China erlebt den kältesten Winter seit 28 Jahren und Schneefall in der Wüste. Seit Ende November herrschten durchschnittlich minus 3,8 Grad Celsius, rund 1,3 Grad unter dem langjährigen Durchschnitt, teilte der staatliche Wetterdienst laut Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag mit.
Der Zeitung „China Daily“ zufolge fror die Laizhou-Bucht (Foto) im Osten auf einer Fläche von 291 Quadratkilometern zu. Fast 1000 Schiffe lägen fest. Wegen starker Schneefälle mussten auch Abschnitte der Autobahn Peking-Hongkong-Macau geschlossen werden. Noch kälter war es im Nordosten des Landes, wo das Thermometer auf den tiefsten Stand seit 43 Jahren fiel.
Mit minus 15,3 Grad war es dort noch einmal 3,7 Grad kälter als der langjährige Durchschnitt für diese Zeit.
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Satellitenbild der Woche – Weißer Wüstensturm
Wüsten sind Wüsten, weil es wenig Niederschlag gibt. Umso staunenswerter erscheint nun die Schneedecke, die ein aktuelles Satellitenbild der US-Raumfahrtbehörde Nasa dokumentiert.
Zwei Phänomene machen die Taklamakan zu einer der trockensten Regionen der Erde: Tausende Kilometer von größeren Gewässern entfernt, dringen wenige Wolken vor, die sich mit verdunstetem Wasser vollgesogen hätten. Die verbleibenden Wolken werden meist von Gebirgen aufgehalten, die die Taklamakan umstellen. Die Wüste ist ungefähr so groß wie Deutschland.
„Noch nie gesehen“
Selten gelangt dunstige Luft in die Region, am ehesten noch nach hitzigen Sommertagen. Im August sollen die Schattentemperaturen in der Taklamakan bisweilen auf mehr als 60 Grad rekordverdächtig steigen – doch Schatten gibt es in der Einöde selten. In der Sonne herrscht dann Saunahitze.
Gerade mal gut 30 Millimeter Niederschlag fallen übers Jahr in der Taklamakan-Wüste, fast aller von Mai bis September. Meteorologen bezeichnen die Region als hyperarid, also anders gesagt als magatrocken. Zum Vergleich: In Magdeburg, der trockensten Stadt in Deutschland, fiel vergangenes Jahr die 15-fache Menge Niederschlag. Die trockenste Zeit in der Wüste dauert üblicherweise von Dezember bis Februar; meist fällt dann kein bisschen Niederschlag.
Umso erstaunlicher wirkt nun das Bild des Nasa-Satelliten „Aqua“ vom 2. Januar: Schnee bedeckt den Westen der Wüste. Am zweiten Weihnachtstag war ein Sturm aufgezogen, der riesige Mengen Feuchtigkeit ins Landesinnere blies. „Sieben Millimeter Schnee!“, meldeten erstaunt lokale Medien am 27. Dezember. So etwas habe man dort noch nie gesehen. Ganz so selten scheint das Phänomen aber doch nicht: Auch 2008 wurde im Westen der Taklamakan-Wüste Schnee gesichtet – allerdings nicht so viel wie derzeit.
Über 100 Tote bei Kältewelle in Nordindien
Eine seit zwei Wochen andauernde Kältewelle hat im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh inzwischen mehr als 100 Menschen das Leben gekostet. Die „Times of India“ meldete am Donnerstag 107 Tote.
Am kältesten sei es in dem Ort Muzaffarnagar gewesen, wo die Temperaturen bis auf 0,6 Grad Celsius gefallen seien. Die an Uttar Pradesh angrenzende indische Hauptstadt Neu Delhi verzeichnete unterdessen den kältesten Tag seit 44 Jahren. Nach Angaben der Meteorologiebehörde lag die Höchsttemperatur am Mittwoch bei 9,8 Grad – elf Grad unter dem Normalwert für Januar. Mit der Kälte einhergehender Nebel behinderte den Luft- und Bahnverkehr.
Quellen: PRAVDA-TV/AlJazeera/Reuters/dpa/SpiegelOnline/NASA vom 05.01.2013
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