Die US-Weltraumbehörde Nasa hat eine Übersichtsaufnahme der Flutgebiete in Deutschland veröffentlicht. Die Aufnahmen des Satelliten „Terra“ zeigen sehr eindrücklich, welch große Bereiche vom Hochwasser betroffen sind.
Sandsäcke, Schlauchboote, Stiefel: Im Kampf gegen die Fluten an Elbe, Saale, Mulde, Donau und anderen Flüssen spielt Lowtech die Hauptrolle. So scheint es zumindest. Mit physischer Kraft und Einsatz oft über die Belastungsgrenzen hinaus versuchen Helfer, das Schlimmste zu verhindern oder Not dort zu lindern, wo der Extremfall bereits eingetreten ist.
Doch die Kämpfer gegen die Flut können durchaus auch von Hightech profitieren. So sollen Satellitenbilder bei der Planung von Einsätzen helfen. Am Zentrum für Krisen-information (ZKI) im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind dazu detaillierte Karten entstanden. Für diese Bilder wurden unter anderem hochauflösende Fotos des Radarsatelliten „TerraSAR-X“ verwendet. Auch mit einem Flugzeug vom Typ „Do-228“ waren die DLR-Experten über die Flutgebiete geflogen – um weitere, besonders hochauflösende Bilder zu machen.
Die US-Weltraumbehörde Nasa hat außerdem eine Übersichtsaufnahme der Flutgebiete veröffentlicht. Für die Bilder wurden Informationen im Bereich des sichtbaren Lichts mit Infrarotdaten kombiniert. Die Aufnahmen des Satelliten „Terra“ zeigen sehr ein-drücklich, welch große Bereiche überschwemmt sind. Das „Modis“-Experiment auf dem Satelliten hat die Region einmal am 5. Mai und einmal am 6. Juni aufgenommen. Der Unterschied auf den Falschfarbenbildern ist immens.
Schuld an den Überschwemmungen waren neben großen Regenfällen vor allem die massiven Wassermengen, die sich bereits seit Wochen im Boden angesammelt hatten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bereits Ende Mai darauf hingewiesen, dass die Bodenfeuchte mancherorts so hoch war wie seit 50 Jahren nicht mehr.
Auch dazu hat ein Satellit wichtige Informationen geliefert. Das europäische Observatorium „Smos“ fand heraus, dass ein Kubikmeter Boden in den betroffenen Gebieten schon vor der Flut bis zu 500 Liter Wasser gespeichert hatte. „Alles, was dann noch als Regen gefallen ist, konnte vom Boden nicht mehr aufgenommen werden – und ist direkt als Oberflächenabfluss in die Flüsse gegangen“, so Susanne Mecklenburg, Missionsmanagerin für „Smos“ bei der Europäischen Weltraumagentur.
Video: Flut in Deutschland – Hochwasser bedroht den Norden
Hochwasser: Ungarn wappnet sich, Österreich und Tschechien räumen auf
Das Hochwasser hat in mehreren Städten neue Höchststände erreicht.
In Magdeburg liegt der Pegelstand der Elbe inzwischen bei 7,45 Metern und könnte noch ein paar Zentimeter weiter steigen. Im brandenburgischen Wittenberge wurde der bisherige Rekord aus dem Jahr 1880 übertroffen – die Altstadt wird evakuiert.
Das Hochwasser der Donau hat inzwischen Ungarn erreicht. In der Hauptstadt Budapest stieg der Pegelstand auf einen neuen Höchstwert: mehr als 8,80 Meter, Tendenz steigend. Die Behörden gehen aber davon aus, dass die Deiche bis 9,30 Meter halten. Die Schäden in Ungarn halten sich bislang in Grenzen. Allerdings mussten mindestens 1.200 Menschen ihre Häuser verlassen.
Am Zusammenfluss von Elbe und Saale südlich von Magdeburg ist ein Damm gebrochen. Der Krisenstab der Landesregierung von Sachsen-Anhalt rief rund 150 verbliebene Menschen in dem Gebiet auf, sofort in höhere Lagen zu flüchten. Das Land hat zudem vorsichtshalber die Überwachung der Deiche verstärkt, nachdem eine Anschlags-Drohung einging.
In Wittenberge und Magdeburg hat die Elbe neue Höchststände erreicht und soll weiter steigen. Auch in Lauenburg in Schleswig-Holstein rechnen die Experten mit einem Rekord-Hochwasser. Deswegen wird die Unterstadt evakuiert.
In Österreich und Tschechien sind die Aufräumarbeiten angelaufen. Die Helfer kämpfen vor allem gegen den zurückgebliebenen Schlamm. In Prag überlegen die Behörden, das U-Bahn-Netz wieder vollständig in Betrieb zu nehmen. Allerdings gilt in einigen tschechischen Orten noch immer die höchste Warnstufe, weil die Meteorologen neuen Regen voraussagen.
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Video: Flutopfer von Deggendorf: Bootsfahrt ins Ungewisse
Elb-Hochwasser: Magdeburg evakuiert Zehntausende Einwohner
Magdeburg kämpft gegen das schlimmste Hochwasser in seiner Geschichte. Alle Stadt-teile östlich der Elbe werden geräumt, 23.000 Bürger müssen ihre Häuser verlassen. Die größte Sorge gilt einem Umspannwerk – allein hier schuften 1500 Soldaten gegen die Fluten.
