Seit Juni existiert eine Studie im Auftrag des Ministeriums, die vor Mineralöl-Rückständen in Lebensmitteln warnt. Doch das Ministerium habe diese zurückgehalten, kritisiert die Verbraucherorganisation Foodwatch. Es ist völlig unklar, warum die zuständige Ministerin damit nicht im Zug der Entdeckung von Mineralöl in Schokolade-Adventskalendern an die Öffentlichkeit gegangen ist.
Die Gefahr, die von Lebensmittelverpackungen ausgeht, ist größer als in der Bevölkerung bekannt und das Bundesverbraucherministerium ist an diesem Unwissen der Verbraucher nicht ganz unschuldig. Am Montag verwies die Verbraucherschutz-organisation Foodwatch auf eine Studie des Ministeriums, die „deutliche“ Spuren von Mineralölen in Lebensmitteln entdeckt hatte. 119 Lebensmittel, die in Kartons verpackt waren, waren Grundlage der Studie, so die AFP.
Eine wichtige Studie, die das Verbraucherministerium aber nicht, wie es notwendig gewesen wäre, gut ersichtlich präsentierte, sondern vielmehr auf einer versteckten Seite der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) veröffentlicht hatte, kritisierte Foodwatch. Nicht einmal der Bericht der Stiftung Warentest über Mineralrückstände in der Schokolade von Weihnachtskalendern hatte dem Bundesverbraucherministerium als Anlass gereicht, auf die eigene Studie zu verweisen.
Die Studie des Ministeriums kam zu dem Ergebnis, dass die Konzentration der unerwünschten Stoffe in Recyclingpapieren „kaum ausreichend gesenkt werden“ könnte, zitiert die AFP aus dem Bericht. „Die enorme Vielfalt“ der auf Lebensmittel übergreifenden Stoffe hat der Studie zufolge „keine verlässliche Bestätigung der lebensmittelrechtlichen Konformität und Unbedenklichkeit“ zugelassen. Eine Zwischenschicht zwischen Karton und Lebensmittel sei daher notwendig. Informationen, die für den Verbraucher von großem Interesse sein dürften, aber nicht ausreichend kommuniziert worden sind.
Ilse Aigners Ministerium ist sich jedoch keiner Schuld bewusst. Die Studie sei „längst bekannt“ gewesen und online abrufbar, so das Ministerium. „Dass Verpackungsmaterial durch Mineralöl belastet sein kann, ist hinlänglich bekannt.” Aus diesem Grund arbeite man derzeit auch an entsprechenden Verordnungen, um die Übertritte der Mineralöl-Rückstande aus Verpackungen auf die Lebensmittel zu reduzieren. Die Forscher der Studie selbst gingen weiter. Sie hatten geraten, ein Gesetz zu beschließen, das eine Zwischenbeschichtung zwischen Verpackung und Inhalt vorschreibe.
Fazit: Waas? „längst bekannt“??? Wir hören zum ersten Mal davon, aber wenn ich mich an meine Vergangenheit bei einer Siebdruckerei für Textilien in Deutschland erinnere und weiss welche Giftstoffe verwendet werden um die Siebe, mit denen die Motive aufgedruckt, welche Plastisolfarben auf die Oberfläche gedruckt und mit Sprühkleber von innen fixiert werden und weiss, dass diese Stoffe zum Großteil auch aus Mineralöl gewonnen werden…na dann, guten Appetit und schönes T-Shirt 😉
Quellen: PRAVDA-TV/Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten vom 04.12.2012
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Lebensmittelverpackungen aus Altpapier geben deutlich mehr unerwünschte Stoffe an die verpackten Lebensmittel ab als bisher in der Öffentlichkeit weithin angekommen. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch verwies in Berlin auf eine Studie des Bundesverbraucherschutzministeriums, laut der sich „deutliche“ Spuren von Mineralölen in den Lebensmitteln fanden. Die Forscher hatten 119 Lebensmittel untersucht, die in Kartons aus Altpapier eingepackt waren.