Forensische Mediziner aus Russland, die an der Exhumierung von Ex-Palästinenserführer Jassir Arafat im Westjordanland teilnehmen werden, und ihre Kollegen aus der Schweiz und Frankreich, sind auf Drängen der Ortsbehörden von der Presse isoliert.
Das erfuhr RIA Novosti am Montag aus den russischen Delegationskreisen. Drei Experten aus Russland, die am Vortag in Ramallah eingetroffen worden seien, würden ständig von einem palästinischen Vertreter begleitet, der jegliche Kontakte zur Presse unterbinde. „Die palästinensische Seite reagiert äußerst schmerzhaft auf beliebige Versuche von Reportern, mit Experten zu sprechen“, hieß es.
Arafat soll am Dienstag, dem 27. November, zur Überprüfung des Giftmordverdachts exhumiert werden, teilte der Chef der palästinensischen Kommission zur Aufklärung der Todesursache des vor acht Jahren gestorbenen Arafat, Tawfik Tirawi, am vergangenen Wochenende in Ramallah mit. Zuvor war die Öffnung des Grabes in Ramallah zur Entnahme von Proben für Montag geplant gewesen. Gründe für die Verschiebung nannte Tirawi nicht.
Experten aus Frankreich, der Schweiz und Russland sollen an der Probenentnahme der sterblichen Überreste beteiligt sein. Danach soll Arafat noch am selben Tag mit militärischen Ehren wieder bestattet werden.
Arafat war im November 2004 in einem Militärkrankenhaus bei Paris im Alter von 75 Jahren gestorben. Seither hält sich bei vielen Palästinensern der Verdacht, Erzfeind Israel habe den Widersacher vergiftet. Dieser Verdacht verstärkte sich noch, als Schweizer Experten im Juli an der Unterwäsche Arafats, die er kurz vor seinem Tod getragen hatte, Spuren der radioaktiven Substanz Polonium-210 nachgewiesen hatten.
Quellen: AFP/Ria Novosti vom 26.11.2012
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