Nach dem Mord an einem Politiker und Gerüchten über bevorstehende Zusammenstösse zwischen Drogenbanden ist die mexikanische Armee mit gepanzerten Fahrzeugen in einen Vorort von Mexiko-Stadt eingerückt. Am Einsatz in Nezahualcóyotl sind rund 700 Soldaten und Bundespolizisten beteiligt.
Das teilte die Behörde für öffentliche Sicherheit des Bundesstaates México am Donnerstag (Ortszeit) mit. Sie sollten in etwa 45 Vierteln der Stadt patrouillieren. Nezahualcóyotl hat 1,1 Millionen Einwohner und liegt östlich der Hauptstadt Mexiko-Stadt.
Dem Einsatz war der Mord an Jaime Serrano, einem Abgeordneten des Bundesstaates México, vorangegangen. Er war am Wochenende auf der Strasse niedergestochen worden, als er sich eine Zeitung kaufen wollte.
Serrano war Mitglied der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI), der auch der künftige Präsident Enrique Peña Nieto angehört, der im Dezember sein Amt antritt.
Vergangene Woche hatten ausserdem Gerüchte in Nezahualcóyotl für Panik gesorgt, es stünden Kämpfe zwischen Drogenbanden bevor. Aus Angst vor der Gewalt blieben Geschäfte geschlossen und die Strassen leer. Später versicherten die Behörden, es habe keine Gewaltausbrüche gegeben.
Der scheidende Staatschef Felipe Calderón hatte 2006 einen grossangelegten Militär-einsatz mit 50’000 Soldaten gegen die Drogenbanden gestartet. Seitdem kamen etwa 60’000 Menschen in dem Drogenkrieg ums Leben.
Quellen: EPA/sda/20min.ch vom 21.09.2012
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