Die Spannungen zwischen Japan und China im Streit um eine Inselgruppe haben sich am Mittwoch erneut verschärft. Nachdem Medien berichteten, Japan wolle einige der umstrittenen Inseln kaufen, drohte das chinesische Außenministerium damit, „Maßnahmen“ zu ergreifen.
Die in China Diaoyu und in Japan Senkaku genannte Inselgruppe wird von beiden Seiten beansprucht. Am Mittwoch berichtete „Yomiuri Shimbun“ unter Berufung auf unge-nannte Regierungsvertreter, Tokio werde bald einen Kaufvertrag über umgerechnet rund 21 Millionen Euro für drei der Inseln unterzeichnen. Ein Sprecher der Regierung von Ministerpräsident Yoshihiko Noda wollte diesen Bericht weder bestätigen noch dementieren.
Peking frage sich, wohin Tokio die japanisch-chinesischen Beziehungen führen wolle, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums in einer Reaktion auf die angeblichen Kaufabsichten. Der Sprecher erklärte, China werde die „notwendigen Maßnahmen ergreifen, um seine nationale Souveränität zu verteidigen“. Der Streit brach im August offen aus, nachdem chinesische Aktivisten auf einer der Inseln gelandet waren und japanische Nationalisten daraufhin auf dem Mini-Archipel die japanische Flagge gehisst hatten.
Große Öl- und Gasvorkommen vermutet
Die Inselgruppe ist von strategisch wichtiger Bedeutung, zudem werden auf dem Meeresboden große Öl- und Gasvorkommen vermutet. Auch Vietnam und die Philippinen hatten zuletzt Einschüchterungsversuche aus Peking beklagt.
Gut die Hälfte des weltweiten Frachtverkehrs passiert das Südchinesische Meer.
Quellen: PRAVDA-TV/APA/derStandard.at vom 05.09.2012
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