Die Staatsschulden in der Eurozone sind alleine vom ersten auf das zweite Quartal 2012 um 2,9 Prozentpunkte gestiegen. In der gesamten EU stiegen die öffentlichen Schulden sogar noch stärker.
Der öffentliche Schuldenstand in Europa ist im Laufe dieses Jahres noch weiter angestiegen. Im zweiten Quartal stieg die Verschuldung in der Eurozone gemessen am Bruttoinlandsprodukt auf 90 Prozent. Noch im ersten Quartal hatte die Staats-verschuldung der Euroländer durchschnittlich 87,1 Prozent betragen. Dies teilte nun die Statistikbehörde der EU (Eurostat) mit.
Die Staatsschulden stiegen durchschnittlich auch bei allen 27 EU-Staaten. Im zweiten Quartal lag die Verschuldung gemessen an der Wirtschaftsleistung bei 84,9 Prozent. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,5 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal. Damit verschuldete sich die EU deutlich stärker als in den Maastricht-Kriterien vorgesehen.
Schon für das vergangene Jahr stellte Eurostat einen Anstieg der Staatsschulden fest. Trotz steigender Einnahmen sind die Schulden in den vergangenen drei Jahren gewachsen. Verantwortlich dafür sind die Mehrausgaben zur Krisenbekämpfung.
Quellen: mises.org/Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten vom 25.10.2012
Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Die Staatsschuldenproblematik wird in den nächsten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen. Vor der Finanzkrise galten Staaten / Staatsanleihen als sicherer Hafen in der Geldanlage. Seither hat sich diese Auffassung bereits geändert. Die einzelnen Staatsschuldenquoten der jeweiligen Länder kann / darf man nicht miteinander vergleichen. Sicherlich ist ein Vergleich bzgl. der Höhe sinnvoll, jedoch hat dies keine Aussagekraft über die Gefahr der jeweiligen Höhe. Ab einer gewissen Höhe können Staaten nicht mehr auf die Schulden reagieren vielmehr werden sie von den Schulden regiert … dies läuft solange bis das Vertrauen der Anleger endgültig verloren ist – anhand der Zinsen kann man dies beobachten. Am Ende geht der jeweilige Staat in die Insolvenz. Das Staaten zahlungsunfähig werden ist Gang und Gebe. In der Geschichte gab es mehr Staatsbankrotte als Beispiele von Staaten, welche ihre Schulden erfolgreich reduzierten. Ab wann der Zenit bei den Schulden überschritten ist, ist vom Vertrauen der Anleger abhängig. Dieses Vertrauen ist von der Wirtschaft (Vermögen der Volkswirtschaft, Wirtschaftspolitik) vom Wirtschaftsumfeld sowie von der Art der Verschuldung abhängig. Japan hat z.B. über 200 Prozent an Staatsverschuldung, für Japan ist dies aktuell keine gute Ausgangslage aber auch noch kein Problem (viel Handlungsspielraum, Deflationsphasen bzw. interne Verschuldung). Auf der anderen Seite wurden die meisten Länder bei solch eine Staatsschuldenquote bereits insolvent sein.