Downgrade-Hammer für ESM und EFSF: Moody’s stuft die beiden Euro-Rettungsfonds herab. Ausblick negativ. Ist der Ramsch-Status nur noch eine Frage der Zeit? Moody’s: Downgrade wegen Frankreich.
Es kam wie von Insidern erwartet – aber die Polit-Junta in Brüssel und Luxemburg dürfte dennoch einigermaßen überrascht sein: Die Ratingagentur Moody’s hat am Freitagabend die Bewertungen für den Euro-Rettungsschirm ESM und den Euro-Rettungsfonds EFSF gesenkt. Für beide liege das Rating nun bei Aa1 nach Aaa. Der Ausblick sei negativ.
Hintergrund sei die jüngste Herabstufung von Frankreich. Damit kommen auch die Rettungsvehikel der Eurozone unter Beschuss der Rating-Agenturen. Manch einer wähnt schon, dass sie bald Ramsch-Status haben werden, weil Deutschland allein die Bonität seiner Euro-Mitglieder nicht mehr aufrecht erhalten kann. Zwar liegt der Fokus auf dem von der Pleite bedrohten Griechenland oder dem seit Monaten auf den Rettungsschirm schielenden Spanien. Doch Frankreich als zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone gilt als heimliches Sorgenkind des Währungsraums.
Das Land kämpft gegen steigende Arbeitslosigkeit und einen Niedergang des Industrie-sektors an. Die Entscheidung sei nicht nachzuvollziehen, erklärte der Chef von ESM und EFSF, Klaus Regling. Moody’s trage dem außergewöhnlichen festen institutionellen Rahmen, der politischen Rückendeckung sowie der Kapitalstruktur nicht ausreichend Rechnung.
Es wird erwartet, dass weitere Herabstufungen folgen. Damit müssen institutionelle Investoren zweimal überlegen, ob sie ihr Geld in die Rettung des Euro investieren wollen.
Nicht beeindrucken wird dies die Euro-Staaten: Sie sind beim ESM zum Zwangs-investieren verpflichtet, unabhängig vom Rating.
Quellen: Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten//MMnews vom 01.12.2012
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