Nazi-Fundstück aus Tibet – Buddha-Statue aus Meteorit geschnitzt

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Diese Statue hat eine bewegte Geschichte. Mit einer von den Nazis finanzierten Expedition kam sie aus Tibet nach Deutschland, verschwand in einer Privatsammlung. Jetzt wurde sie erstmals untersucht. Ergebnis: Sie ist aus Meteoritengestein geschnitzt und wohl die einzige ihrer Art weltweit.

Es muss eine echte Herausforderung gewesen sein, den Eisenmann herzustellen. Die Statue, rund 24 Zentimeter hoch und 10,6 Kilogramm schwer, zeigt eine männliche Gestalt, wahrscheinlich handelt es sich um die buddhistische Gottheit Vaisravana. Er kann sowohl Reichtum als auch Krieg repräsentieren. Vor knapp tausend Jahren, so die Vermutung, schnitzte ein Künstler die als Eisenmann bezeichnete Figur aus einem Material, das ähnlich hart ist wie Stahl.

Dieses Material, so berichten deutsche und österreichische Forscher im Fachmagazin „Meteorics and Planetary Science“, ist Meteoritengestein. Die chemische Zusammensetzung verrät sogar, aus welchem kosmischen Vagabunden der Brocken stammt: dem sogenannten Chinga-Meteoriten, der vor rund 15.000 Jahren auf die Erde stürzte – in eine Region, die im Grenzgebiet von Sibirien und der Mongolei liegt. Dort wurden einige Fragmente des Meteoriten entdeckt.

Nach Angaben des interdisziplinären Forscherteams ist es die einzige Darstellung einer menschlichen Figur, die aus Meteoritengestein geschnitzt wurde.

Da der Meteorit neben einem hohen Eisenanteil auch etwa 16 Prozent Nickel enthält, ist das Material sehr hart. Geologe Elmar Buchner von der Universität Stuttgart, der Erstautor der Studie, bezeichnet es als eine Art natürlichen Stahls.

Swastika auf der Brust

Die Statue hat in den vergangenen Jahrzehnten einiges erlebt. Denn sie kam Ende der Dreißiger Jahre nach Europa. Ernst Schäfer, Zoologe und Ethnologe, brachte sie von einer Tibet-Expedition mit, die die Nationalsozialisten finanziert hatten. Die Gruppe um Schäfer sollte die Ursprünge der Arier ergründen.

Wahrscheinlich nahmen sie den Eisenmann mit, weil auf der Brust der Statue eine Swastika prangt – ein altes Symbol, das Glück bringen sollte, und den Nazis in spiegel-verkehrter Version als Hakenkreuz diente. Wie Buchner erzählt, gab es einen Katalog der Gegenstände, die Schäfer von der Expedition zurückbrachte. Darunter hätten sich einige Objekte gefunden, die mit einer Swastika verziert waren. Allerdings sei dieser Katalog nicht mehr vollständig erhalten. Wo Schäfer die Statue fand und unter welchen Umständen er sie mitnahm, ist daher leider nicht bekannt.

Mehrere Jahrzehnte verschwand der Eisenmann in einer privaten Sammlung – doch als die Statue vor einigen Jahren bei einer Auktion auftauchte, wurden Forscher auf-merksam. Einer der an der Studie beteiligten Wissenschaftler erwarb das Stück sogar. So konnten sie die chemische Zusammensetzung der Figur schließlich genau analysieren.

Himmlische Zeichen

Meteoriten galten in vielen Kulturen als himmlische Zeichen. An einigen Stellen wurden derartige Gesteinsbrocken als heilig verehrt – etwa von Indianern in Nordamerika oder den Aborigines in Australien, wie die Forscher berichten. Messer und andere Objekte aus Meteoritengestein, etwa Vogel-Figuren, finden sich daher an verschiedensten Orten. Nur die Darstellung einer menschlichen Figur sei bisher einzigartig.

Wann die Statue genau hergestellt wurde, können die Wissenschaftler nicht ganz genau beantworten. Sie vermuten aber, dass sie im elften Jahrhundert im Gebiet des heutigen Tibet hergestellt wurde – mit großem Aufwand. Denn der Künstler musste nicht nur das extrem harte Material bearbeiten. Er überzog einen Großteil der Vorderseite mit einer Goldschicht.

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Nachdem die Wissenschaftler die außergewöhnliche Herkunft der Statue enthüllt haben, wollen sie, dass auch die Öffentlichkeit das Stück zu sehen bekommt. „Wir planen, sie als Dauerleihgabe an ein geeignetes Museum zu geben, wo sie ausgestellt wird“, sagt Buchner.

Quellen: AFP/Uni Stuttgart/Elmar Buchner/SpiegelOnline vom 27.09.2012

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