Fukushima: Radioaktive Belastung des Grundwassers steigt nach Leck dramatisch

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Aus einem noch unentdeckten Leck im japanischen Katastrophenreaktor Fukushima sind offenbar radioaktive Stoffe ins Grundwasser geraten. Die Cäsium-Belastung lag am Dienstag 90-mal höher als noch drei Tage zuvor. Die Konzentration des mutmaßlich krebserregenden Cäsium-134 sei auf 9000 Becquerel pro Liter gestiegen, gab die Betreiberfirma Tepco am Dienstag bekannt. Der zulässige Grenzwert liegt bei 60 Becquerel.

„Wir wissen noch nicht, warum die Belastung in die Höhe geschossen ist“, sagte ein Tepco-Sprecher. „Wir versuchen, eine weitere Verunreinigung zu verhindern.“
Auch die Grundwasserbelastung mit Cäsium-137 schoss auf 18.000 Becquerel hoch, was 200-mal höher ist als erlaubt. Die Stoffe gelten als krebserregend, wenn sie sich in Muskeln und Knochen ansammeln. Auch die Belastung durch andere gefährliche Substanzen ist in den vergangenen Tagen angestiegen.

Im Juni hatte Tepco noch beteuert, das Grundwasser um das Kraftwerk sei durch Stahlböden und das Betonfundament geschützt. Lecks waren jedoch trotzdem immer wieder aufgetreten. Die Katastrophe von Fukushima infolge eines schweren Erdbebens und Tsunamis am 11. März 2011 war das folgenschwerste Atomunglück seit Tschernobyl.

Die Vereinten Nationen hatten im Juni die gesundheitlichen Folgen des Reaktorunglücks untersucht und Entwarnung gegeben. Die Havarie wird demnach weder direkt zu Todes-fällen noch zu einer erhöhten Zahl von Krebserkrankungen führen. Der Unfall habe damit keine direkten Gesundheitsfolgen für die Bevölkerung, heißt es in der Studie. Grund dafür sei vor allem die schnelle Evakuierung der Region durch die japanischen Behörden.

Rund 160.000 Menschen waren in kurzer Zeit aus der Gefahrenzone gebracht worden. Die Strahlendosis für die Bewohner der Region sei dadurch auf ein Zehntel der Dosis gesunken, die sie abbekommen hätten, wenn sie geblieben wären, berichtete das Uno-Komitee für die Folgen von Strahlung (Unscear).

Aussagen der Vereinten Nationen suspekt aus dem Hintern gezogen

Völlig aus dem Hintern gezogen hat man sich jetzt Angaben, laut denen nur Bruchteile der Strahlung im Vergleich zu Tschernobyl freigesetzt worden wären. Auf wikipedia, der Online-Enzyklopädie bei der laut Untersuchungen jeder seine eigenen Seiten manipuliert, heißt es:

»Durch das Erdbeben wurden laut [der japanischen Atomaufsichtsbehörde] NISA fünf Mitarbeiter leicht verletzt. Ein weiterer brach sich beide Beine und einer erlitt einen Herzinfarkt. Zwei Personen wurden danach vermisst und drei Wochen später im Keller eines Turbinenhauses tot aufgefunden.«

Strahlenopfer angeblich keine. Zu erwarten seien auch keine. Die gleichen Medien und Organisationen, die die Harmlosigkeit des Ganzen für Menschen außerhalb Japans betonen, versicherten einst dass das das Tschernobyl-Desaster nur zu 9000 Todesopfern führte. In Wirklichkeit wurden fast 550 Millionen Europäer und zwischen 150 und 230 Millionen anderer Menschen in der nördlichen Hemisphäre ernster Strahlung ausgesetzt und der Unfall bedingte innerhalb von 25 Jahren beinahe eine Million Tote.

Angesichts der Tatsache, dass die japanische Obrigkeit eine klare Vertuschung des Aus-maßes der aus dem Fukushima-Kraftwerk entweichenden Strahlung betrieben hat und dass das Weiße Haus und die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA eine ähnliche Informationspolitik in der Vergangenheit bewiesen haben, sind die Beteuerungen der Vereinten Nationen äußerst suspekt.

