Kanada entzieht früherem Nazi-Kollaborateur die Staatsbürgerschaft

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Kanada hat einem 88-jährigen ehemaligen Nazi-Kollaborateur die Staatsbürgerschaft entzogen. Wie das Einwanderungsministerium am Freitag (Ortszeit) mitteilte, kann der in der Ukraine geborene Helmut Oberlander, dessen Fall 1995 bekannt geworden war, noch Berufung vor dem Obersten Gericht des Landes einlegen. Grundlage für den Entzug der Staatsbürgerschaft ist demnach eine Ende September von der Regierung unterzeichnete Anordnung.

Kanada hatte dem Sohn deutschstämmiger Eltern bereits 2007 die kanadische Staatsbürgerschaft aberkannt, nachdem er schuldig gesprochen worden war, bei seiner Einreise nach Kanada falsche Angaben zu seiner Nazi-Vergangenheit gemacht zu haben. Oberlander verschwieg demnach, dass er im Zweiten Weltkrieg dem Einsatzkommando 10a angehörte, das in der besetzten Sowjetunion Massenmorde verübte. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum betrachtet Oberlander als „einen der zehn weltweit am meisten gesuchten NS-Kriegsverbrecher“.

Ein kanadisches Berufungsgericht forderte die Regierung 2009 jedoch auf, ihre Entscheidung zu überprüfen, da Oberlander angegeben hatte, dem Kommando wegen seiner Deutsch- und Russischkenntnisse zwangsweise zugeordnet worden zu sein. Er habe außerdem nur als Dolmetscher gearbeitet. Diese Überprüfung sei nun erfolgt „und die Regierung steht zu ihrer Entscheidung, Oberlander die Staatsbürgerschaft abzuerkennen“, sagte eine Ministeriumssprecherin.

Quelle: APA/derStandard.at vom 29.12.2012

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