Artbildung Salamander: Ich Bach, Du Tümpel!

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Im Kottenforst bei Bonn beobachten Biologen ein seltenes Phänomen: Die hier lebenden Feuersalamander spalten sich in zwei eigenständige Arten auf.

Äußerlich unterscheiden sie sich kaum, ihre Fortpflanzungsstrategien dagegen um so mehr. Im Kottenforst bei Bonn leben zwei Formen des klassischen gefleckten Feuersalamanders. Die eine Gruppe verhält sich konservativ wie im Lehrbuch und setzt ihre Larven in sauerstoffreiche, kalte, fließende Gewässer wie Quellen und Bäche ab.

Mal was anderes

Die andere Gruppe ist dazu übergegangen, Pfützen und Wagenspuren zu nutzen, in denen das Wasser warm und der Sauerstoff knapp ist. Drohen diese Kleinstgewässer auszu-trocknen, beschleunigen die Kaulquappen der Salamander offenbar ihre Entwicklung. Sie können sich schneller in landlebende Jungsalamander verwandeln.

Evolution hautnah

Der Grund für dieses Verhalten ist vermutlich, dass sich die Feuersalamander genetisch voneinander unterscheiden. Sie kreuzen sich kaum noch miteinander und sind offenbar auf dem Weg, eigenständige Arten zu werden. Die Feuersalamander aus dem Kottenforst bei Bonn sind damit ein seltenes Beispiel für eine sympatrische Artbildung, bei der sich eine Ursprungsart innerhalb eines gemeinsamen Lebensraumes in zwei Arten aufteilt. Normalerweise spalten sich Arten auf, weil sie räumlich getrennt werden, zum Beispiel wenn eine Insel auseinander bricht.

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Quellen: dpa/picture-alliance/wissen.dradio.de vom 25.09.2012

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