Naturschützer zeigten sich am Donnerstag in Hongkong empört über ein Bild, welches das Dach einer Fabrik zeigt, das mit tausenden von frisch abgetrennten Haifischflossen bedeckt war. Ihrer Meinung nach gehört der „barbarische“ Handel verboten.
Die südchinesische Stadt Hongkong ist einer der weltgrößten Märkte für Haifischflossen, welche für eine teure Suppe benutzt werden, die gerne bei chinesischen Banketts auf-getischt wird und die von vielen Asiaten als eine seltene Delikatesse geschätzt wird. Der Aktivist Gary Stokes, der die Stätte besucht hat, schätzt, dass auf dem Fabrikdach zwischen 15.000 und 20.000 Haifischflossen zum Trocknen ausgebreitet lagen. Offenbar wollte man sich auf eine stärkere Nachfrage während des chinesischen Neujahrs im kommenden Februar vorbereiten.
„Das war ein schwerer Schock“, sagte der Aktivist der Umweltschutzgruppe Sea Shephard zur AFP. Dies sei das erste Mal, dass man eine so große Menge von Haifischflossen an einem einzigen Ort gefunden habe. „Das ist der symbolischste und brutalste Teil der Industrie: Da wird dem Hai die Rückenflosse abgehackt und der Rest des Tieres wieder ins Wasser zurückgeworfen.“
Stokes glaubt, dass Händler die Flossen nicht mehr auf dem Bürgersteig trocknen, sondern vermehrt auf Dächern, um so dem öffentlichen Ärger den Wind aus den Segeln zu nehmen. Kampagnen gegen den Konsum von Haifischflossen haben in den vergangen Jahren nämlich bereits Wirkung gezeigt: Wichtige Hotelketten haben sich bereits entschieden, die Suppe in Hongkong von der Speisekarte zu streichen. Die Flug-gesellschaft Cathay Pacific kündete im September sogar an, dass sie künftig auf ihren Frachtflügen keine Haifischprodukte aus nichtnachhaltigen Quellen mehr mitnehmen würde.
Stokes forderte die Behörden von Hongkong auf, den Handel zu verbieten. „So lange die Haie nicht geschützt werden, wird die Nachfrage weiter anhalten.“ Laut der Umwelt-schutzgruppe WWF werden jedes Jahr 73 Millionen Haie getötet. Hongkong importierte in den vergangenen Jahrzehnten jährlich rund 9000 Tonnen Haifisch. Gleichzeitig ist die Zahl der gefährdeten Haifischarten von 15 im Jahre 1996 auf über 180 im Jahre 2010 geschnellt.
Es war nicht klar, wem die tausenden unverarbeiteten Haifischflossen auf dem Dach gehören, da sie unbeaufsichtigt waren, als sie ein AFP-Journalist am Donnerstag besuchte. Eine Sprecherin des Umweltschutzamts sagte zur AFP, dass die Behörden nichts tun konnten, weil die Flossen auf einem privaten Grundstück waren.
Kommentar: Chinesische Behörden konnten nichts tun? Chinesische Behörden verhaften Blogger und zensieren Nachrichten, riecht eher nach, sie wollen nichts tun.
Quelle: German.China.Org vom 05.01.2013
Weitere Artikel:
Operation “Cage”: Interpol beschlagnahmt 8.700 geschützte Tiere
Es stinkt – Tiere können weder auf Politiker noch auf Verbraucher hoffen