Magnetischer Super-Stern

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20.000 Gauß stark ist das Magnetfeld an der Oberfläche des Sterns NGC 1624-2 – zehnmal stärker als bei vergleichbaren Sternen und 20.000-mal stärker als bei der Sonne. Das starke Feld zieht Materie in der Umgebung mit sich und bremst so die Rotation des Sterns ab.

Das zeigen im Fachblatt „Monthly Notices of the Royal Astronomical Society“ veröffentlichte Beobachtungen eines internationalen Forscherteams. Massereiche Sterne wie NGC 1624-2 beeinflussen stark die Entwicklung ganzer Sternsysteme – und das Magnetfeld spielt dabei eine wichtige Rolle, so die Wissenschaftler.

„Ihre starken Winde, ihr intensives Strahlungsfeld, ihre dramatischen Explosionen als Supernovae – all das formt die Struktur, Chemie und Entwicklung von Galaxien“, erläutert Anne Pellerin von der Texas A&M University. NGC 1624-2 besitzt die 35-fache Masse der Sonne – und solche Sterne haben ein kurzes, aber intensives Leben.

Mit fünf Millionen Jahren beträgt ihre Lebensdauer nur 1/2000 der Lebensdauer der Sonne. Das starke Magnetfeld kann dabei die Entwicklung des Sterns stark beeinflussen – doch diese Zusammenhänge sind bisher kaum erforscht. „Denn solche Sterne sind selten“, sagt Pellerin, „deshalb ist alles, was wir über sie erfahren, von großer Be-deutung.“

Von der Oberfläche eines Sterns geht stets ein „Wind“ aus elektrisch geladenen Teilchen aus. Dieser Sternwind ist bei massereichen Sternen wie NGC 1624-2 erheblich stärker als bei kleinen Sternen wie unserer Sonne. Das starke Magnetfeld bündelt den Sternwind bei NGC 1624-2 nicht nur, es reißt ihn auch mit sich. Dieser Effekt wirkt wie eine Bremse auf den Stern – deshalb rotiert er extrem langsam: 160 Erdentage benötigt NGC 1624-2 für eine Umdrehung.

Für die Astrophysiker ist nicht nur die Stärke des Magnetfelds von Bedeutung, sondern auch der so genannte magnetische Fluss. Dieses Produkt aus Feldstärke und Oberfläche des Sterns gibt gewissermaßen an, wie viel Magnetfeld insgesamt vorhanden ist. Da NGC 1624-2 ein großer Stern ist, ergibt sich auch für den magnetischen Fluss ein Superlativ – er übertrifft selbst magnetische Neutronensterne, die ansonsten stärksten Magneten im Kosmos, um das 700-fache. Das zeige, so die Forscher, dass der Stern am Ende seines Lebens eine großen Teil des Magnetfeld an die Umgebung abgebe müsse.

Quellen: NASA/astronomie.de vom 18.09.2012

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