Haiti: Zwei Jahre nach Ausbruch der Cholera ist die Behandlung weiterhin ungesichert

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Seit Beginn des Jahres 2012 wurden mehr als 12.000 Cholera-Patienten und -Patientinnen in den fünf von Ärzte ohne Grenzen betriebenen Cholera-Behandlungszentren, kurz CTC, behandelt. Sie liegen in Port-au-Prince und Léogâne, einer etwa 30 Kilometer westlich der Hauptstadt gelegenen Stadt.

„Verglichen mit den etwa 35.000 Fällen, die wir im selben Zeitraum 2011 in Port-au-Prince aufgenommen haben, sind das weniger Fälle“, erklärt Oliver Schulz, Einsatzleiter in Haiti. „Aber im Schnitt sehen wir weiterhin 250 neue Fälle pro Woche in unseren Einrichtungen – eine immer noch sehr hohe Anzahl“, zeigt er sich besorgt. Ärzte ohne Grenzen behandelte beim letzten Höhepunkt der Erkrankungen im Mai 2012 mehr als 70 Prozent der Patienten in Port-au-Prince, weil die Reaktionsfähigkeit des Gesund-heitsministeriums noch immer extrem gering ist.

In Port-au-Prince leben noch immer mehr als 350.000 Überlebende des Erdbebens in Lagern. Viele andere Tausend leben in Barackenstädten, wo die sanitären Bedingungen schlecht sind und die Menschen der Gefahr einer Erkrankung aussetzen. Die Bevölkerung verfügt noch nicht über die Mittel, um gesundheitliche Maßnahmen umzusetzen, die sie schützen würde.

Wilsème etwa lebt seit fast drei Jahren in einem Lager: “ Wir leben unter schwierigen Bedingungen, ohne Zugang zu sauberem Wasser und Seife“, erzählt er. „Wir wissen, dass das Risiko hoch ist, an Cholera zu erkranken, aber wir haben einfach nicht die Mittel, die wir bräuchten, um uns vor der Krankheit zu schützen.“

Die abnehmende internationale Bereitstellung von finanziellen Mitteln beschränkt die Reaktionsmöglichkeiten der humanitären Organisationen, die im Bereich der medizinischen Hilfe tätig sind und Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen zur Verfügung stellen.

„In diesem Jahr musste Ärzte ohne Grenzen die meisten Cholera-Behandlungszentren das ganze Jahr über geöffnet lassen, da die Cholera noch längst nicht unter Kontrolle ist. Die Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung der Krankheit reichen noch immer nicht aus“, beklagt Schulz.

Cholera kann in speziellen Behandlungszentren gut behandelt werden

Wilsème ist einer der vielen Patienten, er wurde als Notfall in das Krankenhaus ein-gewiesen: „Ich ging in das öffentliche Krankienhaus, aber dort sagten sie mir, dass sie mich nicht behandeln könnten. Sie schickten mich in das Behandlungszentrum von Ärzte ohne Grenzen, wo ich dann entsprechend versorgt wurde.“

Nur über dauerhafte Verbesserungen in den Bereichen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung wird es möglich sein, die Cholera unter Kontrolle zu bekommen. „Das wird Zeit brauchen und deswegen bleibt die medizinische Versorgung von Cholera-Patienten und -Patientinnen eine der wichtigsten Herausforderungen, denen die haitianischen Behörden sich jetzt stellen müssen“, erklärt Schulz.

Die Cholera ist eine Krankheit, die sehr gut behandelt werden kann, aber es ist äußerst wichtig, dass spezielle Behandlungszentren zugänglich sind. Ebenso müssen Betroffene so schnell wie möglich behandelt werden, sobald die ersten Symptome auftreten, weil die Krankheit sonst innerhalb weniger Stunden zum Tod führen kann. Einfache Maßnahmen, die die Behandlung der Cholera in die Angebote der haitianischen Gesundheits-einrichtungen integrieren, würden einen Rückgang bewirken und zukünftig den Zugang der Patienten und Patientinnen zur Behandlung erleichtern.

Seit 2010 sind mehr als 7.500 Menschen an Cholera gestorben

Aufgrund der Situation bleibt Ärzte ohne Grenzen in Bereitschaft, um die haitianischen Gesundheitsbehörden während Spitzenzeiten an Aufkommen zu unterstützen. Gleichzeitig sind die Teams bereit, technische und logistische Unterstützung für Gesundheitseinrichtungen zu leisten, um die Integration der Behandlung voranzutreiben.
Seit die Cholera-Epidemie im Oktober 2010 begann, wurden 600.000 Fälle registriert. Sie hat mehr als 7.500 Menschenleben gefordert, was zirka 6 Prozent der Bevölkerung ist.

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Sobald die ersten Cholera-Fälle bestätigt waren, begann Ärzte ohne Grenzen einen beispiellosen Einsatz im ganzen Land. Zwischen Oktober 2010 und November 2011 betrieb Ärzte ohne Grenzen über 75 Cholerabehandlungszentren in ganz Haiti. In diesem Zeitraum wurden 4.000 Haitianer und Haitianerinnen sowie 400 internationale Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mobilisiert, um über 160.000 Menschen zu behandeln.

Quelle: Ärzte ohne Grenzen vom 18.10.2012

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6 comments on “Haiti: Zwei Jahre nach Ausbruch der Cholera ist die Behandlung weiterhin ungesichert

  1. habe gelesen, dass das mineral natriumchlorit welches von jim humble entdekt wurde und unter dem namen mms erhæltlich ist, es kann cholera heilen sowie malaria mit einer behandlung und viele andere krankheiten.
    mms hat nur einen nachteil es ist fast gratis und niemand kann ein patent für dieses mineral erweben.
    ist fast auf der ganzen welt als lebensgefærlich verboten.

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