Zum Schutz des Kühlsystems hat Slowenien am Sonntag sein einziges Atomkraftwerk heruntergefahren. Der Betrieb sei gestoppt worden, weil der Fluss Save, aus dem das AKW sein Kühlwasser bezieht, wegen Hochwassers eine „große Menge Laub und anderen Schmutz“ mit sich geführt habe, erklärte der Betreiber des Meilers Krsko. Beim manuellen Herunterfahren hätten alle Systeme „wie erwartet“ gearbeitet, es habe keine Auswirkungen auf Mensch und Umwelt gegeben, hieß es in der Erklärung weiter.
In den kommenden Tagen solle der Betrieb nach einem Systemcheck wieder aufgenommen werden. Heftige Regenfälle und Schnee hatten die Save wie alle anderen slowenischen Flüsse stark anschwellen lassen. In vielen Regionen traten sie über die Ufer und überschwemmten Anrainergebiete.
Krsko liegt 90 Kilometer östlich der Hauptstadt Ljubljana. Das bereits 1984 in Zusammenarbeit mit Kroatien gebaute Atomkraftwerk erzeugt 40 Prozent des Stroms Sloweniens. Im April erfolgte ein Stopp wegen einer 40-tägigen vorgeschriebenen Kontrolle. Im März 2011 wurde es wegen des Verlustes von Kühlwasser automatisch abgeschaltet, im Februar wurde die Leistung deutlich gedrosselt, nachdem ein Ölleck entdeckt worden war.
Quellen: dapd/APA/derStandard.at vom 28.10.2012
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