Jiddu Krishnamurti: Die Konditionierung durchbrechen (Video)

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Wir wandern durch das Leben und werden dabei von den Bindungen an unsere Familie, Gemeinschaft, Politik und spirituelle Vorstellungen geleitet. Wir haben unsere Wurzeln in Traditionen, Glauben oder Vorstellungen davon, was richtig oder falsch ist. Eine machtvolle psychologische Struktur ist in unserer Welt am Werk, die ständig unsere Gedanken und Handlungen formt.

Wir müssen uns entscheiden und eine bewusste Wahl treffen, um nicht am Ende lediglich eine Ansammlung von konditionierten Handlungen und Reaktionen auf die Welt zu sein.
Siddha Thirumular schreibt, dass wir „gegenüber der Welt sterben müssen.“ Er sagt, dass Tod und Befreiung möglich sind, wenn wir nicht von den Erscheinungsformen der Welt beeinflusst sind.

Aber ich frage mich: „warum soll ich von den Erscheinungsformen der Welt unbeeinflusst sein?“ Ich entscheide mich nicht dafür, der Welt gegenüber zu sterben. Ich will jeden Augenblick mit Freude leben. Ich liebe die Vielfältigkeit der Welt.

Babaji sagt uns, wir sollen mutig für die Welt leben und tun, was wir können, um der „Zeit“ gegenüber zu sterben. Das kann ich besser verstehen, nämlich als Notwendigkeit Konditionierungen zu durchbrechen. Die Dinge kommen und gehen, was Vergangenheit ist, ist vorbei. Sterbe jedem Moment gegenüber und lass heute genug sein.

Die Frische und Freude des Jetzt wird oft verschleiert durch Gedanken, die aus Erinnerungen an vergangene Freuden, Abneigungen, Endtäuschungen und Schmerzen oder Hoffnungen oder Ängste in Bezug auf die Zukunft entstehen. Selten erleben wir Momente rein, so wie das Beobachten eines Sonnenauf- oder Sonnenuntergangs. Jeder Moment hat einen Anfang und ein Ende und kreative Veränderungen entstehen in den Momenten, in denen wir wirklich präsent sind. Nur das was endet, kann neu geschaffen werden.

Das Ende das Tages, des Jahres, das Ende eine Streits oder einer Beziehung oder einer Haltung, einer Karriere, das Ende der Stagnation, das Ende das Lebens. Stagnation passiert, wenn eine schlechte Situation nicht vorbeigeht. Erinnerst Du dich an den Film „Und ewig grüßt das Murmeltier“? Stagnation kann in einen einzelnen Moment vorbei sein. Und jeder Moment muss vorbei gehen, warum also ihn nicht loslassen, anstatt ihn immer weiter mit sich herumzutragen, in den nächsten Moment, in die Zukunft, in den Geist, das Herz, das nächste Jahr.

Die Siddhas sagen, um mit reinem Geist zu leben, soll man die Gegenwart erfahren und der Vergangenheit gegenüber „sterben“. Das können wir dadurch erreichen, dass wir die Erinnerungen loslassen, die die Gegenwart beeinflussen und Hoffnungen und mentale Gewohnheiten loslassen, die unsere Lebensenergie stören. Kampf, Aggression, Ver-teidigung werden zusammen mit Sehnsüchten und Tagträumen zu Gewohnheiten und erzeugen entweder Aufregung oder Trägheit. Stress entsteht im Geist und im Herz und dann ist das Gleichgewicht im Körper verloren. Stress macht es schwieriger, die Lebens-prozesse aufrecht zu erhalten, da durch ihn mehr Lebensenergie verbraucht wird.

Es gibt ein Gesetz von Angebot und Nachfrage in jedem von uns. Jede Nachfrage nach mehr Lebensenergie, die wir erfüllen können, schafft Unordnung und Disharmonie, was zu Krankheit und Tod führen kann. Yogaübungen wie Asanas, Pranayama und Mantras werden für sich selbst nicht unser Herz und unseren Geist reinigen, wenn wir nicht unsere störenden mentalen Gewohnheiten loslassen. Sie können sie nur stärken.

Es heißt, dass selbst nachdem unser Körper stirbt, Schmerzen und Leid, Hass und Angst des Vitalkörpers in einer Art kollektivem Bewusstsein der Welt weiterleben. Der Yoga Visistha weist darauf hin, dass es etwas wie ein kollektives “Herz des makroskopischen Wesens“ gibt, in dem wir alle wohnen und wenn eine ausreichend große Gruppe von Leuten sich an bösen Handlungen beteiligt, die resultieren Unglücklichkeit auf uns alle in Form von Störungen, Krankheit und Tod zurückfällt.

Er sagt, dass Ojas, die höchste Lebensenergie des makrokosmischen Wesens, gestört wird. Störungen von Ojas führen zu einem Verlust des Gleichgewichts im höchsten Bewusstsein, sodass Prakriti, die Macht der Natur, erregt wird und ihre Vibrationen zu Naturkatastrophen führen.

