Im Durchschnitt dauert die atlantische Saison der großskaligen Wirbelstürme von Anfang Juni bis Ende November. Demnach bleiben die Entwicklung und mögliche Zugbahnen einiger tropischer Tiefdruckgebiete weiterhin von Interesse.
Die Voraussetzungen für die Entstehung von Wirbelstürmen werden zu dieser Jahreszeit allerdings immer schwieriger. Ist die Oberflächentemperatur des Meeres ausreichend warm (ca. 26 Grad) und ist in der Atmosphäre genügend Energie vorhanden, dann können sich selbst im Spätherbst noch kräftige Wirbelstürme entwickeln. Aktuell werden in der Karibik Wassertemperaturen zwischen 27 und 32°C registriert. Über dem Westpazifik findet man derzeit ähnliche Werte.
(Badewanne Westpazifik – Hohe Meeresoberflächentemperaturen begünstigen die Entwicklung eines Taifuns)
Daher stehen am Wochenende und in der kommenden Woche zwei Regionen besonders im Fokus. Da wären zum einen der Taifun PRAPIROON über dem Westpazifik und zum anderen zwei tropische Tiefdruckgebiete über dem westlichen Nordatlantik, im Bereich der Karibik. Dort soll Tropensturm PATTY am Sonntag auf die Bahamas treffen, sich auf dem Weg dorthin aber nicht weiter verstärken.
Am Montag könnte dann Kuba in den Einflussbereich des Wirbels geraten und somit von kräftigen Regenfällen betroffen sein. Allerdings ist die genaue Vorhersage der Zugbahn recht unsicher, denn die Modelle gehen bei der Prognose der möglichen Verlagerung weit auseinander. Einige suggerieren einen Vorstoß bis nach Honduras, andere wiederum deuten ein Abdrehen in Richtung Ostküste der USA oder Grönland an. Am Sonntag schauen wir uns die Entwicklung in unserem Weltwetter genauer an.
Auf der anderen Seite der Erde wird der Taifun PRAPIROON besonders von den Japanern gespannt verfolgt. Dieser Taifun der Kategorie 3 liegt noch einige Zeit über dem Pazifik und bewegt sich auch nur sehr langsam nordwärts fort. Die mittlere Ver-lagerungsgeschwindigkeit des Zentrums betrug in den letzten 24 Stunden nur sechs Kilometer pro Stunde.
Deutlich auffälliger sind hingegen die enormen Niederschlagsmengen sowie die Windböen. Zum Teil bringt der Taifun 300 Liter Regen pro Quadratmeter in nur 12 Stunden hervor, in Verbindung mit Orkanböen von bis zu 200 km/h stellt dieser Wirbel eine Gefahr für den Schiffs- und Flugverkehr dar.
Am kommenden Mittwoch soll der Taifun mit seinen Ausläufern die Ostküste Japans erreichen. Auch zu diesem markanten Tiefdruckwirbel werden wir uns sicherlich schon am Sonntag die neusten Fakten ansehen. Deutlich entspannter sieht die Sturmsituation über dem Nordostatlantik aus, dort ist keine Orkanentwicklung absehbar.
(Links der Sturm PATTY und rechts RAFAEL)
Tropensturm RAFAEL: Gefahr in der Karibik
Die Hurrikansaison 2012 war bisher eine seltsame. Es gab schon 16 benannte Wirbel-stürme, aber kaum Gefahrenpotential und nur einen starken Hurrikan. Die Serie der Wirbelstürme ist aber noch nicht vorbei und am 12. Oktober 2012 bildete sich mitten in den Kleinen Antillen die Nummer 17.
Ursache
Schon in den letzten Tagen waren verstärkte Wolkenaktivitäten bei den Kleinen Antillen festzustellen, aber es dauerte bis zum 12. Oktober 2012, ehe sich daraus der Tropensturm RAFAEL bilden konnte. RAFAEL hat aktuell kaum mehr als 60 km/h an Wind-geschwindigkeiten anzubieten, aber er zieht direkt über die Inseln hinweg in Richtung Norden und wird vermutlich auch Puerto Rico überqueren, um Richtung Bermuda weiterzuziehen.
Es bleibt noch abzuwarten, wie sehr sich der Tropensturm verstärken könnte, aktuell sind die Wolkensysteme sehr schwach ausgeprägt, was eher dafür spricht, dass es beim Tropensturm bleiben könnte.
Quellen: PRAVDA-TV/Google/hisz.rsoe.huwissenswertes.at/wetter24.de vom 13.10.2012