Atomkonflikt: Japan späht Nordkorea aus

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Vor dem Hintergrund neuer Spannungen mit Nordkorea hat Japan zwei Spionage-Satelliten ins All geschossen. Die Kommunisten in Pjöngjang wollen ihr Atomwaffenprogramm forcieren.

Wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete, startete eine Rakete mit den beiden Satelliten an Bord vom Weltraumbahnhof Tanegashima im Süden Japans ins All. Es handele es sich um einen Radarsatelliten, der Objekte am Boden auch durch Wolken hindurch und in der Nacht entdecken könne, sowie um einen optischen Satelliten. Dieser sei in der Lage, selbst nur 40 Zentimeter große Gegenstände zu erkennen, berichtete Kyodo weiter. Japan verfügt bereits über vier Spionage-Satelliten und will sein Netz vor allem ausbauen, vor allem um Nordkorea zu beobachten.

Das kommunistische Regime in Pjöngjang ergeht sich weiter in Säbelrasseln, nachdem der UN-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen das Land einstimmig ausgeweitet hat. Anlass war ein Raketenstart Nordkoreas im Dezember. Die USA und andere Staaten werfen Nordkorea vor, damit einen verdeckten Test für die Entwicklung von Interkontinental-raketen unternommen zu haben, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden könnten. Damit habe das Land gegen geltende UN-Resolutionen verstoßen.

Nordkorea erklärte hingegen, man habe einen Satelliten zu friedlichen Zwecken ins All bringen wollen. Als Reaktion auf den UN-Sanktionsbeschluss drohte Pjöngjang mit dem Ausbau seines Atomarsenals sowie mit neuen Raketen- und Nukleartests, die gegen die USA gerichtet seien. Machthaber Staatschef Kim Jong Un ordnete bei einem Treffen mit Spitzenvertretern aus Verteidigung und Außenpolitik laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA „umfassende und erhebliche Maßnahmen“ an.

Das Volk fordere einen dritten Atomtest, kommentierte die offizielle Zeitung „Rodong Sinmun“. „Die Forderung des Volkes ist, dass wir sogar etwas Größeres als einen Nukleartest unternehmen sollten“, hieß es weiter. Was damit gemeint sein könnte, ist unklar. Südkorea hat Plöngjang bereits mit Krieg gedroht, sollte es sich an den neuen UN-Sanktionen beteiligen.

Nordkorea hatte bereits 2006 und 2009 je einen Atomtest unternommen und wurde deshalb mit UN-Strafmaßnahmen belegt. Die sogenannten Sechser-Gespräche über eine Beendigung des nordkoreanischen Nuklearprogramms hatte Pjöngjang im April 2009 für beendet erklärt. Die als Verbündete Nordkoreas geltende Volksrepublik China hatte das Regime angesichts der neuen Eskalation jüngst aufgefordert, zu den Sechs-Länder-Gesprächen zurückzukehren. Teilnehmer sind noch die USA, Japan, Südkorea und Russland.

Quellen: dpa/dpad/Reuters/Deutsche Welle vom 27.01.2013

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