Man hört es nicht mit dem bloßem Ohr, dennoch sind die Geräusche da: Die Erde schwingt beständig vor sich hin – in etwa 60 Tonlagen. Dabei ist sie elf Oktaven zu tief, als dass das menschliche Ohr die Töne wahrnehmen könnte.
Wissenschaftler der Universität Stuttgart zeichnen die Erdschwingungen auf. In der Nähe von Schiltach im Schwarzwald haben sie zu diesem Zweck in einer alten Silbermine empfindliche Sensoren installiert.
Das Schwarzwaldobservatorium
Die Wissenschaftler arbeiten in der Mine unter guten Bedingungen, erklärt Rudolf Widmer-Schnidrig vom Schwarzwaldobservatorium: „Unsere Geräte zeichnen kleinere Signale auf als anderswo, weil die Umgebung thermisch stabiler ist und unter Luftdruck ruhig gehalten wird.“ An anderen Orten der Welt werden ähnliche Aufzeichnungen gemacht. Damit machen sich die Wissenschaftler ein Bild vom Erdinneren und prüfen, wie lange ein Signal von einer Station zur nächsten braucht.
Ständig in Bewegung
Sicher ist: Die Erde ist ständig in Bewegung – angeregt durch Bewegung in den Weltmeeren oder in der Atmosphäre. Bei Stürmen auf hoher See etwa ändert sich der Druck des Wassers auf den Meeresgrund. So registrieren die Wissenschaftler im Schwarzwaldobservatorium, wenn sich auf der Südhalbkugel ein Sturm zusammenbraut.
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Quellen: NASA/wissen.dradio.de vom 14.12.2012
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