Wenn wir einen neuen Tag beginnen, sollten wir anfangen, Konditionierungen der Ver-gangenheit aufzulösen und Entsagung üben, indem wir mentales Geschwätz, Erinnerungen, Leidenschaften, Aufregung und Tagträume aufgeben.

Wir können uns entscheiden, spontan liebevoll, nett und mitfühlend jedem und uns selbst gegenüber zu werden und so Ordnung, Harmonie und reichlich Lebensenergie in unseren Körper und in unser Leben zu bringen. Es gibt ein schönes und nützliches Gebet von Jiddu Krishnamurti:

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“Om Shanti Shanti Shanti! Tod den Problemen wie Schmerz, Krankheit und geistige Verwirrung. Tod den Problemen, die von Anderen oder unserer Umwelt erzeugt werden. Tod den Problemen unbekannter Herkunft oder denen, die durch Unfälle der Natur verursacht werden.“

Machen wir uns frei von Religion, Ideologie und all den Schubladen die jeder von uns bequem herauszieht, um zu katalogisieren. Fassen wir Mut und Wille, damit wir endlich für die Gemeinschaft handeln!

Wir müssen wirklich am Leben teilnehmen, wir sind die Welt.

Video: Jiddu Krishnamurti – Die Konditionierung durchbrechen

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http://www.youtube.com/watch?v=-xj_io_bQZE

Quellen: PRAVDA-TV/babajiskriyayoga.net vom 17.06.2013

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3 comments on “Jiddu Krishnamurti: Die Konditionierung durchbrechen (Video)

  1. Sehr viele scheinen sich in ihren eigenen Szenarien ja sehr sicher zu sein.. Wie kann man von „Fakten“ sprechen, wenn man ganz einfach keine Beweise oder sachlichen Argumente für einen bestimmten Standpunkt hat? Wir wissen nicht ob es Gott gibt, wir wissen nicht wann und ob die Welt untergeht, wir wissen nicht ob es Ausserirdische gibt und was weiss ich..es ist für mich ganz klar Scharlatanerei und einfältiges „Möchtegern-Bewusstsein“, wenn man sich irgendein Weltbild zusammenbastelt und es als richtig darstellt. Genauso ist es dumm, alles übernatürliche und geistliche grundsätzlich abzulehnen. Alles was wir tun können ist jeden Tag von Neuem „gut“ zu leben, anstatt uns Gedanken über etwas zu machen, was wir nicht wirklich wissen und beeinflussen können. Jetzt gibts natürlich so etwas wie die christliche Geschichte vom „ungläubigen Thomas“, der nur etwas glauben mag wenn er es selbst gesehen hat. Wenn ich als „unwissender“ Mensch aber einfach irgendetwas glaube, bedeutet das meistens auch, dass ich eine gegensätzliche Meinung/Einstellung verwerfe, und deswegen ist es meiner Meinung nach falsch, sich derart strikt auf etwas festzulegen, was nicht „sicher“ wahr und richtig ist. Deswegen stehe ich auch religiösen Konfessionen und Kirchen eher kritisch gegenüber. Würde mich als 18-jährigen Schüler interessieren, was andere darüber denken.

    1. „… nur etwas glauben … wenn man es selbst gesehen hat…“

      Was meinst Du denn, wie der Prozeß des Sehens vor sich geht?
      Das Auge liefert ca. ein Megabit pro Sekunde Signale, wovon das sog. Bergson.Filter nur etwa 1 kBit pro Sekunde passieren läßt – mehr kann das Gehirn nicht verarbeiten.
      WELCHE 1 kBit das sind, wird durch die „Erfahrung“ bestimmt (angelernt).
      D.h. jeder Mensch sieht mit seinen Augen eine „eigene“ Welt.

      Weiter: wie erfolgt die Übertragung der Signale? Als elektro-magnetische (wahrscheinlich Skalar-) Wellen – diese können gestört und beeinflußt werden – seit Mitte der 70er ist bekannt (MK-Ultra), daß daran gearbeitet wird, Gedanken/Worte DIREKT IN DAS GEHIRN zu „projezieren“ – inzwischen hat man das sicherlich „im Griff“.

      Ähnlich mit dem Gehör und den akustischen Signalen – massive Filterung nach „angelernter“ Erfahrung, Signalübertragung wie oben, gleiche Probleme. Ähnlich mit den anderen Sinnesorganen.
      Jeder Mensch lebt also in einem eigenen Universum – das was ihm seine Sinnesorgane „vorspielen“ – dazu kommt die „bewußte“ Verarbeitung all dieser „Signale“ – auch iweder gemäß „Erfahrung“.

      Was bleibt also von der sog. „objektiven Realität“ übrig?

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