Ein simples Alarmystem für Flusshochwasser in Mosambik wurde von den Vereinten Nationen (Uno) zur besten Warnmethode gekürt. Die Anlage in der Stadt Beira und in anderen Gemeinden warnt mit einfachen Mitteln wie Trommeln, Bechern und Fahrrädern vor nahenden Flutwellen der Flüsse.
Vor allem Taifune sorgen immer wieder für verheerende Fluten in Mosambik. Unter Leitung der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) bauten deutsche Entwicklungshelfer in Zusammenarbeit mit Leuten aus der Region dort ein Warnsystem für Flusshochwasser auf. Es wurde nun mit dem ersten „Risk Award“ der Uno ausgezeichnet.
Mangels Satellitendaten setzt man in Mosambik auf Datenübermittlung per Funk und Fahrrad. Täglich lesen eigens ausgebildete Freiwillige die Wasserstände am Oberlauf der Flüsse und die Regenmenge im Becher ab und übermitteln sie einem Warnzentrum.
Alarm per Funk und Radio wird gegeben, wenn viele Dörfer gleichzeitig starken Nieder-schlag melden. Dörfer im Unterlauf setzen ihr Warnsystem in Gang, dessen Ablauf sie seit 2007 regelmäßig üben: Sie hissen rote Warnflaggen. Zugleich stürmen Jugendliche auf Fahrrädern los, um mit Megafon oder Trommel die Bewohner abgelegener Hütten zu alarmieren.
Vor der Einrichtung des Warnsystems kamen Flutwellen meist überraschend, den Bewohnern ganzer Siedlungen blieb keine Zeit zur Flucht. Seit 2007 aber konnten jedes Jahr Tausende Menschen in der Region rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.
Die erfolgreichen Warnungen machen das Alarmsystem zu einem Vorbild, erklärt Margareta Wahlström von der Uno-Behörde für Katastrophenprävention, der United Nations International Strategy for Disaster Reduction UNISDR.
Quelle: SpiegelOnline vom 09.09.2012