Die türkischen Zeitung „Today’s Zaman“ schreibt, dass Ermittler 20 Jahre nach dem Tod des Präsidenten Turgut Özal (Foto: Januar 1993 als amtierender Präsident) neue Hinweise auf einen Giftmord entdeckt haben. Die Leiche war im Oktober exhumiert worden. Die Zeitung berichtet unter Berufung auf Mitarbeiter des Forenischen Instituts, es seien vier verschiedene Giftstoffe gefunden worden. Darunter seien das Insektengift DDT und der radioaktive Stoff Polonium. Mit Polonium sei der Körper des Präsidenten geschwächt worden.
Turgut Özal war von 1989 bis zu seinem Tod 1993 Staatspräsident der Türkei. Als Todesursache wurde damals Herzversagen genannt – eine Obduktion gab es nicht.
Özal galt als Gegner der mächtigen türkischen Armee. Umstritten in bestimmten Kreisen war er auch, weil er in der Kurdenfrage grundsätzlich Kompromissbereitschaft signali-sierte. Angeblich gab es unter ihm Geheimgespräche mit der heute verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.
Sie kämpft seit fast drei Jahrzehnten für einen eigenen Kurdenstaat. Dabei wurden bislang mehr als 40.000 Menschen getötet.
Link zum Artikel der „Today`s Zaman“ Zeitung.
Quellen: Reuters/wissen.dradio.de vom 24.11.2012
Weitere Artikel:
Giftmord?: Exhumierung Arafats begonnen
Israel gesteht Mord an PLO-Vize im Jahr 1988
Fall Barschel – Neue Spur führt zum Mossad