Kurz vor Beginn des Kongresses der chinesischen KP am Donnerstag, der den Wechsel an der Spitze einleiten soll, häufen sich in China die Proteste gegen Pekings Herrschaft in Tibet. Nach der Selbstverbrennung eines tibetischen Künstlers gingen in Nordwestchina tausende Tibeter auf die Straße.
Der 24-jährige Dorjee Lhundup hatte sich am Sonntag vor einer Menschenmenge nahe des Klosters Longwu (Provinz Qinghai) mit Benzin übergossen und angezündet, wie am Montag die exiltibetische Regierung aus Indien berichtete. Er habe gegen die Verfolgung der Tibeter protestiert und die Rückkehr des Dalai Lama gefordert.
Mehr als 60 Tibeter haben sich in den vergangenen zwei Jahren aus Protest selbst verbrannt. Die Häufung solcher Vorfälle in den vergangenen Wochen veranlasste UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay am Freitag zu einer öffentlichen Kritik an Pekings Tibet-Politik.
China reagierte scharf. „Wir haben unsere äußerste Unzufriedenheit und unsere entschiedene Ablehnung übermittelt“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Hong Lei, am Montag in Peking. „Die meisten Menschen in den tibetischen Gebieten sind zufrieden mit ihren derzeitigen Lebensbedingungen.“
Pillay hatte sich in einer Erklärung besorgt über „fortdauernde Berichte über Gewalt an Tibetern geäußert, die Grundrechte wie das Recht auf freie Meinungsäußerung, Versammlungsfreiheit und Religionsfreiheit ausüben“ wollten, wie auch über die „Unterdrückung der kulturellen Rechte der Tibeter“.
Der Dalai Lama sagte am Montag in Japan, der designierte neue Partei- und künftige chinesische Staatschef Xi Jinping werde keine Wahl haben, als nach den wirtschaftlichen Reformen seiner Vorgänger nun auch politische einzuleiten. Der Rückgriff der Staats-macht auf Gewalt widerspreche deren Ziel, eine „harmonische Gesellschaft“ zu schaffen. Xis Frau Peng Liyuan ist praktizierende Buddhistin.
Quellen: dpa/APA/derStandard.at vom 05.11.2012
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Ich muss zugeben, dass jedes Mal ich über Tibet Berichte lese, rege ich mich auf. Diese Bauerntheater läuft seit 1945 wenn nicht sogar früher. Am besten wird in „Fighting Dirty“ von Peter Harclerode unten „Tibet 1956-1974“ beschrieben. Nur einige Punkte. Der jetziger Dalai Lama fragte nach dem II Weltkrieg, Tibet in der UN aufzunehmen. Briefe gingen an Indien und UK. sie wurden nicht beantwortet nur mündlich gesagt, es ging nicht weil China nie es zugelassen wurde. Diese China von Chiang Kai Shek war unsere Verbündete, war nicht die „kommunistische“ von Mao. Wenn die USA die Bühne betraten versuchten sie mit den üblichen CIA Methoden, Tibetische-Söldner Ausbildung und Destabilisierung (siehe Syrien etc.). Ging auch daneben. Tibet war nicht das Paradies, die und verkauft wird, tiefste Mittelalter. Ich habe die Zahlen vergessen aber gab: 5% Sklaven, ca.70 der Bevölkerung war so ähnlich wie früher in Russland Leibeigene, dann kamen die Mönche und Adel, die das Sagen hatten und trotz Lächeln sehr brutal waren. In Exil nach Indien sind sie gegangen, nicht das Volk. Das weiter zu erzählen, ist zu kompliziert und ich habe die Zeit nicht dazu. Aber noch was, der Dalai Lama bekommt seit 1967 von CIA ca.1.5 Millionen Dollar jährlich Gehalt. Leider so tragisch wie auch sei, die Welt ist voll mit nützlichen Idioten, die sich für Ideologien vereinnahmen lassen und für 100 Dollar im Monat wie in Syrien und Libyen zum Beispiel, oder mit falsche Versprechen sich für unsere dreckige Politik und aus falsch verstandene Religiosität, ihr Leben opfern.