Japanische Experten schätzen das aus Fukushima 93 Milliarden Becquerel an radio-aktiven Cesium ins Meer fließen. Wie viel Strahlung ist das? Wenn man diese Zahl mit den Angaben aus Tschernobyl vergleicht, bei dem das Feuer und die radioaktiven Stoffe mindestens 10 Tage freigesetzt wurden und in Fukushima die Situation seit über 2 Jahren unübersichtlich ist, kommt man ins Grübeln, denn die Belastung ist somit 20 bis 30 mal höher, als bei Tschernobyl.

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(Bild: Radioaktives Material – Fundstück B am 8. Juli 2013)

Stark radioaktive Fundstücke außerhalb des AKW Fukushima

Nachdem das Umweltministerium zuvor bereits Material aus Naraha zur Untersuchung an TEPCO gesandt hatte, meldete der Kraftwerksbetreiber nun zwei Funde stark radio-aktiven Materials. Die beiden Stücke waren dort bei den Untersuchungen im trockenen Flussbett an der Mündung entdeckt worden.

Noch am Wochenende war Substanz A zur Analyse in das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi gebracht worden. Substanz B wurde am heutigen Montag geliefert. Über Art und Herkunft des Materials ist man sich noch nicht im Klaren.

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Obwohl Plutonium normalerweise als zu schwer angesehen wird, um bei einer Explosion derart verbreitet zu werden, zieht man dies bei beiden Fundstücken in Betracht. Zunächst machte TEPCO nur Angaben zur Oberflächenstrahlung, präzisierte dies jedoch später.

Maße von Fundstück A: 2×2 Zentimeter, Durchmesser 0,1 Zentimeter
Oberflächenstrahlung: 250 Mikrosievert pro Stunde
Gamma- und Beta-Oberflächenstrahlung: 12 Millisievert pro Stunde

Maße von Fundstück B: 16×2 Zentimer, Durchmesser: 0,5 Zentimeter
Oberflächenstrahlung: 105 Mikrosievert pro Stunde
Gamma- und Beta-Oberflächenstrahlung: 4,7 Millisievert pro Stunde

Die Nuklidanalysen sind immer noch nicht gänzlich abgeschlossen, so dass es möglicher-weise noch weitere Angaben geben wird.

Es bleibt jedoch vorerst im Unklaren, weshalb andere Daten, etwa zu Plutonium und Uran nicht bekannt gegeben wurden und wieso das Umweltministerium das Material nicht in eigenen Einrichtungen untersuchte, sondern an den Kraftwerksbetreiber weiterreichte.

Webcam-Video von Fukushima

http://www.youtube.com/watch?v=3G8VH_LDK5I

Quellen: PRAVDA-TV/AFP/SpiegelOnline/fukushimaupdate.com/NOAA/spreadnews.de vom 09.07.2013

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52 comments on “Fukushima: Radioaktive Belastung des Grundwassers steigt nach Leck dramatisch

  1. Um die biologische Wirksamkeit der radioaktiven Strahlung auf den Körper anzugeben, benutzt man anstelle der Energiedosis den Begriff der Äquivalentdosis (H). Sie berücksichtigt die Tatsache, dass verschiedene Arten von Strahlen ganz unterschiedliche Wirkungen auf den Körper haben. So ionisiert Alphastrahlung bei weitem mehr Moleküle als etwa Betastrahlen – und richtet deshalb eine größere Zerstörung im Körper an. Daher wird jede Strahlungsart mit Hilfe einer physikalischen Größe gewichtet, dem sogenannten Strahlenwichtungsfaktor. Gemessen wird die Äquivalentdosis in Sievert (Sv). Sie ergibt sich aus der Multiplikation der Energiedosis mit dem Strahlenwichtungsfaktor. 1 Sievert (Sv) sind 1000 Millisievert (mSv). 1 Millisievert sind 1000 Mikrosievert (µSv).

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