Spanische Polizei: „Bürger, vergebt uns, dass wir die Banker und Politiker nicht verhaftet haben!“

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Auch die spanische Polizei ist von den Ausgabenkürzungen der Regierung betroffen. Am Samstag kamen bei einem Aufmarsch in Madrid tausende Polizisten aus ganz Spanien zusammen. Sie drohten unverhohlen der Regierung und riefen: Ihr werdet uns noch brauchen!

(Foto: Am Mittwoch war es in Madrid im Rahmen eines Generalstreiks zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei gekommen. Nun gingen die Polizisten selbst auf die Straße)

Am Samstag kamen tausende Polizisten aus ganz Spanien zu einem Aufmarsch in Madrid zusammen, der von der größten Polizeigewerkschaft des Landes organisiert wurde. Sie protestierten gegen den Sparkurs der Regierung. Denn dieser sieht auch für die Polizei Einschnitte bei den Gehältern vor. Auf ihrem Weg zum Innenministerium pfiffen und skandierten die Teilnehmer gegen die geplanten Sparmaßnahmen.

Überall sah man die Fahnen der Polizeigewerkschaft und Transparente mit Aufschriften wie: „Gegen die Kürzungen. Alle Polizisten gemeinsam.“ Auf einem Transparent war zu lesen: „Bürger! Vergebt uns, dass wir die wirklich Verantwortlichen für die Krise nicht festnehmen: die Banker und Politiker“.

Die spanische Regierung hat harte Ausgabenkürzungen beschlossen, die bis 2014 rund 150 Milliarden Euro einsparen sollen. Bereits letzte Woche hatten tausende Spanier dagegen demonstriert. Die Sparmaßnahmen sind die Bedingung für einen Rettungskredit der EU für die angeschlagenen Banken des Landes. Die Polizisten sind jedoch nicht nur um ihren Lohn besorgt, so Russia Today.

Ein Gewerkschaftssprecher beschwerte sich über schlechte Arbeitsbedingungen, mangel-hafte Ausrüstung und einen geplanten Personalabbau um 15.000 Mann. Sicherheit müsse die Priorität der Regierung sein. „In sozial angespannten Zeiten brauchen wir eine angemessene polizeiliche Antwort“, warnte er.

Quelle: Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten vom 18.11.2012

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