Louisiana Sinkloch: Unbekanntes Material in Kaverne – Seismik in Salzdom – Areal instabil

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Das Sinkloch im südlichen Teil des US-Bundesstaates Louisiana hat an Größe zugenommen. 75% der Oberfläche sind mit Dieselöl bedeckt, da die Kaverne unter dem Sinkloch eine Bruchstelle aufweist, wo von irgendwo das Dieselöl einströmt – die Kaverne war leer und füllte sich mit Schlamm. Entlang des Flusses „Grand Bayou“ tauchen immer mehr Gasblasen (siehe links Markierungen auf den Karten) im Wasser auf. Offizielle Stellen sprechen von einem natürlich Vorgang, dass Methan austritt, doch ist es nicht eher eine logische Zunahme an merkwürdigen Ereignissen rund um das Sinkloch?

Am 03. Oktober hat das Gesundheitsministerium von Louisiana veröffentlicht, dass alle Einwohner die Gegend meiden sollen, da der Austritt von Methan Typ (Entflammbarkeit und Explosivität) erreicht hat. Die Einwohner sollen die Gegend verlassen eine dringende „Sanierung“ ist nötig. Sanierung? Die wissen doch noch nicht mal was wirklich im und unter dem Salzdom los ist, selbst wenn sie es wissen, dann sind wir die letzten die es erfahren.

Déjà-vu?

Am frühen Morgen des 20. November 1980 suchten Mitarbeiter der Erdölfirma Texaco wie gewohnt nach Ölvorkommen unter dem Lake Peigneur im Bundesstaat Louisiana. Doch dann stand plötzlich die Bohrmaschine still. Mitarbeiter versuchten noch den 35 Zentimeter dicken Bohrkopf mit allen Mitteln freizubekommen, schafften es jedoch nicht. Immer wieder hörten sie sonderbare Geräusche aus den Tiefen des Sees.

Es geschah, womit niemand gerechnet hatte: Der 45 Meter hohe Bohrturm neigte sich zur Seite. Die Arbeiter konnten sich gerade noch aufs Festland retten, bevor sie Zeugen einer Katastrophe wurden. Im 500-Hektar grossen und drei Meter tiefen See tat sich ein Loch auf, welches das Seewasser mit in die Tiefe sog.

Mehrere hundert Meter tief unter dem See bekamen Arbeiter des Salzbergwerks «Diamond Crystal Mine» nasse Füsse. Der Bohrkopf hatte einen Minenschacht angebohrt, das eintretende Wasser löste das Salz auf. Die 55 Mitarbeiter der konnten sich gerade noch mit Minenfahrzeugen und Liften an die Erdoberfläche retten.

Der Lake Peigneur hatte sich in einen Abgrund verwandelt, der ein Motorboot, elf Lastkähne und das dazugehörige Ladedock sowie eine zweite Bohrplattform verschlang. Das Loch riss auch einen Parkplatz, mehrere Traktoren, einen Wohnwagen und vier voll beladene LKW in die Tiefe, sowie 26 Hektar der Halbinsel Jefferson Island und ihres botanischen Gartens. Als ob ein Stöpsel entfernt wurde, lief das Wasser aus dem See ins Loch ab und vergrösserte dieses ständig.

Nach nur drei Stunden war der See grösstenteils in den Tiefen der Mine verschwunden. Die Strömung war so stark, dass sich sogar die Fliessrichtung des Delcambre-Kanals, welcher Wasser des Lake Peigneur in den Golf von Mexiko leitet, umkehrte: Salzwasser floss in den See.

(Foto: Durch bis zu 120 Meter hohe Geysire tritt Luft aus den Minenschächten aus)

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Die Minenschächte stürzten ein, wodurch sich der Seeboden absenkte. An der Stelle, wo der Kanal aus dem See austrat, entstand während ein paar Tagen der mit 50 Metern grösste Wasserfall, der es jemals in Louisiana gegeben hatte.

Was hat das mit dem Sinkloch in Bayou Corne zu tun? Nun, zuerst waren es drei Gasblasen im Wasser, dann 30 und vor einigen Tagen hat sich ein US-Senator geäußert, dass plötzlich Gasblasen im Lake Peigneur auftreten…92 Kilometer entfernt.

