Nutzerkonten des israelischen Vizepremiers Silvan Shalom bei zahlreichen Diensten sind offenbar von Hackern übernommen worden. Wie memeburn berichtet, soll es seine Accounts bei Twittter, Facebook, Youtube, Picasa und Linkedin ebenso wie sein E-Mail-Konto bei Gmail sowie sein persönliches Blog getroffen haben. Eine propalästinensische Hackergruppe namens „Z Company Hacking Crew“ (ZHC) hat sich bereits zu der Aktion bekannt.
Während Shaloms Facebook-Seite wohl bereits vom Netz genommen wurde, ist der gekaperte Twitter-Account noch aktiv. Die Hacker verbreiteten darüber Tweets, die mit Hashtags wie „#GAZA“ und „#FREEPALESTINE“ zu einem Ende der Kampfhandlungen im Gaza-Streifen aufrufen und gegen Israel austeilen – unter anderem wird Premierminister Benjamin Netanjahu als Psychopath bezeichnet.
Auch auf Youtube zeigt sich ein ähnliches Bild, die Hacker setzten ein Banner auf den Account und posteten bislang zwei Antikriegsvideos (Bild). Auf ihrem eigenen Twitteraccount kündigte die Gruppe auch an, im Laufe des Mittwochs persönliche Dokumente und andere „interessante Sachen“ des Vizepremiers veröffentlichen zu wollen, die ihnen offenbar beim Hack in die Hände gefallen sind.
Mit der Operation Israel (#opisrael), die das Hacker-Kollektiv Anonymous ausgerufen hat, will die ZHC-Gruppe aber nichts zu tun haben. In mehreren Tweets verlautete von ZHC, zwar gelegentlich mit Anonymous zusammenzuarbeiten, die Hacks gegen den Vizepremier seien aber unabhängig gelaufen. Ihre Aktion sei ein Akt der Solidarität mit Palästina und richte sich gegen israelische Aggressionen.
Insgesamt steht Israel seit Beginn der Auseinandersetzungen in Gaza im Web unter Beschuss. Unter anderem hatten pakistanische Hacker Websites populärer Unternehmen gehackt und für die Verbreitung anti-israelischer Statements genutzt. Anonymous will laut eigenen Angaben mehr als 600 israelische Websites gehackt und die Datenbanken des israelischen Außenministeriums und der Bank von Jerusalem gelöscht haben. Berichte sprechen gar von etwa 44 Millionen Attacken auf israelische Regierungssites, wovon wohl aber nur wenige erfolgreich bislang erfolgreich waren.
Quelle: heise.de vom 21.11.2012
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