In den Jahren 1922 bis 1996 wurden nach einem Bericht einer Regierungskommission bis zu zehntausend Frauen in den Arbeitshäusern entrechtet und ausgebeutet. Zeuginnen berichteten, ihnen seien von den dort tätigen Nonnen neue Namen gegeben worden und sie hätten von früh bis spät unentgeltlich arbeiten müssen. Kindern wurde jede Bildung vorenthalten. Irlands Ministerpräsident Enda Kenny hat sich am Dienstag für die Ausbeutung junger Frauen in katholischen Arbeitshäusern in Irland entschuldigt.
Nutznießer der Arbeitshäuser, die „Wäschereien“ genannt wurden, waren unter anderem die Regierung, die Armee und Privatunternehmen, die Verträge mit ihnen unterhielten.
Dem Bericht zufolge gab es keine Hinweise auf sexuellen Missbrauch. Zehn Prozent der Mädchen und Frauen wurden von ihren Familien in die Einrichtungen geschickt, 19 Prozent kamen auf eigenen Wunsch. Allerdings gab es Zeugenberichte, wonach die Frauen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen angelockt worden waren. Oft waren es unehelich geborene Mädchen, Mütter unehelicher Kinder oder Lernbehinderte.
Maureen Sullivan (Foto), einer der Betroffenen, sagte am Dienstag vor der Presse: „Es geht darum offenzulegen, wie furchtbar diese Orte waren, wie grausam sie waren.“ Der Orden der Sisters of the Good Shepherd teilte mit, aufgrund von Datenschutz könne über individuelle Fälle keine Auskünfte gegeben werden.
Quellen: Reuters/APA/diepresse.com vom 05.02.2013
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