Das Sinkloch misst nun ca. 16.000 m², was zwei Fußballfeldern entspricht, mehr Bäume und auch die Straße werden von dem Loch verschluckt. Die Bohrung durch den Eigentümer Texas Brine führte zur Entdeckung eines unbekannten Materials in der Kaverne in 1.200 Meter Tiefe, dass überraschende, die Kaverne ist plötzlich 300 Meter tiefer, als von Texas Brine angenommen. Das Material wurde in ein Labor geschickt, Ergebnisse liegen noch nicht vor. Jetzt soll von der Oberfläche aus, die Kaverne unter-sucht werden, ob und wie sich nicht nur die Tiefe, sondern auch der Umfang und die Beschaffenheit entwickelt haben.

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Die offizielle Version lautet das an benachbarten Kavernen Entlastungsbohrungen durchgeführt werden um Druck vom Salzdom  zu nehmen, doch es gibt auch Berichte das die Eigentümer wie Crosstex oder Chevron abbrechen mussten, da innerhalb der genutzten Kavernen der Druck zu hoch ist.

http://www.youtube.com/watch?v=fAkvQK_vj5Q

Das Areal befindet sich auf einem gigantischen 2,3 km langen Salzdom (siehe die weissen Striche im oberen Bild). Aus diesem Salzdom mit den Namen “Napoleonville” wurde zuerst an unterschiedlichen Stellen Salzsole abgebaut. Die so entstandenen Kavernen wurden danach mit Abfallprodukten der Ölgewinnung (Kohlenwasserstoffe, Butan) oder radioaktiven Stoffen gefüllt, manche blieben leer.

Die Kavernen haben eine Tiefe von vielen Hundert Metern, einen Durchmesser von 90 bis 100 Metern. Im Salzdom befinden sich 57 Kavernen, davon sind 23 als Endlager genutzt. Ein paar Hundert Meter neben der leeren Kaverne und dem wachsenden Sinkloch liegt der Speicher von Crosstex, mit dem flüssigen und hoch explosiven Inhalt. Die Schätzungen reichen von 107 bis 160 Millionen (!) Liter eingelagerten Butan.

Ein Kollabieren, sei es wegen dem Sinkloch, oder durch seismische Aktivität, würde zu einer Explosion führen, entsprechend der Energie von 1o0 Hiroshima-Bomben (Link).

Mittlerweile häufen sich die Treffen der örtlichen Verantwortlichen und der Umwelt-behörde von Louisiana, ist es wegen dem Sinkloch per se, oder gibt es eine Entwicklung in der Gesamtsituation? Wie immer ist die Nachrichtenlage recht dünn. Die Menschen der Region haben eine Petition gestartet, mit einem Hilfegesuche nach Washington, endlich Klarheit ins Dunkel zu bringen, eine großangelegte Untersuchung und letztendlich eine Lösung herbeizuführen. Nach wie vor können 150 Haushalte nicht zurückkehren.

(Grafik: Die Erschütterungen, hier am 01. Oktober nachmittags, halten nicht lange an, sondern tauchen immer wieder auf. Wahrscheinlich ist ein Prozess im Salzdom in Gang gekommen, der sich nun fast täglich wiederholt)

Die Seismik unterhalb des Salzdom`s zeigt immer wieder Erschütterungen und langanhaltende Tremor-Beben 300 bis 500 Meter unter dem Salzdom.

Seit dem 05. Oktober (die Grafik zeigt Messungen von 8:00 bis 21:15 Uhr UTC) liefert nach einem Anstieg des Tremors die Messstation am Sinkloch keine Daten.

http://www.youtube.com/watch?v=-EwrjAoOwHw

Eine Rolle spielt die New Madrid Seismic Zone (NMSZ), denn die Zone ist auch heute noch aktiv. Seit einigen Jahrzehnten gibt es immer wieder kleinere Erdbeben. Wissenschaftler vermuten, dass es in den nächsten 50 Jahren mit einer Wahr-scheinlichkeit von über 90 % ein Erdbeben mit einer Magnitude größer als 7 (Richterskala) geben wird. Beschrieben wurde ein solches Beben in dem Science Fiction-Roman Stärke 10 (Richter 10) von Arthur C. Clarke und Mike McQuay.