Die Angst vor dem Wasser wächst in Magdeburg rasant. Am Freitagabend waren es noch nur 300 Bundeswehrsoldaten, die im Stadtteil Rothensee im Einsatz waren, schnell wurde auf 700 aufgestockt – inzwischen sind es 1500 Soldaten, die im bereits überfluteten Teil Magdeburgs gegen die Wassermassen kämpfen. Und die Lage am August-Bebel-Damm spitzt sich immer weiter zu. In der Nacht zu Sonntag musste der komplette Stadtteil geräumt werden, betroffen sind allein hier 2900 Einwohner.
Nur Stunden später, am Sonntagnachmittag, folgte für alle Gebiete östlich der Elbe die gleiche Aufforderung: Nun sind es schon 23.000 Menschen, die wegen Hochwassergefahr weichen müssen, alle Bewohner der Ortsteile vom südlichen Stadtrand bis zur Berliner Chaussee, entschied der Katastrophenstab der Stadt. Der Hochwasserscheitel habe eine Länge von rund 40 Kilometern und werde mehrere Tage lang gegen die Deiche drücken, erklärte der Krisenstab der Landesregierung.
Am Sonntagmorgen erreichte der Pegel der Elbe in Magdeburg 7,48 Meter – ursprünglich waren maximal 7,20 Meter vorhergesagt worden. Inzwischen passierte der Höhepunkt der Elbeflut die Stadt. Am Sonntagnachmittag sank der Pegel laut Krisenstab auf 7,41 Meter. Dies sei aber noch kein Befreiungsschlag. Deiche könnten auch bei sinkenden Pegelständen noch brechen.
Die Sorge der Einsatzkräfte gilt jetzt vor allem dem Umspannwerk, das den Norden der Stadt mit Strom versorgt. Sollte hier das Wasser eindringen, wäre die Versorgung für Monate gefährdet, heißt es beim Krisenstab des Landes. Außerdem würden einige Pumpen ausfallen, die einen Teil des eindringenden Wassers wieder aus der Stadt hinausbefördern.
Der Betreiber, die Städtischen Werke Magdeburg, beliefert eigenen Angaben zufolge 30.000 Haushalte. Derzeit sei an ein Abschalten des Werks nicht zu denken. Es sei noch trocken, sagte eine Mitarbeiterin. „Das meiste Wasser fließt in das Wohngebiet von Rothensee, dadurch ist der Druck auf unsere Schutzdeiche nicht allzu hoch.“ Doch Oberbürgermeister Lutz Trümper warnte: „Wir müssen auf alles gefasst sein.“
Schwerstarbeit in Rothensee
Der Kampf um das Werk ist hart. Die noch trockene Zufahrt zum August-Bebel-Damm ist gesäumt von Rettungsfahrzeugen, THW, Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr. In der Luft kreisen Hubschrauber, auf den Straßen fahren Panzer.
Vor dem Umspannwerk und dem nahegelegenen Technischen Polizeiamt stehen die Soldaten teilweise bis zu den Oberschenkeln in dem braunen, dreckigen Wasser, sie bilden lange Ketten, um die Sandsäcke vom Transporter weiterzureichen und den Damm zu stabilisieren. Eine Schicht dauert acht Stunden, die Sonne brennt vom Himmel, einer der groben Leinensäcke wiegt etwa zehn Kilo, allein in Rothensee liegen schon Hunderttausende. Es ist Schwerstarbeit.
Hinzu kommt, dass das Wasser schon seit einiger Zeit steht – es ist modrig, die Einsatz-kräfte haben Dutzende Mückenstiche, zwischen ihren Beinen schwimmen Käfer und Fische. Viele Soldaten sind spontan zu dem Einsatz nach Magdeburg beordert worden. Am Samstagabend haben sie beim Discounter noch schnell Unterwäsche gekauft – und vor allem Socken. Wer den ganzen Tag nasse Füße hat, weiß trockene Socken danach umso mehr zu schätzen.
Unbekannte drohen mit Anschlägen auf Deiche
Auch im Rest von Sachsen-Anhalt ist die Hochwasserlage weiter angespannt. So brach im nahegelegenen Barby, wo Saale und Elbe zusammenfließen, ein Damm. Für Aufregung sorgte auch ein Schreiben, in dem Unbekannte mit Anschlägen auf Deichabschnitte in Sachsen-Anhalt und Nordsachsen drohen – darunter auf den bei Groß-Rosenburg südlich von Magdeburg. Er hatte am Sonntagmorgen dem Druck der Fluten nachgegeben. Ob Sabotage der Grund war, lässt sich im Nachhinein kaum noch ermitteln.
Die Landespolizei nimmt das Drohschreiben eigenen Angaben zufolge sehr ernst. Die Verfasser, die sich „germanophobe Flut-Brigade“ nennen, kündigen darin an, zwei Deichabschnitte zu zerstören – nachdem sie eigenen Angaben zufolge drei weitere schon beschädigt hatten.
Die Deiche würden nun verstärkt überwacht: Die sogenannten Deichläufer, die 24 Stunden im Einsatz sind, sowie die Polizisten seien gewarnt und aufgefordert worden, Auffälligkeiten sofort zu melden. Zudem werde der Luftraum mit Wärmebildkameras überwacht, der Staatsschutz ermittle.
Der Kampf geht weiter.
Video: Magdeburg erwartet Rekordpegel
Quellen: NASA/SpigelOnline/dradio.de vom 08.06.2013
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