildert der Jobcenter-Ratgeber, wie beispielsweise eine fiktive Familie namens Fischer, Hartz IV-Leistungen beantragt. Illustere Bilder begleiten den Text. In der Geschichte bemerkt die Familie, dass nach dem Ende des Arbeitslosengeldes Eins, bei Hartz IV noch mehr gespart werden muss, weil die Regelleistungen kaum den regulären Bedarf decken können. Doch das kann – laut Broschüre total happy sein: „Erster Be-schluss des Familienrats: eine Woche auf Fleisch zu verzichten.“ Die Tochter sagt dann in voller Begeisterung: „Ich will sowieso Vegetarier werden.“

Möbel im Internet verkaufen

Im weiteren Verlauf der „Geschichte“ verkauft die Familie Möbel im Internet. Hierfür bekommt sie 350 Euro. Diesen Betrag darf sie behalten, denn der Verkaufserlös von Möbeln oder anderen Haushaltsgegenständen wird bei Hartz IV nicht angerechnet. Im quasi die leeren Räume wieder neu zu bestücken, könnten Betroffene danach in ein Sozialkaufhaus gehen. Dort würden „Menschen mit wenig Geld gut erhaltene Gegen-stände erwerben“, so ein weiterer Tipp.

Selbst fürs Wasser reicht das Geld nicht mehr. Mutter Silvia bekommt in der Geschichte den Tipp, statt Mineralwasser lieber Leitungswasser zu trinken. Zwar schmecke es nicht so gut, aber daran „müsst ihr euch nur gewöhnen“. Schließlich lasse sich auch hier Geld sparen.

In einem weiteren Kapitel können die Leser weitere Hinweise erhalten. So empfiehlt die Behörde, die Raumtemperatur nie über 20 Grad steigen zu lassen. In der Nacht könne die Temperatur aber ruhig um 5 Grad weiter absinken. Um Wasser beim Spülen zu sparen, könnten Betroffene auch Steine in den Spülkasten legen. So lassen sich mehrere Liter sparen. Statt einem angenehmen Vollbad, sollte die Familie nunmehr nur noch duschen.

Bundesagentur lobt Jobcenter-Broschüre

Betroffene sollten zudem auf Schlussverkäufe der Klamottenläden achten, da dann hohe Reduzierungen möglich seien. „Auch Ware aus der Vorjahreskollektion kann attraktiv sein“, heißt es dazu. Heinrich Alt twittert, die Behörde habe „einen tollen ALG2 Ratgeber herausgegeben“. So sei Hartz IV einfach erklärt, so Alt.

Eine ganz andere Position nimmt der Paritätische Wohlfahrtsverband ein. „Es ist absolut albern, wenn Hartz-IV-Beziehern nahe gelegt wird, ihre Möbel zu verhökern, nur noch Leitungswasser zu trinken, Vegetarier zu werden und das Gemüse am besten gleich selbst anzubauen“, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Katja Kipping, Co-Chefin der LINKEN schreibt mit Verweis auf den Jobcenter-Ratgeber: „Was ist nur los in diesem Land? Nicht die Reichen sollen ihre Jachten, sondern die Armen ihre Möbel verkaufen? Unglaublich!“

Eine ganz andere Position nimmt der Paritätische Wohlfahrtsverband ein. „Es ist absolut albern, wenn Hartz-IV-Beziehern nahe gelegt wird, ihre Möbel zu verhökern, nur noch Leitungswasser zu trinken, Vegetarier zu werden und das Gemüse am besten gleich selbst anzubauen“, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Katja Kipping, Co-Chefin der LINKEN schreibt mit Verweis auf den Jobcenter-Ratgeber: „Was ist nur los in diesem Land? Nicht die Reichen sollen ihre Jachten, sondern die Armen ihre Möbel verkaufen? Unglaublich!“

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Quelle: gegen-hartz.de vom 18.07.2013

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70 comments on “Jobcenter: Hartz IV Bezieher sollen Möbel verkaufen und Leitungswasser trinken

  1. Es kommt immer darauf an warum man das Hartz 4 Beziehen muss , aus Krankheit ist ja wohl was anderes und solche psychopathischen Ratschläge noch zu loben ist für mich manipulierend und unwürdig anderen gegenüber… Wenn die Super-reichen teilen würden gäbe es keinen Not mehr weltweit.. Wenn Liebe auf der Welt wäre , keine Ego-gesteuerten mehr. Hartz 4 ist zum Leben nicht ausreichend egal wie man spart …. Ich denke solche Ratschläge zeigen die NWO sehr schön …es ist wichtig sich nicht aufhetzen zu lassen gegen Mitmenschen und Ausländer , Tiere usw…das ist gezielte Manipulation damit die unteren Schichten sich bekriegen…es ist die Elite die hinter all dem steckt um noch mehr für sich zu raffen…

  2. Das beweist, dass das Grundgesetz (Recht auf Eigentum) nicht das Papier wert ist, auf dem es steht. Weil dieses Land bekanntlich ein „Rechtsstaat“ ist.
    Das Dritte Reich und die DDR zusammengenommen waren mehr Rechtsstaat, als es diese Bundesrepublik in den nächsten hunderttausend JAhren jemals sein wird.

  3. „Nicht die Reichen sollen ihre Jachten, sondern die Armen ihre Möbel verkaufen? Unglaublich!“

    Typische linke Kommunisten. Erst wenn alle gleich bettelarm sind, ist es gerecht!

  4. Vollkommen richtig. Wasser in Flaschen im Supermarkt zu kaufen ist sehr albern. Ich verstehe nicht warum mache Mitbürger das tun. Leitungswasser ist gesünder, preiswerter und resourcenschonder. Exakt das gleiche gilt für eine Reduzierung des Fleischkonsums. Als Nicht-Harz4-Empfänger leiste ich mir den Luxus von Supermarktwasser nicht. Warum sollte sich derjenige der Empfänger staatlicher Leistungen mehr leisten dürfen, als der Beitragszahler der diese Leistungen finanziert?

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