Globale Ernteprognose gesenkt

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Ein Blick nach Russland, Italien und die USA.

Russlands Landwirte könnten etwas weniger Weizen ernten als bislang erwartet. Zudem wird die Ernte wahrscheinlich deutlich eher beginnen als sonst üblich.

Grund für die Korrektur der Produktion ist die schleppende Aussaat von Sommerweizen in Sibirien und im Ural. Dort war es bislang zu kalt und zu nass und der Aussaatfort-schritt liegt deutlich zurück. Dies hat auch Einfluss auf die Erträge und Gesamt-produktion. Allerdings haben die betroffenen Regionen keine große Bedeutung für den Weizenexport.

Dagegen hat das russische Landwirtschaftsministerium den Zustand der Wintersaaten Ende Mai als sehr gut und besser als im langjährigen Durchschnitt bezeichnet. Nach den Angaben hat das sehr gute Wetter in den südrussischen Hauptanbaugebieten für Winter-weizen zu einem deutlichen Wachstumsvorsprung bei Winterweizen geführt. Die Folge ist, dass wichtigste Produktions- und bis zu zwei Wochen früher mit der Weizenernte beginnen können.

Dagegen ist die Situation bei Sommerweizen nicht ganz so günstig. Von der geplanten Anbaufläche von 12,9 Millionen Hektar waren bis Ende Mai erst auf 8,5 Millionen Hektar bzw. 65 Prozent Weizen gesät. Schuld für das langsame Tempo der Aussaat waren der lange Winter und das kalte und sehr nasse Wetter im Ural und in Sibirien, dass die Aussaat sehr verzögerte und Einschätzung von Analysten auf jeden Fall zu Ertrags-einbußen führt.

Allerdings sind die betroffenen Regionen für den Export von Weizen kaum von Bedeutung, denn die Entfernung zu den wichtigen Exporthäfen ist sehr groß. Die Aussaat von Sommerweizen in Südrussland, dem Nordkaukasus, dem Wolgagebiet sowie der Zentralregion ist hingegen nahezu abgeschlossen und die Betstände sind dort in guten Zustand.

Schlechte Ernteprognose für Italien – Nässe und Kälte setzen Pflanzen zu

Auch Nord- und Zentralitalien leiden derzeit unter einem «verrückt gewordenen Frühling» mit starken Regenfällen und Überschwemmungen sowie sehr kühlen Temperaturen, die das Pflanzenwachstum bremsen.

Der Verband der Familienbetriebe (Coldiretti) berichtete in der vergangenen Woche von vorläufigen Schadensschätzungen in einer Höhe von 1 Mrd. Euro. Die Ernten zahlreicher Kulturen wie Industrietomaten, Reis, Weizen, Gerste, Hafer, Kartoffeln, Obst, Soja, Mais dürften mindestens um ein Drittel kleiner ausfallen. In einzelnen Lagen geht Coldiretti sogar von einem Verlust von 50 Prozent aus.

Schlechte Heuernten würden zudem die Versorgung der Tiere gefährden. Die Gefahr von Pilzinfektionen der Pflanzen steige. Fällige Feldarbeiten, wie die Rübenaussaat könnten nicht getätigt werden, Tomatenjungpflanzen würden abgeschwemmt, Kartoffel-pflanzungen seien eingestellt worden. Der Blütenansatz der Obstbäume habe sich ebenfalls um ein Drittel reduziert.

Die Weinreben wüchsen nur langsam, erklärte Coldiretti weiter. Aufgrund des Regens flögen die Bienen kaum, dabei werde ihre Bestäubungsleistung derzeit dringend benötigt. Wegen der niedrigen Temperaturen müssten die Ställe zudem länger und stärker beheizt werden, was die Energiekosten erhöhe.

Besonders betroffen seien die nördlichen Regionen Piemont, Lombardei, Venetien, Venetien, Emilia-Romagna. Im Monat Mai hat es dort laut Verband 65 Prozent mehr geregnet als zu dieser Zeit üblich. Der Pegel des Gardasees hat einen historischen Höchststand erreicht.

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Für Coldiretti ist das derzeitige Wetter symptomatisch für die Folgen des Klimawandels. Die Landwirte müssten sich stärker auf häufige Extremwetterereignisse und eine Ver-schiebung der Jahreszeiten einstellen. Der italienische Bauernverband lobte in diesem Zusammenhang die abfedernde Funktion von ladwirtschaftlichen Nutzflächen und warnte vor einer weiteren Versiegelung.

Ernteprognose in den USA wird ein wenig gesenkt

Das erinnert an das letzte Jahr: Kurz vor Beginn der Getreideernte hat das US-Land-wirtschaftsministerium (USDA) seine Prognosen zur weltweiten Getreideerzeugung in der Saison 2013/14 etwas gesenkt. Es erwartet demnach eine Ernte von 696 Mio. t Weizen. Das wären immer noch 40 Mio. t mehr als in der Saison 2012/13, bislang waren die amerikanischen Analysten aber noch von über 700 Mio. t ausgegangen. Dass diese Rekordmarke wohl nicht geknackt wird, liegt an reduzierten Ernteschätzungen für die EU sowie für einige Schwarzmeer-Staaten.

Leicht reduziert hat das USDA übrigens auch sein Vorhersagen zum Mais, und zwar um rund ,4 Mio. t gegenüber der letzten Prognose. In der neuen Saison sollen jetzt 962,6 Mio. t erzeugt werden. Die Versorgungslage entspannt sich also im neuen Wirtschaftsjahr – vorausgesetzt, die Zahlen müssen im weiteren Verlauf nicht noch weiter nach unten korrigiert werden.

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Letzteres könnte den Preisen wieder Auftrieb geben. Noch ist davon aber nichts zu spüren. Die Terminbörsen in Übersee schlossen nach Erscheinen des USDA-Berichtes meist im Minus.

Quellen: PRAVDA-TV/de.sott.net/agrarheute.com/Schweizer Bauer/ vom 16.06.2013

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