Tausende Menschen haben in mehreren arabischen Ländern gegen Israels Luftangriffe auf den Gazastreifen protestiert.
In den Hauptstädten Kairo und Tunis versammelten sich zahlreiche Demonstranten und forderten die Freiheit der Palästinenser. Die Regierungen in Ägypten, Tunesien und dem Iran sicherten den Menschen im Gazastreifen ihre Unterstützung zu. Die USA und die Türkei äußerten die Sorge, dass die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern die Aussicht auf Frieden in der Region gefährde. Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon rief beide Seiten zu einem Ende der Gewalt auf.
Seit Mittwoch schlagen in Israel und im Gazastreifen Raketen ein. Inzwischen sind dabei 31 Palästinenser und drei Israelis getötet worden.
Die israelische Armee beschleunigte die Vorbereitungen auf eine mögliche Boden-offensive im Gazastreifen. Ein Militärsprecher sagte, in der Region habe man eine militärische Sperrzone errichtet. Außerdem hat das Kabinett zugestimmt, dass bis zu 75.000 Reservisten einberufen werden können.
Vorbereitung für Bodenoffensive: Straßen um Gazastreifen gesperrt
Israelische Kampfflieger haben am Samstag Regierungsgebäude der Hamas in Gaza bombardiert. Attackiert wurden das Büro des Ministerpräsidenten Ismail Haniyeh sowie eine Polizeizentrale, teilte die Hamas mit. Ein israelischer Militärsprecher bestätigte den Angriff auf Hanijehs Büro. Dort hatte dieser am Freitag noch den ägyptischen Ministerpräsidenten Hisham Kandil empfangen.
Offenbar in Vorbereitung einer Bodenoffensive hat Israel am Freitagabend alle großen Verkehrsadern um den Gazastreifen abgesperrt. Die Straßen befänden sich jetzt in einem „geschlossenen Militärgebiet“ und seien für den Zivilverkehr gesperrt, sagte ein Armeesprecher. AFP-Reporter berichteten, dass die Armee entlang dem Gazastreifen bedeutende Truppenkontingente und schweres Militärmaterial zusammenziehe.
Ein ranghoher Regierungsbeamter sagte, dass Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Abend im Verteidigungsministerium in Tel Aviv sein Sicherheitskabinett versammelt habe. Bei der Sitzung gehe es um eine mögliche Verstärkung des Militärangriffs.
75.000 Reservisten
Wie Kabinettssekretär Zvi Hauser am Freitag mitteilte, wird die Mobilisierung von bis zu 75.000 Reservisten für einen Einsatz gegen die radikalislamische Palästinenser-organisation Hamas angestrebt.
Israel begann am Freitag mit der Mobilisierung von 16.000 Reservisten zur Stärkung des Einsatzes „Säule der Verteidigung“ gegen die Hamas. Später kündigte ein Sprecher von Verteidigungsminister Ehud Barak weitere Mobilisierungen an. Dem 75.000-Mann-Vorschlag müssen noch alle Kabinettsmitglieder zustimmen. Am Donnerstag hatte das Kabinett die Einberufung von bis zu 30.000 Reservisten gebilligt.
Quellen: APA/derStandard.at/AFP/wissen.dradio.de vom 17.11.2012
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