Millionen Kinder werden als Hausangestellte ausgebeutet

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Getrennt von ihren Familien werden weltweit Millionen Kinder wie Sklaven gehalten. Sie müssen unter schwersten Bedingungen als Hausangestellte arbeiten und werden dabei oftmals auch Opfer sexueller Gewalt. Die meisten davon sind Mädchen.

10,5 Millionen Kinder müssen nach Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) weltweit als Hausangestellte arbeiten – und werden dabei oftmals fast wie Sklaven gehalten. Viele seien verwundbar für ausbeuterische Arbeitsbedingungen, für physische, psychische und sexuelle Gewalt, warnt die ILO in einem Bericht, der zum Tag gegen Kinderarbeit veröffentlicht wurde. Es handele sich um massive Menschenrechts-verletzungen, sagte Constance Thomas, die das ILO-Programm zur Abschaffung der Kinderarbeit leitet.

Dem Bericht zufolge sind sieben von zehn minderjährigen Hausangestellten Mädchen. Die Kinder müssten in fremden Haushalten putzen, bügeln, kochen, gärtnern oder Wasser holen, sich um andere Kinder oder Pflegebedürftige kümmern. Weil sie von ihren Familien und der Öffentlichkeit getrennt seien, seien sie stark von ihrem Arbeitgeber abhängig. „Aus der Arbeitsausbeutung droht häufig auch eine sexuelle Ausbeutung zu werden“, erklärte die ILO.

ILO-Direktorin Thomas forderte einen tragfähigen Gesetzesrahmen zur Identifikation, Prävention und Abschaffung von Kinderarbeit in Privathaushalten. In vielen Ländern werde die Beschäftigung von Minderjährigen gar nicht als Kinderarbeit wahrgenommen. Notwendig seien daher auch bessere statistische Erhebungen.

Auch die Bundesregierung rief zu größeren Anstrengungen auf, um die Ausbeutung von Kindern zu beenden. „Es ist erschreckend, dass weltweit 215 Millionen Kinder jeden Tag arbeiten müssen, um sich oder ihre Familien zu unterstützen“, sagte der Menschenrechts-beauftragte der Bundesregierung, Markus Löning.

Weltweit hätten 177 Staaten die Konvention zur Abschaffung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit ratifiziert. „Aktuell sehen wir jedoch, dass Kinder weiterhin als billige Arbeitskräfte missbraucht und ausgebeutet werden, zum Beispiel auf Baumwollfeldern in Usbekistan, an Nähmaschinen in Bangladesch, bei der Herstellung von Lehmziegeln in Pakistan oder der Kakaoernte in Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste)“, sagte Löning.

Die Kinderhilfsorganisation World Vision forderte Regierungen und Verbraucher zum Einsatz gegen Ausbeutung von Kindern auf. Allein in Asien arbeiteten fast 48 Millionen Kinder unter gefährlichen, schmutzigen und entwürdigenden Bedingungen. Sie würden auch als „unsichtbare Kinder“ bezeichnet, weil viele von ihnen weder an Schulen angemeldet noch offiziell angestellt seien.

In Asien oder Afrika kennen die Menschen kein Arbeitsrecht, manchmal werden sie sogar wie Sklaven gehalten. Doch auch in Europa werden Menschen verschleppt und zur Prostitution oder Arbeit gezwungen – wie in Deutschland, gedeckt und gefördert von der Bundesregierung.

Quellen: PRAVDA-TV/AFP/sueddeutsche.de vom 12.06.2013

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