Erst Pferdefleisch, jetzt möglicherweise Eier: Wenn sich der Verdacht der Staatsanwaltschaft in Oldenburg bestätigt, sind Verbraucher in mehreren Bundesländern auch beim Kauf von Millionen Eiern getäuscht worden. Die Ware wurde als Bio-Eier deklariert, obwohl die Hennen auf engstem Raum gehalten wurden.
In Deutschland sind in den vergangenen Jahren möglicherweise Millionen Hühnereier als Bio- oder Freilandware verkauft worden, obwohl die Hennen auf engstem Raum gehalten wurden. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt nach Angaben vom Sonntag gegen rund 150 Betriebe in Niedersachsen, etwa 50 weitere Verfahren wurden an Ermittler in anderen Bundesländern abgegeben. Nach einem „Spiegel“-Bericht sind neben Nieder-sachsen vor allem Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern betroffen.
Dem Umweltministerium in Düsseldorf seien noch keine Fälle bekannt, die nordrhein-westfälische Betriebe beträfen, sagte ein Sprecher am Sonntag auf dpa-Anfrage. Unter-lagen aus Niedersachsen seien aber angefordert: „Wir gehen der Sache nach.“ Erste Verfahren seien 2011 eingeleitet worden und im Zuge der Ermittlungen immer neue Fälle hinzugekommen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Frauke Wilken, nach einem „Spiegel“-Bericht.
Millionen Bio-Eier falsch ausgezeichnet?
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg erklärte, es seien verschiedene Haltungsformen betroffen. Neben Freiland- und Boden- gibt es auch die Käfighaltung, deren konventio-nelle Form in Deutschland seit 2010 verboten ist. Freilandeier dürfen nur dann als „Bio“ in den Handel, wenn auch bestimmte Futtermittel-Auflagen erfüllt werden . Dem „Spiegel“-Bericht zufolge sind Millionen Bio-Eier verkauft worden, die so nicht hätten deklariert werden dürfen.
Betroffen sind dem Minister zufolge überwiegend konventionelle Betriebe mit Freiland-haltung, aber auch einige Bio-Höfe. Für die Freilandhaltung sind mindestens vier Quadratmeter Auslauffläche pro Huhn vorgeschrieben. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg erklärte, es seien verschiedene Haltungsformen betroffen. Neben Freiland- und Boden- gibt es auch die Käfighaltung, deren konventionelle Form in Deutschland seit 2010 verboten ist. Freilandeier dürfen nur dann als „Bio“ in den Handel, wenn auch bestimmte Futtermittel-Auflagen erfüllt werden. Dem „Spiegel“-Bericht zufolge sind Millionen Bio-Eier verkauft worden, die so nicht hätten deklariert werden dürfen.
„Der Verdacht ist, dass es sich um systematischen Betrug handelt. Das ist kein Kavaliers-delikt, das wäre Verbrauchertäuschung“, sagte am Sonntag der neue niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) der Nachrichtenagentur dpa. Er kündigte Konsequenzen an, falls sich der Verdacht bestätigen sollte. Geprüft werde, ob den Betrieben die Zulassung entzogen wird.
Quellen: dpa/derwesten.de vom 24.02.2013
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