Erdbeben richten besonders auf Kreuzungen großen Schaden an – und zwar auf Kreuzungen von tektonischen Platten im Erdinneren.
Forscher der Universität von Sydney haben herausgefunden, dass überall dort das Risiko für ein Starkbeben besonders hoch ist, wo Bruchzonen im Ozeanboden auf eine Platten-grenze treffen. Sie haben weltweit 59 solcher Kreuzungen (rote Stellen) identifiziert und in einer Risikokarte eingetragen. In den letzten hundert Jahren seien 13 der 15 stärksten Beben in einer dieser Zonen aufgetreten, von den weniger starken die Hälfte. Dazu gehörte auch das im März 2011 in Japan, das zum Tsunami führte.
Die Forscher wollen jetzt neue Risikokarten erstellen, denn die alten berücksichtigen nur Beben, die in eher kurzer Folge aufgetreten sind. In der Bebenregion in Japan war jedoch seit hundert Jahren nichts passiert.
„Wir sehen das 87% der letzten 15 größten Erdbeben (8.6 Magnitude und größer) und die Hälfte der 50 großen Beben (8.4 und größer) im vergangenen Jahrhundert an diesen Kreuzungen aufgetreten sind,“ sagt Dietmar Müller, Forscher an der Universität von Sydney.
Noch wissen die Forscher nicht genau, warum die tektonischen Kreuzungen so anfällig für Starkbeben sind. Sie vermuten aber, dass sich die Platten verhaken, sich Spannung aufbaut und sich diese dann plötzlich entlädt.
Quellen: PRAVDA-TV/Müller und Landgrebe/wissen.dradio vom 05.12.2012
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