Radioaktive Substanzen belasten Grundwasser in Fukushima

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Nahe dem havarierten Atomkraftwerk im nordostjapanischen Fukushima ist das Grundwasser mit krebserregenden radioaktiven Substanzen belastet. So sei hochgiftiges Strontium nachgewiesen worden, teilte der Betreiber Tepco mit.

Die Konzentration des Elements im Grundwasser liegt demnach 30 Mal über dem zulässigen Höchstwert. Auch radioaktives Tritium in achtfach höherer Konzentration als zulässig sei gefunden worden.

Hohe Werte von Tritium und Strontium in Fukushima-Grundwasser

Im Grundwasser unterhalb der Reaktoren des AKW Fukushima wurden extrem hohe Werte an radioaktivem Strontium und Tritium erreicht, die deutlich über dem gesetzlich zugelassenen Grenzwert liegen.

Während der  Fund bereits zwischen Ende Mai und Anfang Juni 2013 gemacht und am 30. Mai bestätigt worden war, benötigte TEPCO nunmehr drei Wochen, bevor man die Entdeckung jetzt bekannt gab.

Der Nachweis von Tritium selbst ist zwar nicht neu, von besonderer Bedeutung sind im aktuellen Fall jedoch die hohen Strahlungswerte.

Die Wasserproben aus einem Kontrollbrunnen auf der Küstenseite der Anlage, in der Nähe des Turbinengebäudes von Fukushima-Reaktor 2, wiesen Werte von 1.000 Becquerel an radioaktivem Strontium pro Liter Wasser auf – was 30 mal über dem Grenzwert liegt.

Außerdem wurde radioaktives Tritium in Höhe von 500.000 Becquerel pro Liter nachgewiesen – was achtfach über dem Sicherheitswert liegt.

Umweltgefährdung nicht wahrscheinlich

Die Betreiberfirma TEPCO erklärte, auch wenn der Fundort sich nur 27 Meter vom Meer entfernt befinde, seien bislang keine signifikanten Veränderungen in der Konzentration an radioaktivem Material dort gemessen worden.

Maßnahmen nach Strahlungsnachweis

Als erste Schutzmaßnahme werde man jedoch eine Substanz in den Boden zwischen Entnahmepunkt und Küste einbringen, der dort den Boden versiegeln soll. Außerdem sollen in der Nähe nun vier weitere Kontrollpunkte für Grundwasserkontrollen ein-gerichtet werden, um eine mögliche Ausbreitung nachzuvollziehen und die Deiche der Anlage zusätzlich zu sichern.

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Herkunft des Wassers

Das Unternehmen geht davon aus, dass das stark radioaktiv kontaminierte Wasser bereits unmittelbar nach Beginn der Fukushima-Krise im März 2011 durch das Rohr einer Kabelleitung in den Boden gelangt sei und sich dort, trotz der Abdichtung im April 2011, zum Teil mit dem Grundwasser vermischte, so dass es nun im Messpunkt nach-gewiesen werden konnte.

Dieser Schilderung zufolge scheint eine andauernde Kontamination durch nachfliessendes radioaktives Wasser unwahrscheinlich. Über die Entdeckung berichteten neben TEPCO auch Kyodo, Asahi Shimbun, jiji und NHK.

Präfektur Fukushima beschwert sich bei TEPCO

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Die Führung der Präfektur Fukushima zitierte heute den TEPCO-Manager Akio Komori in das Büro der Präfekturverwaltung und forderte, das Unternehmen müsse so schnell wie möglich herausfinden, wie es zur hohen radioaktiven Kontamination des Grund-wassers gekommen war.

Außerdem müssten Maßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass die radioaktiv belastete Flüssigkeit in das Meer gelange. Komori entschuldigte sich für den Zwischenfall und versprach, sowohl die Ursache ermitteln zu lassen und die Überwachung zu ver-bessern, nachdem Tetsuya Hasegawa, Umweltverantwortlicher der Präfektur, seine Unzufriedenheit erklärt hatte.

Es sei sehr enttäuschend, dass derartige Dinge passierten, obwohl man mehrfach ge-fordert hatte, die Sicherheit bei der Handhabung radioaktiv kontaminierter Abwässer müsse von TEPCO garantiert werden. Als Folge des Zwischenfalls hat nach Angaben der NHK, die Präfektur beschlossen, ihre eigenen Kontrollen der Belastung von Meerwasser nahe der Anlage zu intensivieren.

Quellen: dpa/Reuters/AFP/sprednews.de vom 19.06.2013

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