Heute ist die Lage prekärer als noch vor 200 Jahren. Das Gebiet ist jetzt dichter besiedelt, und teilweise haben die Gebäude keine erdbebensichere Bauweise. Einige Staaten haben sich zusammengeschlossen und ein Institut speziell für ihre Erdbebenzone gegründet, um auf das große Erdbeben, oder wie sie es nennen: The Next Big One, so gut wie möglich vorbereitet zu sein. Der Mississippi wird wahrscheinlich eines der unberechenbaren Probleme darstellen.

(Grafik: Texas kann man durch den anderen Küstenstaat Louisiana ersetzen, wir sehen die Küstenlinie oben, darunter junges und weiches Gestein, Sedimente, dann die Salzdome im Inland, aber auch im Meeresboden, darunter altes und hartes Gestein)

Es gibt zahlreiche Theorien zu der Situation in Bayou Corne, eine davon lautet, dass der gesamte Golf von Mexiko sich langsam absenkt, befördert durch die Bohrungen von BP im Golf, gepaart mit den Erdbeben, ist der gesamte Golf instabil geworden und Land-masse „rutscht“ langsam ins Meer, was wieder zu der Seismik weiter im Norden führt und so den Salzdom und die Kavernen betrifft.

Mehr dazu und zu den Ergebnissen des Forschungsschiffs Okeanos – hier.

Eine andere Theorie spricht davon, dass schlichtweg der Salzdom kollabiert und langsam alle Kavernen in Mitleidenschaft gezogen werden, was zu neuen Brüchen und Lecks führt. Übrigens, die Möglichkeit eines Sinklochs in Louisiana oberhalb einer Kaverne ist Texas Brine seit 1994 bekannt.

Dummerweise befindet sich weiter im Süden das Atomkraftwerk Waterford, in den Außengebieten von New Orleans.

Noch eine merkwürdige Begebenheit gefällig?

Immer wieder häufen sich Meldungen, dass Menschen in der Region um die New Madrid Seismic Zone Schwefel riechen. Schwefelgeruch soll ein Indikator für ein Erdbeben sein? Bitte?

Bitte sehr:

Das Phänomen ist wohl schon lange bekannt…auch wenn es selten auftritt…

… „3) könnte auch wohl bisweilen durch die bei einem Erdbeben im Inneren der Erde entstehende Blitze Schwefel entzündet und verflüchtigt werden, ohne das die Elektrizität einen Anteil daran hätte.“

Wird hier ein Prozess beschrieben, der in Louisiana weiter voranschreitet? Durch einen „inneren“ Vorgang (Golf von Mexiko, Erdbeben, Salzdom-Kollaps) einen „Blitz“ entstehen zu lassen?

Entweder es geschieht nichts und die Menschen entgehen einer Katastrophe, oder es kommt zu einem Domino-Effekt, eine Kaverne, noch eine Kaverne, bis der Salzdom zusammenbricht…

Die Erde wird durchsiebt, Loch fürLoch gebohrt, Substanzen abgelagert, versteckt, aus den Augen, aus dem Sinn. Doch alles kommt nach oben, die Erde hustet und all das Verborgene offenbart sich, mag es angsteinflössend oder hoffend auf den „großen Knall“ sein, eines ist gewiss, es bleibt ein Abenteuer, wir wissen das wir nichts wissen…

Kurze Zusammenfassung der Entwicklung in Louisiana:

http://www.youtube.com/watch?v=WV-01qLWDuQ

Hier hat ein User eine sehr übersichtliche Karte angelegt:

http://www.youtube.com/watch?v=TeKaicRKsjk

Überflug, laut den Bewohnern, soll sich weiter im Westen ein neues kleines Sinkloch gebildet haben:

http://www.youtube.com/watch?v=m7R4JJIypIg

Mehr Fotos, wie die Gasblasen, mehr Dokumente, eine weitere Zusammenfassung:

http://www.youtube.com/watch?v=JDbXcCPObTs

Quellen: PRAVDA-TV / Friedrich Kries / Google / USGS / idahopicker / aargauerzeitung.ch / GoatHollow / Wikipedia / ConspiracyRealmNews vom 07.10.2012

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